c Fröreissen, D. Johann Leonhard (1694–1761)
- * 9. Mai 1694 in Breuschwickersheim
† 13. Januar 1761 in Straßburg - Frereisen, Jean Leonhard | Fröreißen | Froereisen | Fröreisen | Frœreissen
- 2. Mai 1725 Heirat mit Susanna Magdalena Mühlberger
- 1708–1711 Studium in Straßburg
1714 Studium in Gießen
1715–1717 Studium in Jena
1721 Lehrer und Pfarrer in Straßburg
1724 Professor der Theologie an der Universität Straßburg
1727 Doktor der Theologie
1731 Präses des Kirchenkonvents und Kanoniker zu St. Thomas Straßburg
1741–1752 Pfarrer an der Neuen Kirche Straßburg - Theologe | Professor | Lehrer | Pfarrer
- 116831219
Biographie
Fröreissen stammte aus einer alten Le Geographicumf Ort: Straßburg Straßburger Prediger- und Honoratiorenfamilie. Sein Vater, Lb PersonFröreisen, Johann Leonhard (1661–1723) Johann Leonhardt Fröreissen, scheint Pfarrer an der Sankt Nikolai-Kirche in Straßburg gewesen zu sein, wo er zwischen 1710 und 1715 mehrere Kinder des Orgelbauers Lb PersonSilbermann, Andreas (1678–1734) Andreas Silbermann taufte (Marc Schäfer). Ende des 18. Jahrhunderts wirkte ein weiterer Johann Leonhardt Fröreissen in Straßburg, möglicherweise ein Sohn unseres Autors.
Am 24. Oktober 1708 immatrikulierte Fröreissen sich an der Universität in Straßburg und beendete das Studium dort am 11. März 1711 mit dem Magister. Es folgten Studienjahre in Le Geographicumf Ort: Gießen Gießen (1714) und von 1715-1717 in Le Geographicumf Ort: Jena Jena. 1717 kehrte Fröreissen nach Straßburg zurück, wo er 1721 Lehrer am Wilhelmischen Collegium und Pfarrer wurde. Am 26. Juni 1727 erwarb er den theologischen Doktortitel. Von 1721-1724 wirkte er als Abendprediger in Straßburg an Alt St. Peter. 1724 wurde er Professor der Theologie an der Universität Straßburg, wo er mehrfach den Rektor stellte. Seit 1731 war er überdies Kanoniker zu St. Thomas und Präses des Kirchenkonvents. Von 1741-1752 versah er die Pfarrersstelle in der Neuen Kirche.
Fröreissen zählte zu den Gegnern des Lb PersonZinzendorf, Nikolaus Ludwig von (1700–1760) Grafen Zinzendorf, gegen den er mehrere kämpferische Schriften verfasste. Er versuchte, gegen den Verfall des orthodoxen Luthertums anzukämpfen und über die Fakultät und den Konvent neuen pietistischen Strömungen Einhalt zu gebieten, die in Straßburg Fuß zu fassen begannen. Von Interesse sind seine musikalischen Betätigungen. So war Fröreissen Herausgeber eines Lr QuellenNeue Sammlung Geistlicher und Lieblicher Lieder (1733) M Gesangbuchs, das bislang noch nicht weiter untersucht worden zu sein scheint. Seit seiner Kindheit dürfte er mit der Orgelbauerfamilie Silbermann bekannt gewesen sein. 1737 gehört er zu den Unterzeichnern des Kontrakts für den Bau einer neuen Orgel an der Thomaskirche, die bei Lb PersonSilbermann, Johann Andreas (1712–1783) Johann Andreas Silbermann in Auftrag gegeben wurde (Fertigstellung 1741). Bei der Einweihung der Silbermann-Orgel in der Neuen Kirche (Haupt-Kirche) im Jahr 1749 führte der Kapellmeister Lb PersonFrauenholtz, Johann Christoph (1684–1754) Frauenholz ein Halleluja in zwei Teilen auf, die vor und nach Fröreissens La OrgelpredigtChristliche Predigt (Straßburg 1749) M Predigt erklangen.
