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Orgelpredigt

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a Das rein-gestimmte Orgel-Werk unsers Herzens (Nürnberg s.a.)

Einführung in die Edition

Historischer Hintergrund

Lc PredigtautorMörl, Gustav Philipp (1673–1750) Gustav Philipp Mörls Nürnberger La OrgelpredigtDas rein-gestimmte Orgel-Werk unsers Herzens (Nürnberg s.a.) M Orgelpredigt würdigt keine der ganz großen, traditionsreichen Orgeln dieser Stadt. Die Einweihung der Ld OrgelNürnberg, Predigerkirche, Reichard-Orgel 1709 Orgel in der Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, Predigerkirche Predigerkirche am 27. Oktober 1709 ist aber insofern von Interesse, als sie sich lediglich auf eine Interimslösung bezog. Dank einer hervorragenden Überlieferungslage lassen sich zahlreiche Kasualdrucke, die rund um diese Orgeleinweihung erschienen sind, in die Rekonstruktion der Vorgänge einbeziehen.

Am 6. Juli 1696 war die Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, St. Egidien Egidienkirche in Lm Ereignis1696: Brand der Egidienkirche in Nürnberg Brand geraten und eingestürzt. Von dem Brand erfasst wurde auch das angrenzende Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, Egidiengymnasium Egidiengymnasium. Von der Katastrophe, bei der einige der Helfer starben, zeugen mehrere Schriften, die sich in Nürnberger Bibliotheken erhalten haben.[1] Bereits wenige Tage nach dem Ereignis erschien ein publizistischer Bericht in einer Nürnberger Wochenzeitung.[2] Zur medialen Aufbereitung des Ereignisses gehörte auch ein Lk KunstwerkGraff, Johann Andreas ; Kraus, Johann Ulrich: Templi et Gymnasii Egidiani, Noribergæ miserrime conflagrati, luctuosa Facies (1696) Kupferstich, den noch im selben Jahr Lb PersonGraff, Johann Andreas (1636–1701) Johann Andreas Graff als Zeichner und Lb PersonKraus, Johann Ulrich (1655–1719) Johann Ulrich Kraus als Stecher anfertigten.[3] Die Abbildung diente als Vorlage für ähnliche Stiche, die als Beilage zu Buchpublikationen Verbreitung fanden.[4] In einer großen Trauerrede wurde sodann im März 1697 an die entsetzlichen Ereignisse erinnert und der Wille zur Wiederherstellung der zerstörten Gebäude beschworen.[5] Anlässlich einer weiteren Gedenkfeier erinnerte man 1698 erneut an die Katastrophe.[6] Die mächtigen Ruinen beherrschten für etwa zwanzig Jahre das Stadtbild.

Wiederaufgebaut wurde zunächst 1699 das Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, Egidiengymnasium Aegidianum. Die heimatlose Egidiengemeinde durfte in dieser Zeit die Predigerkirche als Ausweichquartier nutzen. Dieses Provisorium zog sich stark in die Länge. Das Interesse der Nachgeborenen galt später vorrangig der Diochotomie von Zerstörung und erfolgreichem Wiederaufbau. Die Interimsphase hingegen wurde auffallend wenig thematisiert.[7] Nur ganz knapp heißt es in der Stadtgeschichte nach der detaillierten Schilderung des Brandes der Egidienkirche: Der Gottesdienst für die Gemeinde zu St. Egydien, wurde nachgehends in die Dominicaner=Kirche verleget, und hat Herr Prediger Myhldorf, den 26ten Julii des besagten 1696. Jahrs den ersten Gottesdienst alldort gehalten.[8]

