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Orgelpredigt

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a Einweihungs-Predigt (Berlin 1730)

Einführung in die Edition

Bödiker Einführung

Historischer Kontext

Der Bau der Wriezener Ld OrgelWriezen, Joachim Wagner-Orgel 1729 Orgel, für den man den Berliner Orgelbauer Lb PersonWagner, Joachim (1690–1749) Joachim Wagner unter Vertrag nahm, ist gut dokumentiert. Dies verdankt sich vor allem der parallel zu Lc PredigtautorBödiker, Carl Etzard (1695–1738) Carl Etzard Bödikers La OrgelpredigtEinweihungs-Predigt (Berlin 1730) M Orgelpredigt gedruckten Schrift Lr QuellenStärck, Organi Wrizensis descriptio (1729) M Organi Wrizensis Viadrini veteris destructi, et novi in templo majori extructi descriptio, die der damalige Rektor des Wriezener Gymnasiums, Lb PersonStärck, Philipp Wilhelm (vor 1697 – ca. 1731) Philipp Wilhelm Stärck, verfasst hatte. Stärck versah neben seinem pädagogischen Amt auch das Amt des Organisten, so wie es für Wriezen typisch war. In der Stadtchronik heißt es hierzu:

Die Einkünfte des Organisten sind bereits angeführt; es muß jedoch bemerkt werden, daß dieser Dienst stets mit einer Schullehrerstelle verbunden war, ausgenommen in dem Zeitraume vom J. 1681 bis 1697, wo er von dem Stadtschreiber Seelfisch verwaltet ward; bald bekleidete ihn der Kantor, der zugleich dritter Lehrer bei der Schule war, bald der Conrektor, und vom J. 1697 bis 1731 der Rektor Stärk. Gegenwärtig ist er wieder mit dem Conrektorat verbunden.[1]

Ähnlich wie es in Le Geographicumf Ort: Görlitz Görlitz bei der Einweihung der Ld OrgelGörlitz, St. Peter und Paul, Eugenio Casparini-Orgel 1703 Casparini-Orgel der Fall gewesen war,[2] trat in Wriezen neben den Druck der Orgelpredigt ein weiteres Werk, das sich ausführlich mit der Baugeschichte und den technischen Details des neuen Instruments befasste. Legitimiert durch die Tatsache, dass er bereits in Beschreibung der itzigen neu=erbauten Orgel=Wercke, einige Vorgänger habe, setzt Stärck sich die Aufgabe, diesen Männern zu folgen, und unsere in der grossen Kirche neu erbauete Orgel in etwas zu beschreiben.[3] Das 2. Kapitel bietet eine exakte Beschreibung des Vorläuferinstruments, mit dem Stärck bestens vertraut war. Nachdem er selbst versucht hatte, Mängel an der in die Jahre gekommenen Orgel zu beseitigen,[4] regte er die Anschaffung einer neuen Orgel an. Diese wird im 3. Kapitel ausführlich geschildert. Für die Joachim Wagner-Forschung ist dieser Abschnitt besonders wertvoll.[5] Im letzten Paragraphen dieses Teils stellte der Organist seiner Leserschaft überdies ein Glossar mit 23 Fachbegriffen, so bey den Orgel=Bauern in ihrer Kunst gebräuchlich sind,[6] zusammen.[7] Im Vergleich zu Lb PersonBoxberg, Christian Ludwig (1670–1729) Christian Boxbergs Lr QuellenBoxberg, Ausführliche Beschreibung (1704) M Orgelbeschreibung, die ihre Rezipienten nicht nur informieren, sondern noch in einem vormodernen Sinn mit den technischen Wundern des Orgelbaus überwältigen wollte, verfolgt Stärck mit seiner Darstellung aufklärerische Ziele: Er ist bemüht, einen komplexen Sachverhalt in allgemein verständlicher Weise zu erläutern.