Eigene Werke
- Dissertatio Academica Ostracismum Examinans, Straßburg 1711 | VD18 11375108
- Ex Theologiæ Evangelicæ parte III. Dissertationem Primam, Gießen 1714 | VD18 1007080X
- Commentationis de praejudiciis in studiis historicis evitandis, Jena 1715
- Johannis Leonhardi Froereisenii [...] Commentatio Theologica De Aedificio Spirituali, Straßburg 1728 | VD18 15300250, VD18 11652357
- De Charlataneria Theologorum Oratio, Straßburg 1735
- Oratio De Misero Ecclesiæ Augustanæ Confessioni, Straßburg 1743
- Fröreissen, Johann Leonhard: Abschilderung des Mahomets und des Zinzendorffs als seines heutigen Affens, Frankfurt am Main: s.n., 1747
- Christliche Predigt (Straßburg 1749)
- Lob-Rede, Straßburg 1751 | VD18 11151595
- Harangue Prononcée A Strasbourg Le 8. Febvrier 1751, Straßburg 1751 | VD18 10764879
- Rede über den elenden Zustand der Kirche von der augsburgischen Confession, deutsche Übersetzung, Straßburg 1785 | VD18 12729213
- Fröreissen, Johann Leonhard (Hrsg.): Neue Sammlung Geistlicher und Lieblicher Lieder. Zur Vermehrung und Beförderung Gott geheiligter Sing-Andacht, Straßburg: Dulßecker, 1733
- [Hrsg.:] Biblia, Das ist: Die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes / verdeutschet durch D. Martin Luther, Straßburg 1775 | VD18 14131099; frühere Auflage: Straßburg 1734
Quellen und Literatur
- Rathlef, Ernst Ludwig (Hrsg.): Geschichte Jeztlebender Gelehrten als eine Fortsetzung des Jeztlebenden Gelehrten Europa. Eilffter Theil, Zelle: Deetz, 1746, S. 124-154
- Jöcher, Christian Gottlieb (Hrsg.) / Adelung, Johann Christoph (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Fortsetzung und Ergänzungen, Bd. 2: C-J, Leipzig: Gleditsch, 1787, Sp. 1271f.
- https://www.deutsche-biographie.de/gnd116831219.html#ndbcontent
- Bopp, Marie-Joseph: Die evangelischen Geistlichen und Theologen in Elsaß und Lothringen von der Reformation bis zur Gegenwart, 1 (= Genealogie und Landesgeschichte, 1 ; Bibliothek familiengeschichtlicher Quellen, 14), Neustadt an der Aisch: Degener, 1959, Nr. 2530
- Friedrich-Schiller-Universität Jena / Jauernig, Reinhold (Bearb.) / Steiger, Marga (Bearb.): Die Matrikel der Universität Jena. Bd. 2: 1652 bis 1723 (= Veröffentlichung der Kustodie der Friedrich-Schiller-Universität), München / London / New York / Paris: Saur, 1977, S. 284
- Müller, Gerhard (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie. Bd. 32, Berlin / New York: De Gruyter, 2001, S. 237, Z. 43 (Art. "Straßburg")
- Schaefer, Marc: Recherches sur la famille et l'oeuvre des Silbermann en Alsace. Thèse de Musicologie présentée pour l'obtention du Doctorat de 3ème Cycle. Université de Strasbourg, Faculté des Sciences Historiques, 1984 (= Veröffentlichungen der Walcker-Stiftung 23), 2012, S. 351
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Fröreissen, Johann Leonhard: Christliche Predigt (Straßburg 1749)
Harst, Cœlestin: Musicalische Orgel= Lob= und Ehren=Predigt (s.l. 1751) - Fröreisen, Johann Leonhard (1661–1723)
Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E010071 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 26. Februar 2021.
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