So gehört Gustav Philipp Mörls Orgelpredigt zu den wenigen gedruckten Zeugnissen, die aus dieser Phase des Gemeindelebens erhalten geblieben sind. Dass seine Einweihungspredigt publiziert wurde, mag mit dem Rechtfertigungsdruck zusammenhängen, der dadurch entstand, dass man in einer finanziell zweifellos schwierigen Übergangssituation Mittel für die Kirchenmusik ausgegeben hatte. Als weiterer Grund ist die immer wichtiger werdende Funktion der Orgel für die Begleitung des Gemeindegesangs denkbar, worauf Mörl hinweist.[9] Deutlich ist auch, dass Mörl seit seinem Amtsantritt als Prediger an der Egidienkirche im Jahr 1706 den Einbau eines besseren Orgelwerks in der Predigerkirche energisch vorantrieb. In seiner Predigt schreibt er darüber: Als ich die Ehre hatte/ Dero Hochedlen Herrlichk[eit] zu dem hochansehnlichen Ephorat und Kyrchen Pfleg-Amt in Unterthänigkeit zu gratuliren; so war dieses meine erste Bitt an Sie/ daß Sie doch meine liebe Egidier-Gemeine mit einem neuen und grössern Orgel-Werk versorgen mögten.[10] Dass von Mörl generell wesentliche Impulse für die Wiederherstellung geregelter äußerer Verhältnisse ausgingen, bezeugt 1718 die Lr QuellenMarperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718) M Einweihungspredigt, die sein Nachfolger Lb PersonMarperger, Bernhard Walter (1682–1746) Bernhard Marperger zur Eröffnung der neuen Egidierkirche halten durfte. Er rekapitulierte im Vorbericht zunächst die Trauer über die Zerstörung und hielt fest, dass aus dem kurzen Umzug ein längeres Exil der Gemeinde wurde:

Kaum/ war der grösseste Jammer/ ein wenig vorbey/ so sahe sich die/ aus ihrer Ruhe vertriebene/ Egidier=Gemeine/ nach einer ihr noch fremden Hütte um. Sie muste/ mit grosser Unbequemlichkeit/ ihrer Alten und Schwachen/ oder zarten und kränklichen Mitglieder/ die etwas weiter entlegene Prediger=Kyrche/ zu ihrem Aufenthalt erwehlen. Diese nun/ bezog Sie den VI. Sonntag nach Trinitatis, als den 19. Julii obbemeldeten 1696. Jahrs/ nicht ohne neue Vergiessung vieler tausend Threnen; tröstete sich aber doch am allermeisten/ mit der Hofnung/ daß sie nicht lange daselbst bleiben/ sondern/ mit der baldigen Auferbauung ihres eigenen Bethauses/ in kurzem wiederum erfreuet/ und an ihren rechten Versammlungs=Ort zuruck beruffen werden würde[.][11]

Erwähnung finden auch die wirtschaftlichen Engpässe, die einen raschen Wiederaufbau verhinderten:[12]

Alleine/ so heiß auch im Anfang die Asche des alten Egidier=Tempels war/ so kalt wurde gleichwol dieselbe nachgehends/ da die recht kläglich anzusehende Brand Stätte/ von einem Jahr zum andern/ wüst und öde liegen blieb. Die Ursache/ dieses anhaltenden traurigen Verhängnüsses/ war/ die überhäufte Noth der Zeiten/ welche unsere gute Stadt hart druckte/ und ihre ohnehin habende ungemeine Beschwerungen täglich vermehrte. Man war kaum im Stand/ das gemein Wesen aufrecht zu erhalten; demnach war unmöglich Rath darzu/ ein so kostbares Kyrchen=Gebäu/ von neuem wieder aus seinen Ruinen empor zu heben.[13]

Die Lösung, bereits 1709 eine Orgel in Auftrag zu geben, die man in der Übergangszeit nutzen konnte, die dann aber in den Neubau transferirert werden sollte, wurde vermutlich durch die Verfügbarkeit einer Stiftung begünstigt. Aus Marpergers Einweihungspredigt geht hervor, dass für den Bau der Orgel vor allem die Familie Peller, die direkt neben der Kirche in ihrem prachtvollen Le Geographicumg Gebäude: Nürnberg, Pellerhaus Palais residierte, verantwortlich war. Man liest hier:

