Orgelpredigt

Manual:
Grobgedackt 8'; Principal; Klein gedackt 4'; Nassat 3'; Sesquialtera halb; Octava 2'; Mixtur III; Cimbel gedoppelt; Trompeten 8'

Pedal:
Subbass 16'; Violenbass; Posaunen 16'; Cornetten 1'

Tremulant; Stern; Vogelgesang; Koppel

Immanuel Webers Orgelpredigt bietet zahlreiche Hinweise zur Baugeschichte des Instruments, einer der ältesten noch erhaltenen Orgeln Sachsens. Mit dem 1670 veranlassten Neubau ersetzte man ein Vorgängerwerk, das 1660 durch einen schweren Sturm beschädigt worden war. Aufgrund der Prospektgestaltung hat man vermutet, dass 1670 das vorhandene Instrument erweitert und umgebaut wurde. Bei der Restaurierung in den Jahren 2004 bis 2006 ergaben jedoch dendrochronologische Untersuchungen, dass der Prospekt neu angefertigt wurde. Dies bedeutet, dass man in der künstlerischen Gestaltung bewusst auf Renaissanceformen zurückgriff. Die Flügeltüren der Orgel, die auf einen flämischen Lk KunstwerkSadeler, Jan ; Vos, Maarten de: Magnificat Kupferstich zurückgehen, ergeben mit den musizierenden Engeln auf den Brüstungsfeldern der Orgelempore und der aufwändigen Kassettendecke einen in seiner Form- und Farbgebung ganzheitlich gestalteten Musik-Raum über dem Westportal der Kirche. Informationen zur Orgel und ihrer weiteren Baugeschichte bis in die Gegenwart bieten Dähnert sowie die Website des Fördervereins zur Restaurierung und Pflege der Renaissance-Orgel in der Wehrkirche zu Pomßen. Hier wird die Arbeit der Orgelwerkstatt Wegscheider Dresden ausführlich dokumentiert. Nicht gesichert ist bislang, ob Lb PersonBach, Johann Sebastian (1685–1750) Johann Sebastian Bach 1726 für den Umbau der Orgel als Berater herangezogen wurde. 1727 führte er hier die Kantate Lw MusikwerkBach, Johann Sebastian: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn (BWV 157) M Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn im Rahmen der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Lb PersonPonickau, Johann Christoph von (1652–1726) Johann Christoph von Ponickau auf. Die Disposition im vorliegenden Artikel folgt den Informationen der Orgelpredigt. Handschriftlich ergänzt ist im Druck das offenbar übersehene Prinzipal, das in der Angabe 9. Register mitgezählt worden ist.

• 5 https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrkirche_Pom%C3%9Fen
• 5 https://orgelpomssen.de/cms/index.php?article_id=1
• 5 Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar, Frankfurt am Main / Leipzig: Verlag das Musikinstrument / VEB Deutscher Verlag für Musik, 1 Aufl., 1980, S. 227f.
• 5 Petzoldt, Martin: Bachstätten. Ein Reiseführer zu Johann Sebastian Bach (= Insel Taschenbuch 2520), Frankfurt am Main / Leipzig: Insel Verlag, 2000, S. 215-218, 316
• 5 Gernhardt, Klaus (Hrsg.) / Börger, Roland (Hrsg.): Die Orgel zu Pomssen. Festschrift zur Wiederweihe, Beucha: Sax, 2006
• 5 Heydick, Lutz: Rittergüter & Schlösser im Leipziger Land, Beucha: Sax, 2. Aufl., 2007, S. 79
• 5 Gernhardt, Klaus: Orgeldenkmalpflege. Die Gottfried-Richter-Orgel von 1671 in Pomßen, Sachsen, in: Fontana, Eszter (Hrsg.) , Martius, Klaus (Hrsg.) / Zepf, Markus (Hrsg.): Hinter den Tönen – Musikinstrumente als Forschungsgebiet. Festschrift für Friedemann Hellwig zu seinem 80. Geburtstag, Nürnberg: Germanisches Nationalmuseum, 2018, S. 234–239