Stärcks Schrift führt zugleich aber auch Traditionen der Orgelpredigtgattung fort. Neben seinem modern anmutenden Versuch, eine sachorientierte, lexikonartige Definition des Instruments Orgel zu geben (S. 9-11), finden sich so im 1. Kapitel der Schrift zentrale Topoi der Orgelpredigtgattung:[8] der Hinweis auf die dunklen Ursprünge der Orgel (S. 4), eine Darstellung der Orgelgeschichte, hier mit besonderem Augenmerk auf der Hydraulis (S. 14f.), die Erwähnung kostbarer Orgeln aus Gold oder Silber (S. 16), sowie die Frage der Orgelfeindschaft (S. 13f.). Stärck stützt sich zudem auf typische sekundäre Quellen, die von der Theologie bereit gestellt worden waren. Als wichtigstes Referenzwerk scheint Lb PersonMayer, Johann Friedrich (1650–1712) Johann Friedrich Mayers Lr QuellenMayer, Museum Ministri Ecclesiae (1690) M Museum Ministri Ecclesiae gedient zu haben.[9] Für die allmähliche Umwandlung eines theologisch ausgerichteten Musikdiskurses in ein modernes Fachschrifttum stellt die Lr QuellenStärck, Organi Wrizensis descriptio (1729) M Organi Wrizensis descriptio – abgesehen von ihrer organographischen Bedeutung – ein beachtenswertes Zeugnis dar, das auf diesem Portal indessen nicht ediert werden kann.

Informationen enthält die Schrift auch über die zunehmende Rolle der Orgel als Begleitinstrument des Gemeindegesangs. Stärck hob diesen Aspekt als wichtigste Begründung für die Notwendigkeit des Instruments hervor, annehmend, dass dies schon immer so gewesen sei:

Die Haupt Absicht und Endzweck, warum die lieben Alten und Vorfahren grosse Orgel=Wercke in Kirchen haben bauen lassen, ist wohl ohne Zweifel dieser, daß die Gemeine in grossen Kirchen, da so viel und mancherley Stimmen intoniren, in den Gesängen nicht so sehr herunter ziehen, sondern in dem angefangenen Thon verbleiben möchten, dann sonst die Cantores mit der Gemeine, insonderheit in langen Lieder, gar nicht auskommen könten.[10]

Die Integration der Orgelbegeitung in die ursprüngliche Alternatimpraxis belegt die folgende Bemerkung:

Dieses zu verhüten, wird auch an etlichen Orten mit der Orgel durch alle Verse gespielet, oder es ist auf dem Schüler=Chor ein Positiv oder Regal gesetzt, welches mit der Orgel abwechselt, und also die Gemeine im rechten Thon gehalten werde, deswegen auch an etlichen Orten gar zwey Orgeln ex diametro gegen einander gebauet, damit wenn die eine einen Vers gespielet, die andre wieder anfängt.[11]

Das Gebot des musikalischen Gotteslobes schließt diesen Paragraphen ab, in einer verhältnismäßig nüchternen Form, wie sie für diese Zeit typisch zu sein scheint:[12]

Hieher ist auch zu ziehen, daß bey der Musica figurali eine Orgel ein gutes Fundament mache, insonderheit wenn sie rein und wohl klinget; und wenn ja etwa die andern Musicanten confuse würden, und inne halten müsten, der Organist interim auf der Orgel etwas machen könte, daß es nicht zu mercken. Der letzte und heiligste Zweck der Orgeln ist die Ehre Gottes, bey dessen Dienst und Verehrung alles aufs beste muß gemachet und heraus gebracht werden, ja dessen Lob alles was Othem hat, groß machen, erheben und ausruffen soll. Wie das bekannte Lied: Lobet Gott, unsern Herren, im 3. Vers deutlich hiezu aufmuntert; in welchem Gesange der Author den Davidischen Geist aus den 147. Psal. imitiret.[13]