Die lieblich=lautende/ und annehmlich=verstärckte, Pellerische Orgel/ diene denen sämtlichen Herrn Stifftern, zu einem anmuthigen Concert, aller erfreulichen Seegen=Stimmen. Es belebe Sie der Geist des Lebens, wie der Wind, die Pfeiffen dieses künstlichen Wercks, lebhafft und stimmend macht. Der Herr, gebe viele Dank=Lieder, für seine Güte, in ihren Mund, und lasse auch das, was traurig lautet, zu ihrem wahren Wohlseyn ersprießlich werden.[14]

Ähnlich heißt es auch in der Predigt zum 50-jährigen Jubiläum der Einweihung: Endlich gedenken wir auch noch der zwischen den Kirchenthüren angebrachten wohleingerichteten Orgel, um welche sich die wohladeliche Pellerische Familie besonders verdient gemachet hat.[15] Johann Andreas Will benannte Lb PersonPeller von Schoppershof, Martin (1651–1720) Martin Peller von Schoppershof als hauptverantwortlichen Akteur: Er lies für sich und im Namen seiner Vettern, der Herren von Peller, das kostbare neue Orgelwerk in die neuerbaute Kirche zu St. Egidien in Nürnberg setzen, stifftete auch 1718 bey Einweihung dieser Kirche unterschiedlichen Kirchen=Ornat dahin[16].

In etwa parallel zum Bau der Orgel erfolgte 1710 auch der erste Schritt zur Wiederherstellung der Egidierkirche, als man die Ruinen des Chorgewölbes überdachte und den Neubau beschloss.[17] Mit Dankbarkeit erinnerte Marperger daran, dass darzu sonderlich der rühmliche Eifer/ und die nachdrückliche Aufmunterung/ meines Hochgeehrtesten Herrn Antecessoris, Herrn Gustav Philipp Mörls/ jetzigen wolverdienten Predigers bey St. Lorenzen/ Hoch Ehrw. ein grosses beygetragen.[18] Von Mörls emsigen Aktivitäten zeugt ein handschriftliches Verzeichnis der Spendeneinnahmen, das in sauberer Kopistenschrift angelegt wurde und repräsentativ in goldgeprägtes Pergamentleder eingebunden wurde.[19] Das Dokument zeigt, dass die Sammlung zwar bereits 1698 begonnen, jedoch nur stockend voran gekommen war. Vor Mörls Erscheinen waren etwa 900 Gulden zusammengekommen; danach gelang es, über 3.400 Gulden Spenden aus allen Schichten der Bevölkerung zu erhalten. Dazu trugen auch gedruckte Spendenaufrufe bei, die offenbar in der Bevölkerung verteilt wurden, um den Bau in Gang zu bringen.[20] Nicht lange nach der Orgelinauguration setzte wie geplant der Wiederaufbau der Egidienkirche ein. 1711 hielt Mörl die Einsegnungsrede zur Grundsteinlegung für den Neubau.[21] Im Druck festgehalten wurde auch die Fertigstellung des Dachstuhls am 28. Juli 1713.[22] Schließlich folgte 1718 die festliche Einweihung des Gebäudes, in das die Orgel versetzt worden war.[23] Wie Hermann Fischer und Theodor Wohnhaas mit guten Gründen glaubhaft machen können, erhielt das Instrument erst nach dem Transfer in die Egidienkirche seinen Prospektschmuck, der perfekt auf die Stukkatur im neuen Kircheninneren abgestimmt war.[24]

