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Orgelpredigt

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b Demodokos (—)

Biographie

Homers LHomer, Odyssee (1955) Odyssee zufolge ließ Lb PersonAgamemnon Agamemnon seiner Gattin Lb PersonKlytämnestra Klytemnästra einen Sänger zurück, der sie während seiner Teilnahme am Trojanischen Krieg schützen sollte. Er stand dabei dem Lb PersonÄgisth Aigisthos im Wege, über den es heißt:

Er saß ruhig im Winkel von Argos, wo Rosse gedeihen,

Redet viel, Agamemnons Weib im Gespräch zu berücken.

Zunächst wies sie es ab, die erhabene Klytaimnestra;

Schändlich schien ihr die Tat; sie hegte ja Gutes im Sinne.

War ja doch noch ein Sänger bei ihr, dem einst der Atride

Ernstlich befahl, als nach Troja er zog, seine Gattin zu hüten.

Aber da schnürte die Schickung der Götter ihn ein ins Verderben.

Denn er holte den Sänger und ließ ihn auf einsamer Insel

Vögeln zu Beute und Fraß. Sie selbst aber nahm er nachhause,

Wo sie dann willig ihm wurde zu dem, was er wollte.
(Homer, Odyssee (1955), S. 69)

Den Namen Demodokos, den auch ein anderer, weitaus berühmtere Sänger am Hof der Phäaken trug, erhielt diese Gestalt erst zu einem späteren Zeitpunkt:

Auch der Sänger, dessen Obhut Agamemnon bei der Abfahrt nach Troia die Klytaimnestra anvertraute und den diese, als sie sich dem Aigisthos ergab, auf eine verlassene Insel verbannte (Od. III 267ff.), hiess nach Demetrios von Phaleron D[emodokos]. Als Menelaos vor dem Kriege nach Delphi kam, hatte dieser Spartaner D., ein Schüler des Mykenaeers Automedes, gerade im pythischen Wettkampf gesiegt, und Agamemnon nahm ihn mit in seine Heimat. Timolaos machte ihn zu einem Bruder des Sängers Phemios, der mit Penelope nach Ithaka zog (Schol. und Eustath. Od. III 267). (Paulys Real-Encyclopädie 8 (1901), Art. Demodokos 2), Sp. 2870)

Die Autoren der Orgelpredigten stützten sich meist auf die Darstellung in Lb PersonZwinger, Theodor (1533–1588) Theodor Zwingers Universalenzyklopädie. Hier fungiert die Episode als Beispiel für den Nutzen der Musik und steht unter der Überschrift Castitatem tueri:

Clytaemnestram Agamemnonis uxorem non priùs Aegisthus corrumpere potuit, quàm Demodocvm poëtam & musicum (qui Clytaemnestrae ab Agamemnone custos erat relictus) è medio sustulisset. Testis Homerus Odyss. 3. Tanta erat musicae uis in castitate tuenda. (Zwinger, Theatrvm Hvmanae Vitae 5 [1586], S. 1290)

Quellen und Literatur

Portaldaten

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E010176 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 17. Oktober 2019.

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