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Orgelpredigt

Start → Register → Orgeln → E020002: Wriezen, Joachim Wagner-Orgel 1729

d Wriezen, Joachim Wagner-Orgel 1729

Disposition

Wagner-Orgel 1729 (nach Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729))

I. Mittel- oder Haupt-Clavier:

Principal, Englisch Zinn 8′; Bordun, von Metall 16′; Rohrflöt, von Metall 8′; Floet Traversiere, von Zinn 4′; Octava, von Zinn 4′; Quinta, von Zinn 3′; Octava, von Zinn 2′; Cornett, à c‘ bis c‘‘‘, von Zinn 3-fach; Scharff 5-fach, von Zinn 1½′; Cimbel 3-fach, von Zinn 1′; Trompet, von Zinn 8′

II. Ober-Clavier:

Principal, Englisch Zinn 8′; Gedackt, Metall 8′; Quintadena, Metall 8′; Nassat, Metall 3′; Fugara, Zinn 4′; Octava, Zinn 2′; Quinta, Zinn 1½′; Mixtur 4-fach, Zinn 1′

III. Unter-Clavier:

Gedackt, Metall 8′; Rohr-Flöt, Metall 4′; Nassat, Metall 3′; Wald-Flöt, Metall 2′; Octava, Zinn 2′; Tertia, Zinn 1⅗′; Siffloet, Zinn 1′; Vox humana, von g-c’‘‘ 8′

Pedal:

Principal, Englisch Zinn 8′; Violon, von Holtz 16′; Quinta, von Zinn 6′; Octava, von Zinn 4′; Mixtur, 5-fach, von Zinn 2′; Posaune, von Holtz 16′; Trompet, von Metall 8′

Sperrventile; Cimbelstern; Tremulant; Schwebung für Vox humana; Kalkantenglocke; Manualkoppel; Paukenzug

Beschreibung

Die erste Orgel in der Le Geographicumg Gebäude: Wriezen, St. Marien Marienkirche der Stadt Le Geographicumf Ort: Wriezen Wriezen wurde 1564 erbaut (vgl. Kritzler, Geschichte der Stadt Wriezen (2008), S. 20) und 1597 von Martin Voigt erweitert. 1726 trat die Stadt in Kontakt zu dem Berliner Orgelmacher Lb PersonWagner, Joachim (1690–1749) Joachim Wagner. 1728 schloss man mit ihm den Vertrag über den Bau eines neuen Instruments ab (vgl. Steves, Der Orgelbauer Joachim Wagner (1939), S. 323). Es wurde am ersten Adventssonntag des Jahres 1729 mit einer La OrgelpredigtEinweihungs-Predigt (Berlin 1730) M Orgelpredigt von Lc PredigtautorBödiker, Carl Etzard (1695–1738) Carl Etzard Bödiker eingeweiht. Parallel zum Druck der Orgelpredigt veröffentlichte der Organist Lb PersonStärck, Philipp Wilhelm (vor 1697 – ca. 1731) Philipp Wilhelm Stärck eine Beschreibung der neuen Orgel (Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729)). Diese Quelle enthält Angaben zur originalen Disposition, die auch im vorliegenden Eintrag wiedergegeben werden. Der Autor liefert in seiner Schrift zugleich eine Geschichte der Orgel und dokumentiert die genaue Disposition des Wriezener Vorgängerinstruments. Stärcks Werk ist in der Orgelforschung seit langem bekannt. Der unikale Druck liegt auch als moderner Reprint vor.

Die Wriezener Wagner-Orgel wurde seit dem 19. Jahrhundert mehrfach umgebaut. 1837 erfolgte eine Umdisponierung durch die Firma G. Heise (Potsdam). 1877 erweiterte man die Register und führte eine zeitgemäße Prospektschmuckveränderung durch. Weitere Veränderungen an der Disposition schlossen sich 1905 durch H. Kienscherf (Eberswalde) und 1931 durch Kemper & Sohn (Lübeck) an. 1936 führte die Orgelbauanstalt Alexander Schuke (Potsdam) eine Rekonstruktion der ursprünglichen Bauform durch, die die spätbarocke Klanggestaltung wiederherstellte (vgl. ausführlicher Steves, Der Orgelbauer Joachim Wagner (1939), S. 338f.).

Bei der Zerstörung der Marienkirche im Lm Ereignis1939–1945: Zweiter Weltkrieg Zweiten Weltkrieg ging während der Eroberung der Stadt durch sowjetische Truppen am 18. April 1945 auch die Orgel zu Grunde (vgl. zum Zustand des Gebäudes, Kritzler, Geschichte der Stadt Wriezen (2008), S. 33-37, 100). Nachdem das südliche Seitenschiff der Kirche ein provisorisches Dach erhalten hatte, sodass es wieder für Gottesdienste nutzbar wurde, bestellte man 1952 bei der Firma Alexander Schuke (Potsdam) eine einmanualige Orgel, die 1993 überholt wurde und bis heute in Gebrauch ist.

Lucinde Braun

Literatur und Quellen

Portaldaten

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E020002 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 7. April 2022.

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