Die Einweihungsmusik

Obwohl man noch die provisorische Predigerkirche nutzte, beging man die Einweihung der Orgel doch mit einer großen musikalischen Aufführung. Im Hauptgottesdienst erklang vor der Predigt zunächst eine Concerto-Aria-Kantate mit einem eigens zu dem Anlass verfassten dichterischen Text. Nach der Predigt wurde ein Konzert über Psalm 150 aufgeführt. Im sogenannten Tag-Amt brachte man ebenfalls zwei Kompositionen zur Aufführung: Ein Psalmkonzert über Psalm 46 nach der Epistel sowie eine weitere Concerto-Aria-Kantate nach dem Text des Evangeliums. Diese Kombination zweier verschiedener Gattungstypen in einem Gottesdienst folgt immer noch dem Schema, das beispielsweise bei den Orgeleinweihungen in Le Geographicumf Ort: Halle (Saale) Halle praktiziert worden war.[25]

Sämtliche Musiktexte wurden im Anhang der Predigt veröffentlicht. Wie Mörl ausdrücklich hervorhebt, waren sie auch zuvor schon separat gedruckt worden, so dass die Gemeinde bei der Aufführung den gesungenen Text mitlesen konnte. In der Tat haben sich zwei entsprechende Quellen erhalten. Ein kleines auf einem halben Oktavbogen gedrucktes Textbüchlein enthält den auch in der Orgelpredigt publizierten Text mit sämtlichen dort vorhandenen Überschriften und Untergliederungen.[26]

Im Druck der Orgelpredigt fehlen Angaben zu den Autoren der Dichtungen und der Musik. Besonders wertvoll ist daher der Lr QuellenFaber, Das der künftigen Aegidier-Kyrche gewidmete Orgel-Werk (1709) M zweite Kasualdruck, der den Text der Aria enthält, die den Mittelteil der im Hauptgottesdienst vor der Predigt aufgeführten Concerto-Aria-Kantate bildete. Wie Thomas Röder entdeckt hat,[27] wird hier nicht nur der Dichter der Aria genannt, der Rektor des Aegidianums, Lb PersonFaber, Samuel (1657–1716) Samuel Faber. Im Titel wird auch enthüllt, dass man als Komposition ein Werk Lb PersonPachelbel, Johann (1653–1706) Johann Pachelbels herangezogen hatte, zu dem Faber nun einen neuen passenden Text verfasste. Röder weist überzeugend nach, dass als Vorlage das in seiner metrischen Anlage analog aufgebaute und ebenfalls acht Strophen umfassende Geistliche Konzert Lw MusikwerkPachelbel, Johann: Jauchzet dem Herrn alle Welt (PWV 1216) M Jauchzet dem Herrn alle Welt (PWV 1216) diente, das ursprünglich zur Feier des Lm Ereignis13. August 1704: Schlacht bei Höchstädt Sieges von Höchstädt geschaffen worden war.[28] Vermutlich, so Röder, stammten bereits die Verse zu diesem Werk von Faber, da es sich um eine anspruchsvoll gestaltete Strophenform aus neun Zeilen mit einem charakteristischen metrischen Bau handelt. Der Vergleich der zwei eng miteinander verwandten Textvorlagen zeigt, dass bei der Umdichtung sogar eine strukturelle Verbesserung im Reimschema vorgenommen wurde. Beiden Fassungen gemeinsam sind die Paarreime in den Zeilen 1-2 und 5-6. Die ältere Fassung verband die Zeilen 3 und 9 sowie 4 und 7 durch umarmende Reime: aa b c dd c e b. Die neuere Fassung hingegen ließ nun sämtliche vier mit einem männlichen Reim endende Zeilen 3, 5-6 und 9 auf einen Reim enden: aa b c bb c d b. Sie erscheint somit nochmals kunstvoller und komplexer in ihrer Konstruktion.

