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Orgelpredigt

Start → Register → Orgeln → E020114: Ulm, Barfüßerkirche, Schmahl-Orgel 1780

d Ulm, Barfüßerkirche, Schmahl-Orgel 1780

Disposition

Hauptwerk:

Principal von Zinn 8'; Octav 4'; Quint 3'; Super Octav 2'; Viol di Gamba 8'; Spitzflöt 4'; Trompett 8'; Principal von Holz 8'; Gedeckt von Holz 8'; Mixtur von Zinn 5-fach; Cimbal von Zinn 3-fach

Oberwerk:

Principal von Zinn 4'; Sesquialter 3-fach; Stillgedeckt von Holz 8'; Waldflöt von Holz 2'; Flaute traverse 8'; Vox humana 8'

Pedal:

Sub Bass von Holz 16'; Octav Bass von Holz 8'

Nebenzüge:

Tremulant im Hauptwerk; Tremulant im Oberwerk; Copplung des Manuals ins Pedal

Beschreibung

Die ursprünglich den Franziskanern gehörende Le Geographicumg Gebäude: Ulm, Barfüßerkirche Barfüßerkirche in Le Geographicumf Ort: Ulm Ulm gibt es heute nicht mehr; sie ist 1879 abgebrochen worden, um den Platz vor dem Le Geographicumg Gebäude: Ulm, Münster Münster zu vergrößern. 1678 hatte diese kleinere Kirche ein Positiv erhalten. Aufgrund einer Stiftung des Ulmer Senators Lb PersonGaum, Johann Friedrich (1722–1814) Gaum in Höhe von 1200 Gulden wurde 1778 eine neue zweimanualige Orgel bei Lb PersonSchmahl, Johann Matthäus (1734–1793) Johann Matthäus Schmahl in Auftrag gegeben.

Über die genauen Hintergründe des Auftrags und den Bauhergang ist nicht viel bekannt. Johann Matthäus Schmahl war nach einhelligem Urteil der Fachliteratur weitaus mehr an Fragen des Hammerklavierbaus als an Orgeln interessiert. Er galt als unzuverlässig und schlampig in der Arbeitsweise, wie verschiedene Beschwerden der Obrigkeit zeigen. Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bau der Orgel für die Barfüßerkirche wird auch von seiner Seite eine etwas eigenartige Klage zitiert, die er am 21. Januar 1782 an das Pfarrkirchen-Bauamt richtete: Übrigens nehme ich alle meine Zuflucht zu einem wohllöblichen Amt und hoffe, man werde mir bey künftiger Arbeit Gemütsruh lassen, nicht als wie beym auffbauen geschehen ist, daß bald ein Zimmermann bald ein anderer mich im besten Nachdenken stört und dadurch nichts als Hindernus angerichtet wird. (Kleemann, Die Orgelbaufamilie Schmahl (1973), S. 82)

Die Orgel der Barfüßerkirche, an der er nach Angabe der Orgelpredigt in den Jahren 1778 bis 1780 gearbeitet hatte und die am 28. Januar 1781 eingeweiht wurde, hat in der Forschung kein besonders Interesse geweckt. Gotthilf Kleemann dokumentierte die Disposition, stützte sich dabei aber auf eine ältere Publikation, die lediglich eine Disposition ohne Fußzahlen bot; letztere wurden für Kleemanns Aufsatz daher ergänzt von Walter Supper (Kleemann, Die Orgelbaufamilie Schmahl (1973), S. 103). Nicht berücksichtigt wurde offenbar bisher als Informationsquelle die Orgelpredigt, die im Anhang eine Disposition mit Fußzahlen bietet. Sie dient als Basis für die hier wiedergegebene Disposition. Die geringfügigen Abweichungen zu Kleemanns Angaben werden im Kommentar zur Predigt im Detail nachgewiesen.

Noch zu Lebzeiten des Stifters sah man sich gezwungen, das Instrument 1805 aus Sicherheitsgründen abzubrechen. Es wurde 1809 in die Le Geographicumf Ort: Geislingen an der Steige Geislinger Le Geographicumg Gebäude: Geislingen, Stadtpfarrkirche Stadtpfarrkirche versetzt, wo es bis 1892 verblieb. Eine Tafel teilte hier mit:

Diesze Orgel ist gestiftet worden von der Frau Senator Gaum in die Parfüszer Kirche und muszte also schon zweimal in dem französischen Krieg abgebrochen werden Anno 1800 und 1805. Da nun die Kirche demolirt wurde und die Orgel nicht mehr darein gestellt werden konnte, So hat Sie der Senator Gaum in die Kirche Geiszlingen verehrt, und wurde im Monat Oktober 1809 Hier von Georg Friedrich und Christoph Friedrich Scmahl Orgelmacher von Ulm aufgestellt. (Klemm, Die Stadtkirche von Geislingen (1878), S. 56)

Lucinde Braun

Literatur und Quellen

Portaldaten

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E020114 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 25. März 2021.

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