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Orgelpredigt

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d Nürnberg, Predigerkirche, Reichard-Orgel 1709

Disposition

Disposition nach Kontrakt von 1709:

Hauptwerk (C–c³):

Principal 8′; Octav 4′; Quinta 3′; Super Octav 2′; Mixtur 4-fach 2′; Quintadena 8′; Spitzflöthen 4′

Unterclavier:

Gedacht zur Music 8′; Nachthorn oder Quintadena 4′; Sedez oder Superoctav 2′; Quintdez 2fach ¾′; Blockflöte 2′

Pedal (C–d¹):

Gedackter Subbaß 16′

Disposition von 1736:

Hauptwerk (C–c³):

Principal 8′; Octav 4′; Quinta 3′; Super Octav 2′; Mixtur 4-fach 2′; Quintadena 8′; Spitzflöthen 4′; Sesquialter

Unterclavier:

Gedacht zur Music 8′; Nachthorn oder Quintadena 4′; Octav 4′; Sedez oder Superoctav 2′; Quintdez 2fach ¾′; Blockflöte 2′

Pedal (C–d¹):

Gedackter Subbaß 16′; Octavbaß 8′

Beschreibung

Der Kontrakt für die Orgel wurde am 1. Februar 1709 abgeschlossen. Im Vertrag wurden neben der Disposition noch drei Windladen aus Eiche, die Oberwerklade mit Pedalventilkoppe, Untertasten von Buchsbaum, Semitonia aus Ebenholz, Manualkoppel, Sperrventil für jede Lade sowie vier Bälge genannt. Die gewünschte Stimmung wird als gleichschwebend beschrieben damit selbige in den transponierten und fortgesetzten Stücken, ohne sonderliche Dissonanz, mit einer lieblichen Harmonie gebraucht werden können. (Fischer / Wohnhaas, Der Nürnberger Orgelmacher Adam Ernst Reichard (1994), S. 105)

Die Aufstellung in der Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, Predigerkirche Predigerkirche stellte nur ein Provisorium dar. Sobald der Neubau der Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, St. Egidien Egidierkirche 1718 abgeschlossen war, transferierte man das Instrument in das neue Gebäude. Möglicherweise wurde es bei diesem Anlass um drei weitere Register ergänzt, wie sie in einer Disposition des Jahres 1736 festgehalten sind.

1883 wurde die Orgel durch ein neues Instrument ersetzt. Das Gehäuse blieb bis 1945 erhalten. Anhand von Fotografien wird der ungewöhnlich gestaltete Prospekt folgendermaßen beschrieben:

Ein mittlerer Rundturm war begleitet von nach außen abfallenden und nach rückwärts eingebogenen Harfenfeldern. Dieser dreiteiligen Anlage waren seitlich nochmals Harfenfelder in etwa gleicher Größe und Form wie die vorigen angesetzt, von der Front aber deutlich nach hinten abgesetzt, so daß man annehmen muß, sie seien erst nachträglich hinzugefügt. Die Mittelpartie zeigt einen drapierten Vorhang über die Pfeifenenden hinweg; auf den äußeren Lisenen stehen Vasen, auf den inneren sitzen Putten, der Mittelturm ist mit dem Haller-Wappen bekrönt. Die Putten am äußeren Saum des Vorhangs vertreten die „Ohren“ des Originalprospekts, die seitlich hinzugefügten Kompartimente haben gewöhnliche Gesimse und kaum Schnitzwerk. Es ist wahrscheinlich, daß der Prospekt beim Einbau in die Egidienkirche eine neue Gestalt erhielt, weil sich die gleiche Motivik (Rundbaldachin mit seitlich herabfallendem Vorhang, der von Putten gerafft wird) auch im Deckenstuck vor der Empore vorfindet. Somit käme der Stukkator Donato Polli auch als Schöfer des Orgelprospekts in Frage. (Fischer / Wohnhaas, Der Nürnberger Orgelmacher Adam Ernst Reichard (1994), S. 106)

Lucinde Braun

Literatur und Quellen

Portaldaten

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E020109 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 16. April 2021.

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