Leider liegen keine Hinweise darauf vor, wer die anderen Bestandteile der Einweihungsmusik komponiert hat. Nachdem bereits die Concerto-Aria-Kantate vor der Predigt eine Hommage an Pachelbel war, dessen Sohn Lb PersonPachelbel, Wilhelm Hieronymus (1685–1764) Wilhelm Hieronymus zu dieser Zeit das Organistenamt an der Egidienkirche versah, liegt die Vermutung nicht ganz fern, man habe auch Pachelbels Lw MusikwerkPachelbel, Johann: Lobet den Herrn in seinem Heiligthumb (PWV 1220) M Psalm 150 erneut zur Aufführung gebracht. Für das große Orchester dieses Werks hätte aufgrund der ebenfalls nicht kleinen Besetzung von Lw MusikwerkPachelbel, Johann: Jauchzet dem Herrn alle Welt (PWV 1216) M Jauchzet dem Herrn alle Welt der fünfstimmige Trompetenchor samt Pauke zur Verfügung gestanden. Zusätzlich hätte man zwei Holzbläser für die alternierend eingesetzten Oboen und Flöten engagieren müssen, die jedoch prinzipiell ebenfalls vorhanden waren.[29] Schließlich verlangt die Partitur noch als solistische Sonderinstrumente zur klanglichen Ausgestaltung der entsprechenden Psalmverse eine Posaune (T. 86-102), eine Harfe (T. 115-138) sowie ein Cimbalo genanntes Schlaginstrument, das man sich ähnlich wie ein Triangel vorstellen kann.[30] Wessen Vertonung des 150. Psalm letztlich in Nürnberg erklang, lässt sich bislang jedoch nicht klären.

Quellenbeschreibung

Die Predigt ist bibliographisch außerordentlich gut dokumentiert. Sie findet sich erstmals erwähnt im Schriftenverzeichnis Mörls, das nach seinem Tod veröffentlicht wurde[31]. Danach blieb sie kontinuierlich Teil verschiedener bibliographischer oder enzyklopädischer Werke.[32] Von den sieben erhaltenen Druckexemplaren konnten die meisten eingesehen werden. Die vorliegende Edition basiert auf dem Exemplar der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, das als einziges auch digitalisiert vorliegt (nach einer älteren Schwarz/weiß-Aufnahme).

Der Druck im Oktavformat umfasst viereinhalb Druckbögen mit der Signaturformel A-E2. Die Paginierung setzt auf Seite 3 ein und geht bis Seite 32. Der Anhang mit den Texten zur aufgeführten Musik ist unpaginiert und besteht aus Druckbogen E1-2.

Als Kolumnentitel dient auf den Seiten 4-32 auf geradzahligen Seiten die Überschrift Christliche Einweihungs-Predigt/, auf den ungeradzahligen Seiten die dazu gehörige Fortsetzung eines neu-verfertigten Orgel-Werkes.. Die Kolumnentitel werden in dieser Edition nicht wiedergegeben. Dasselbe gilt für die Worte Soli Deo Gloria, die Teil der Schlussvignette am Ende der Predigt sind (S. 32).

Mörl verwendet für den Nachweis von Bibelstellen Marginalien, die in der digitalen Edition am rechten Seitenrand platziert sind. Anmerkungen gibt es nicht. Sämtliche Verweise auf andere Werke sind in den Text integriert. Mit fetterer Schrift und teilweise auch Sperrung werden im Druck vor allem biblische Zitate gekennzeichnet, aber auch einzelne Schlagworte und Ehrenbezeichnungen hervorgehoben. In der Edition werden diese typographischen Besonderheiten der Vorlage nicht wiedergegeben. Zitate aus der Bibel und aus anderen gedruckten Vorlagen erscheinen stets einheitlich kursiviert, ohne Anführungszeichen und mit einem Quellennachweis in der durch einen Link aufrufbaren editorischen Anmerkung.