Dass zur Einweihung der Wriezener Orgel am 1. Adventssonttag 1729 auch eine Predigt des Archidiakons Bödiker gehalten und ein Jahr darauf gedruckt wurde, ist zwar aufgrund der bibliographischen Erfassung des Werks bekannt.[14] Besondere Beachtung fand der unikal überlieferte Druck jedoch nicht. Eine seltene Erwähnung begegnet in der Chronik der Stadt aus dem Jahr 1830. Der Autor merkt an, dass die Orgel am ersten Adventsonntage durch Kirchenmusik und eine Predigt des Archidiakonus Bödiker eingeweihet ward, die nach dem Geschmack der damaligen Zeit, mit einer großen Menge biblischer Sprüche angefüllt ist.[15] Die dazugehörige Fußnote lautet: Sie ist unter dem Titel: Einweihungspredigt der neuen Orgel etc. das Jahr darauf gedruckt worden.[16]

In der Tat konzentriert sich Bödiker in seiner Predigt stark auf die Übermittlung der zentralen Glaubensbotschaft. Am 1. Advent gehalten, verwendet die Rede als Bibelstelle den regulären Lesungstext über Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Jesu Einzug in Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem, wobei die Hosanna-Rufe des Volkes einen – freilich lockeren - Brückenschlag zur musikalischen Thematik bieten. Die Bezüge zur Orgel sind auf ein Minimum reduziert. Gleichwohl steht die Kanzelrede mit ihrem Rekurs auf besonders kostbare und ungewöhnliche Orgeln[17] und einige weitere Topoi immer noch in einer langen Traditionslinie und belegt das Nachwirken besonders zählebiger Narrative.

Quellenbeschreibung

Von Bödikers Orgelpredigt ist derzeit nur ein einziges Exemplar bekannt, das vor Ort eingesehen werden konnte. Das Werk ist nicht in VD18 vertreten und bisher nicht digital zugänglich. Herzlicher Dank gilt der Stadtbibliothek Leipzig für die Bereitstellung eines Digitalisats der Predigt und für die Einwilligung in eine digitale Edition dieser Quelle.

Der Druck im Quartformat umfasst 48 gezählte Seiten. Die 6 Bögen haben die reguläre Signaturformel A-F. Die Paginierung setzt nach Titel und Widmung auf Seite 6 ein und geht bis zur letzten bedruckten Seite 48. Kolumnentitel wurden nicht vergeben.

Das Werk umfasst Titelblatt, Widmung (S. [2]-[3]), zwei anonyme Widmungsgedichte in lateinischer Sprache (S. 4), sowie die Predigt selbst (S. 5-37), die in 30 Paragraphen untergliedert ist. Es schließen sich ein Lied nach der Predigt (S. 37-39), ein aus einer Gebetssammlung übernommenes Gebet (S. 39-41) sowie drei weitere Liedtexte (S. 42-48) an, von denen sich nur das letztere einem Autor zuordnen lässt. Ob Bödiker hier eigene Dichtungen publiziert hat, ist nicht nachweisbar.

Das Drucklayout folgt dem älteren Typus mit Marginalien für den Nachweis von Bibelstellen. In vielen Fällen werden die Bibelstellen parallel auch im Haupttext vermerkt. Die Auszeichnung der Bibelstellen in unserer Edition erfolgt stets nur einmal: wenn ein wörtliches Zitat vorliegt, im Rahmen der Zitatauszeichnungen; wenn es sich um Paraphrasen oder bloße Hinweise handelt, im Rahmen der Bibelstellennennung in der Marginalie. Gedoppelte Bibelangaben im Haupttext bleiben in der Regel unkommentiert.

Die von Bödiker erwähnte Sekundärliteratur wird ebenfalls in den Marginalien mitgeteilt. Platzmangel führt auf Seite 11 des Drucks zur einzigen Fußnote (a) des Werks, die sich auf die Marginalie rechts darüber bezieht und deren Text fortführt. Auch auf Seite 13 hat die Aufnahme längerer Buchtitel in der Marginalie zur Folge, dass die eigentlich hier zu platzierende Angabe der Bibelstelle 2. Chron. 29. v. 25. 26. in der kleinen Schrifttype, die für Marginalien verwendet wird, zwischen den ersten beiden Absätzen erfolgt. Auf Seite 14 reicht der Marginalienkommentar ebenfalls in die Unterzeile unter dem Haupttext hinein. Da das Werk insgesamt jedoch nur in geringem Maß einen wissenschaftlichen Diskurs pflegt, genügten solche Ad hoc-Lösungen, um die Buchtitel in den Druck einzupassen.

