b Albrecht, Georg (1601–1647)
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- Student in Tübingen
Pastor in Augsburg
Superintendent in Nördlingen - Evangelischer Theologe | Pfarrer | Superintendent
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Biographie
Der Pfarrer Georg Albrecht war für die Orgelpredigtautoren insofern interessant, als er in seiner weit ausholenden Predigt über die verschiedenen Handswerkszünfte unter dem Buchstaben O
auch Organisten/ alle Musicanten vnd Spielleut
abhandelte. Er zitierte hier unter anderem einen längeren Auszug aus Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conrad Dieterichs La OrgelpredigtVlmische Orgel Predigt (Ulm 1624) M Orgelpredigt, der dessen allegorische Orgelausdeutung enthält.
Beachtung fand auch folgende Allegorie der vier Stimmlagen, auf die sich beispielsweise Lc PredigtautorSteinfeld, Gottfried (vor 1680 – 1722?) Georg Steinfeld bezog:
1. Wann die Musica vocalis geübet und mit Stimmen gesungen wird/ so braucht man darzu fürnemlich 4. Stimmen/ heissen: Bassu, Tenor, Altus, Discantus. Das kan uns lehren/ was dazu erfordert werde/ wann uner Christenthumb wol klingen und zusammen stimmen soll.
1. Muß der Baß da seyn/ das ist der Glaube an Christum/ der mag wol Bassis oder der Grund unserer Seeligkeit heissen. Dann ohne den Glauben ist es unmüglich Gott gefallen. Der Baß geht gar tieff/ dencke an das/ was David sagt: Auß der Tieffe ruffe ich Herr zu dir/ er gehet vom innersten Grund herauff: Also soll der Glaub von Hertzen gehen/ nicht nur auff dem Munde schweben/ der Herr sihet das Hertz an.
2. Das Gebet soll der Discant seyn/ der singet und steiget gar hoch: Also muß unser Gebett auch durch die hohen Wolcken dringen/ und nicht ablassen/ biß es hinzukomme/ auch nicht auffhören/ biß der Höhest drein sehe.
3. Der heilige Geist erhebet unsere Hertzen/ daß wir dem irrdischen Wesen dieser Welt nicht anhängen/ sondern unsern Will mit Gott übereinstimme/ das ist gleichsam der Alt. Dann sonst gehet unser Christenthum nicht lieblich: Niemand kan ihm selbst etwas nehmen/ es wird ihm dann gegeben vom Himmel/ das ist/ von der Höhe/ und von dem H. Geist.
4. Der Tenor ist das heilige Leben/ da alle Glieder zusammen stimmen/ und sich zum Dienste der Gerechtigkeit begeben sollen: So bald aber eines auß dem Wege Gottes schreitet/ so gibts alsbald ein böse Dissonantz/ und übel lautenden Schall vor den reinen Ohren Gottes. Vnd gleich wie diese 4. Stimmen so notwendig beysammen seyn/ daß derer keine fehlen kan/ und so bald eine außgelassen wird/ schenden sie den gantzen Gesang: Also müssen diese 4. Stück auch nothwendig bey einem jeden Christen seyn/ daß er glaube/ bitte/ vom heiligen Geist regieret/ und im heiligen Leben erfunden werde/ und wo deren eins fehlet/ so schänden sie sein gantzes Christenthumb.
Eigene Werke
- Albrecht, Georg / Albrecht, Bernhard (Hrsg.): Volumen Concionum Miscellanearum, Ulm: Kühn, 1653
Portaldaten
Dieser Datensatz ist in folgenden Einträgen des Portals verknüpft:
- Steinfeld, Gottfried: Eine Christliche Orgel=Predigt (Danzig 1695)
Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E010860 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 23. April 2019.
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