Die Musiktexte im Anhang liegen noch in zwei weiteren separaten (Teil-)Publikationen vor, die dem Orgelpredigtdruck zeitlich vorausgingen.[33] Sie erschienen bereits zum Einweihungsgottesdienst. Kleinere Druckfehler im Orgelpredigtdruck wurden nach diesen Quellen emendiert. Außerdem sind im Kommentar zur vorliegenden Edition die Hinweise ergänzt, die der Lb PersonFaber, Samuel (1657–1716) Autor der ersten Aria in seiner Druckausgabe als epigraphartige Erläuterungen zu seinem Gedicht hinzugefügt hatte.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Siehe als Überblick über die Kasualschriften zum Brand und Neubau, Will, Bibliotheca Norica 2 (1773), S. 309-313.
  2. Unter dem Titel Num. 12. Freytägiger Ordinari-Friedens= Und Kriegscurrier Ab= und Ausgefertiget Mit Römisch=Kayserl. Majestät allergnädigstem Privilegio den 10. (20.) Julii/ 1696, Exemplar Nürnberg, Stadtbibliothek, D-Nst: Amb 200 (1a) 4°.
  3. Exemplar Erlangen-Nürnberg, Universitätsbibliothek, D-ERu: H61/1 RAR.A 21; als Illustration zu sehen auf: https://museenblog-nuernberg.de/2018/06/14/jubilaeum-egidienkirche/
  4. Vgl. Tyroff, Kurzgefaßte Nachricht von den Schicksalen der Aegidierkirche (1768).
  5. Vgl. Stoy, Oratio de incendio templi et gymnasii Egidiani (1697).
  6. Vgl. Seyfriedt, Programma Auspicalem Orationem De Incendio Aegidiano (1698).
  7. Vgl. das völlige Fehlen dieses Abschnitts in Tyroff, Kurzgefaßte Nachricht von den Schicksalen der Aegidierkirche (1768).
  8. Würfel / Hirsch, Diptychorum ecclesiarum Norimbergensium (1766), S. 128. Schlägt man hier das Kapitel über die Predigerkirche (auch Dominikaner-Kirche genannt) auf, so vermisst man auch an dieser Stelle jegliche Information über die temporäre Nutzung durch die Egidiengemeinde, vgl. Würfel / Hirsch, Diptychorum ecclesiarum Norimbergensium (1766), S. 293-311.
  9. Vgl. Das rein-gestimmte Orgel-Werk unsers Herzens (Nürnberg s.a.), S. 13.
  10. Das rein-gestimmte Orgel-Werk unsers Herzens (Nürnberg s.a.), S. 14.
  11. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718), )(2v.
  12. Man vergleiche dagegen die ganz andersartige Situation in Le Geographicumf Ort: Görlitz Görlitz, wo die erst kürzlich erbaute Ld OrgelGörlitz, St. Peter und Paul, Andreas-Tamitius-Orgel 1688 Andreas Tamitius-Orgel nach einem Brand sofort wieder ersetzt werden konnte; siehe die Einführung zu den Orgelpredigten Organo-Praxis Mystica (Görlitz 1689) und Einweihungs-Predigt (Görlitz 1704).
  13. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718), )(2v-)(3r.
  14. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718), S. 41f.
  15. Mörl, Jubelpredigt (1768), S. 20.
  16. Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon 3 (1757), S. 132.
  17. Vgl. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718), )(4v.
  18. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718), )(4v.
  19. Verzeichnis, was zu den Egidier Kirchen-Bau, von milden Wolthätern, in die Hände verschiedener Herren Prediger daselbst so wol an Geld, als anderen Geräth nach und nach ist geliefert worden. Zusammengetragen von Gustav Philipp Mörl, Nürnberg, Stadtbibliothek, D-Nst: Will VII. 1427b.
  20. Vgl. die Quellen Nürnberg, Stadtbibliothek, D-Nst: Amb 200. 4° (Nr. 3) vom 24. September 1710 und Amb. 200 4° (Nr. 5) vom 16. September 1712.
  21. Vgl. Mörl, Einseegnungs-Rede bey Legung des Grund-Steins (1711).
  22. Vgl. Standrede (1713).
  23. Vgl. Marperger, Neues Denk- und Dank-Mahl (1718). Auch zu diesem Anlass publizierte man in sepraten Drucken den Ablaufplan des Gottesdienstes sowie die Musiktexte, die gesungen wurden. Beides ist in der Stadtbibliothek Nürnberg überliefert.
  24. Vgl. Fischer / Wohnhaas, Der Nürnberger Orgelmacher Adam Ernst Reichard (1994), S. 106.
  25. Siehe dazu die Einführungen zu den Orgelpredigten Das fröliche Hallelujah (Halle 1667) und Encoenia HierOrganica (Halle 1664).
  26. Vgl. Verzeichniß derjenigen Texte und Arien (1709). Exemplar Nürnberg, Stadtbibliothek, D-Nst: Will II 1377 8°.
  27. Vgl. Röder, Zum Nachleben und Textautor (2015). Für die Übersendung der wegen geschlossener Bibliotheken nicht zugänglichen Publikation danke ich dem Autor sehr herzlich.
  28. Vgl.Röder, Pachelbel der Nürnberger (2016), S. 140.
  29. Vgl. Röder, Pachelbel der Nürnberger (2016), S. 137.
  30. Vgl. Thomas Röder, »Kritischer Bericht« zu Pachelbel, Johann, Lobet den Herrn in seinem Heiligthumb (PWV 1220), S. 171.
  31. Vgl. Hirsch, Ministerium Ecclesiasticum Norimbergense (1730), S. 3.
  32. Vgl. Will, Bibliotheca Norica 2 (1773), S. 311; Forkel, Allgemeine Litteratur der Musik (1792), S. 153; Gerber, Tonkünstlerlexikon 3 (1813), Sp. 439; Lichtenthal, Dizionario e bibliografia della musica 3 (1826), S. 208; Becker, Musikliteratur (1836), Sp. 126; Mettenleiter, Ulmer Orgelpredigt (1866), S. 20.
  33. Vgl. Faber, Das der künftigen Aegidier-Kyrche gewidmete Orgel-Werk (1709); Verzeichniß derjenigen Texte und Arien (1709).