Eine größere fette Schrifttype wird verhältnismäßig konsequent für Zitate angewendet. Daneben dient diese Typographie auch zur Hervorhebung zentraler Schlagworte. In der Edition wird dieses typographische Element nicht wiedergegeben. Auch der Name Jesus Christus, der in der Predigt stets komplett mit Majuskeln geschrieben wird, erscheint in der Edition in normaler Schreibweise.

Orthographisch weist der Text vor allem eine Besonderheit auf: Der Buchstabe ä wird in Worten wie beten oder sehen eingesetzt für den langen, halbgeschlossenen vorderen ungerundeten Vokal [e:], nicht für den heute meist mit ä geschriebenen Laut [ɛː]. Diese Praxis wird in der Predigtedition beibehalten, auch wenn sie zu ungewöhnlichen Schreibweisen wie bäten oder sähen führt.

Virgel und Komma tauchen in dem Druck beide auf. Manchmal ergeben sich Zwischenformen, bei denen das Komma als tief gesetzte Virgel erscheint. In der Edition werden sämtliche Formen als Komma wiedergegeben.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Ulrich, Beschreibung der Stadt Wriezen (1830), S. 241.
  2. Neben Lc PredigtautorKretschmar, Gottfried (1654–1711) Gottfried Kretschmars La OrgelpredigtEinweihungs-Predigt (Görlitz 1704) M Orgelpredigt erschien 1704 auch Lb PersonBoxberg, Christian Ludwig (1670–1729) Christian Boxbergs Lr QuellenBoxberg, Ausführliche Beschreibung (1704) M Beschreibung der Casparini-Orgel.
  3. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 5. Als organographische Schriften nennt Stärck: Praetorius, Syntagma musicum 2 (1619); Bendeler, Organopoeia (1690); Werckmeister, Erweiterte Und verbesserte Orgel-Probe (1698).
  4. Vgl. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 32.
  5. Er wurde erstmals von Heinz Herbert Steves für seine grundlegende Studie zu dem Berliner Orgelbauer ausgewertet, vgl. Steves, Der Orgelbauer Joachim Wagner (1939), bes. S. 335-339. Der unikale Druck, der bisher nicht digitalisiert worden ist, wurde kürzlich auch von Wolf Bergelt in einer Reprintausgabe verfügbar gemacht, vgl. Stärck, Organi Wrizensis (2014). Siehe weitere Nachweise zur Forschungsliteratur im Ld OrgelWriezen, Joachim Wagner-Orgel 1729 Orgelartikel auf diesem Portal.
  6. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 54.
  7. Vgl. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 54-60.
  8. Vgl. zur Topik der Orgelpredigt die Beiträge im Band Orgelpredigten in Europa (2022).
  9. Vgl. entsprechende Hinweise, Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 13, 16 19.
  10. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 13f.
  11. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 14.
  12. Vgl. dazu etwa Lc PredigtautorLütkens, Nicolaus (1675–1736) Nicolaus Lütkens‘ La OrgelpredigtHymnosophia sacra (Billwerder 1728) M Orgelpredigt.
  13. Stärck, Organi Wrizensis descriptio (1729), S. 14.
  14. Als Teil von Lb PersonBecker, Carl Ferdinand (1804–1877) Carl Ferdinand Beckers Sammlung erscheint der Titel in Becker, Alphabetisch und chronologisch geordnetes Verzeichniss (1846), S. 6, sowie später in RISM B, 6-1, S. 156, und in Czubatynski, Orgelbibliographie (2005). Genannt wird die Orgelweihpredigt auch in der aktuellen Ortschronik, vgl. Kritzler, Geschichte der Stadt Wriezen (2008), S. 51.
  15. Ulrich, Beschreibung der Stadt Wriezen (1830), S. 244.
  16. Ulrich, Beschreibung der Stadt Wriezen (1830), S. 244.
  17. Vgl. Einweihungs-Predigt (Berlin 1730), S. 14f.