Exemplare

Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl): Hist.urb.Germ.935

urn:nbn:de:bsz:14-db-id2865810190

Das einzige digital verfügbare Exemplar des Werks diente als Vorlage für die Edition. Es liegt als Einzelband vor und weist auf dem Titelblatt den Besitzstempel der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Dresden (1806-1917) auf. Im vorderen Spiegel findet sich mit Bleistift eingetragen eine nicht mehr gültige Signatur H. Germ urb. 809 15. Zur Provenienz liegen keine Informationen vor. Vertikale Bleistiftstriche an den Außenrändern auf den Seiten 7, 11, 12, 13 und 14, die im Digitalisat nur schwach zu erkennen sind, belegen eine aufmerksame Lektüre der Predigt.

Nürnberg, Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums (D-Ngm) : Merkel D 2394

Das Exemplar ist einzeln eingebunden in einen historischen Pappeinband, der mit beigem Papier beklebt ist. Auf der Vorderseite des Einbands steht in schwarzer Tinte Pll. n 1369., ein Verweis auf die Nummer dieses Drucks im 2. Teil von Lb PersonWill, Georg Andreas (1727–1798) Georg Wills Lr QuellenWill, Bibliotheca Norica 2 (1773) M Biblioteca Norica. Im vorderen Spiegel ist als Exlibris das Wappen der Paul Wolfgang Merkel’schen Familienstiftung eingeklebt.[1] Auf dem Vorsatzblatt vorne ist in Bleistift die aktuelle Signatur 2394 1976 notiert. Der gut erhaltene Band weist keine Nutzerspuren auf. Er stammt aus der Bibliothek Merkel, Teil einer Familienstiftung, die 1874 dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg übergeben wurde. Die Bibliothek umfasste etwa 5800 Bücher, die überwiegend eine Norica-Sammlung bildeten.[2]

Nürnberg, Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums (D-Ngm) : Merkel D 2394 a

Das Exemplar ist einzeln eingebunden in einen historischen Pappeinband, der mit braun-schwarz marmoriertem Papier beklebt ist. Das Format ist etwa einen halben Zentimeter weniger hoch als bei dem Exemplar Merkel D 2394. Auf der Vorderseite des Einbands stehen in Bleistift die Zahlen 27 und 1550. Im vorderen Spiegel ist als Exlibris dasselbe Lilien-Wappen eingeklebt. Außerdem finden sich dort in Bleistift die aktuelle Signatur 2394a 1976 notiert. Auf dem unteren Rand des Titelblatts ist ebenfalls in Bleistift Pll. n 1369 vermerkt. Das Exemplar hat leichte Stockflecken und weist keine Nutzerspuren auf.