Exemplare

Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz (D-B): 4°Td 10084

Dieses Exemplar der Predigt ist laut OPAC als Kriegsverlust ausgewiesen.

Leipzig, Stadtbibliothek, Musikbibliothek (D-LEm): I 4̊ 229

Von Lc PredigtautorBödiker, Carl Etzard (1695–1738) Carl Etzard Bödikers Orgelpredigt ist derzeit nur das Leipziger Exemplar greifbar. Das Unikum ist bisher nicht digital zugänglich und auch nicht in VD18 erfasst. Für die Anfertigung eines Scans und die Genehmigung einer Publikation des Werks auf dem vorliegenden Portal gilt der Stadtbibliothek Leipzig unser herzlicher Dank.

Die Orgelpredigt ist mit einem weiteren inhaltlich zugehörigen Druck zu einem Konvolut eingebunden worden, Lb PersonStärck, Philipp Wilhelm (vor 1697 – ca. 1731) Philipp Wilhelm Stärcks Lr QuellenStärck, Organi Wrizensis descriptio (1729) M Organi Wrizensis Viadrini veteris destructi, et novi in templo majori extructi descriptio. Das im OPAC der Stadtbibliothek Leipzig nicht erfasste Werk liegt in einer unvollständigen Form vor. Das Exemplar geht nur bis Seite 56 (fehlerhaft paginiert mit 65). Es fehlen die Seiten 57 bis 61. Ein Hinweis von Bibliothekarshand erwähnt das komplette Exemplar im Besitz der Staatsbibliothek Berlin, Preussischer Kulturbesitz, das als Reprint zugänglich ist.[1]

Die Orgelpredigt stammt aus dem Besitz des Leipziger Organisten und Musikforschers Lb PersonBecker, Carl Ferdinand (1804–1877) Carl Ferdinand Becker.[2] Im vorderen Spiegel befindet sich so das blaue Exlibris des Sammlers mit dem Aufdruck: Musikalische Bibliothek von C. F. Becker.. Handschriftlich ist darauf die Signatur 9. Nr. 229 ergänzt, die sich auf beide in dem Band vereinten Werke bezieht. Außerdem wurde im vorderen Spiegel mit Bleistift von Bibliothekarshand notiert: Inhalt 1) Bödicker Einweihungspredigt 1730 | 2) Stärck Organi Wrizensis 1730 defekt. Auf dem Buchrücken besitzt der Band einen Papieraufkleber mit dem handschriftlichen Kurztitel Bödiker und Stärck Orgel in Wrietzen 1730 in dunkelbrauner Tinte. Die filigrane Schrift dürfte ebenfalls noch von Becker stammen. Becker vermerkte überdies nach seiner Gewohnheit auf dem Titelblatt der Orgelpredigt im unteren rechten Randbereich mit feiner schwarzer Tinte seinen Namen und das Jahr des Erwerbs: C. F. Becker. | 1839.. Am unteren Rand steht in anderer Schrift die Notiz Wippel Küst Bibl. Brandeb I p 820, die eventuell auf einen Vorbesitzer zurückgeht. Die Orgelpredigt weist als handschriftliche Spuren einen Nachtrag der Seitenzahlen mit Bleistift auf den unpaginierten Seiten [2] bis [5] auf, sowie eine schwarzen horizontalen Tintenstrich unter den Worten Graeve Secretarius auf Seite [3]. Im Juni 1856 bot Becker seine Sammlung der Stadtbibliothek Leipzig an,[3] wo heute mehrere Orgelpredigten aus seinem Besitz aufbewahrt werden.[4]

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Vgl. Stärck, Organi Wrizensis (2014).
  2. Bibliographisch von ihm erfasst in Becker, Alphabetisch und chronologisch geordnetes Verzeichniss (1846), S. 6.
  3. Vgl. Rosenmüller, Carl Ferdinand Becker (2000), S. 50-52.
  4. Es handelt sich um folgende Werke: Organum Mysticum (Dresden 1686); Einweihungs-Predigt (Görlitz 1704); Hymnosophia sacra (Billwerder 1728); Das Neue Lied (Freiberg 1735).

Portaldaten

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 27. Oktober 2023.

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