Nürnberg, Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums (D-Ngm) : Merkel D 2394 b

Das einzeln erhaltene Exemplar besitzt keinen Einband. Zur Verstärkung der Bindung dient ein Streifen mit bunt-marmoriertem Papier. In der rechten oberen Ecke des Titelblatts steht in Bleistift die aktuelle Signatur 2394b 1976. Auf dem unteren Rand des Titelblatts ist außerdem in Bleistift wieder der Verweis auf Georg Wills Lr QuellenWill, Bibliotheca Norica 2 (1773) M Bibliographie Pll. n 1369 vermerkt. Auch hier sind keine Nutzerspuren zu erkennen.

Nürnberg, Stadtbibliothek (D-Nst) : Amb 200 (2)

Das Exemplar ist einzeln eingeheftet in einen modernen bibliothekarischen Pappeinband, der auf der Vorderseite den Stempel mit der Signatur trägt. Erhalten hat sich noch ein Teil der Rückseite eines älteren Einbands, der aus demselben schwarzen Kleisterpapier mit roten, weißen, gelben und violetten Tupfen angefertigt ist, wie das Exemplar Will. II 1369 4°. Auf dem unteren Rand des Titelblatts findet sich in Bleistift der Verweis auf Georg Wills Lr QuellenWill, Bibliotheca Norica 2 (1773) M Biblioteca Norica Pll. n 1369. Oben links sieht man hier den Stempel der Nürnberger Stadtbibliothek. Das Exemplar weist keine Nutzerspuren auf.

Nürnberg, Stadtbibliothek (D-Nst) : Amb 200 (13)

Bei diesem Exemplar handelt sich um eine Abschrift der kompletten Orgelpredigt, vom Titelblatt bis zum Anhang mit den musikalischen Texten. Der Text wurde vom Schreiber in ein in Leder eingebundenes Heft in Oktavformat mit sorgsam Seite für Seite linierten, unpaginierten Seiten eingetragen. Das Heft enhält 40 beschriebene Blätter, es folgen sieben leer gebliebene Blätter. Der Schreiber verwendete eine kalligraphische Druckschrift, gab Antiqua kursiviert wieder und arbeitete mit größeren Typen und Initialen, orientiert sich aber nicht am Zeilenfall und Seitenumbruch der Vorlage. Virgeln und Orthographie des Drucks wurden beibehalten. Das Manuskript weist etliche Korrekturen von Abschreibefehlern oder Nachträge von Auslassungen auf. Leider ist nicht bekannt, von wem und aus welchem Grund diese Kopie des Predigtdrucks angefertigt worden ist.

Nürnberg, Stadtbibliothek (D-Nst) : Will. II 1369 4°

Separates Exemplar in einem Einband des 18. Jahrhunderts aus schwarzem Kleisterpapier mit roten, weißen, gelben und violetten Tupfen. Reste des gleichen Kleisterpapiers haben sich auch am Exemplar Amb 200 (2) erhalten. Auf dem Einband befinden sich vorne Etiketten mit der Signatur. Auf dem Titelblatt wurde außerdem der Stempel Stadtbibliothek Nürnberg aufgedruckt.

Strasbourg, Bibliothèque nationale et universitaire (F-Sn) : E.159.784

Dieses Exemplar konnte für das Projekt nicht vor Ort eingesehen werden.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Vgl. die Abbildung bei Rücker, Die Bibliothek (1978), S. 561.
  2. Vgl. Rücker, Die Bibliothek (1978), S. 569.

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 29. November 2022.

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