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Orgelpredigt

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c Dieterich, D. Conrad (1575–1639)

Biographie

Conrad Dieterich wurde am 9. Januar 1575 in Le Geographicumf Ort: Gemünden (Wohra) Gemünden an der Wohra geboren. Er entstammte einer hessischen Gelehrtenfamilie und studierte zunächst in Le Geographicumf Ort: Marburg Marburg Philosophie und Griechisch, seit 1594 Theologie. Nach einer Bildungsreise durch die Niederlande und Süddeutschland wurde er 1599 Feldprediger bei dem Grafen Lb PersonSolms-Laubach, Philipp Georg von (1573–1599) Philipp von Solms-Laubach und später Archidiakon in Marburg. Als bekennender Lutheraner musste er bald nach dem Regierungsantritt des Landgrafen Lb PersonMoritz von Hessen (1572–1632) Moritz von Hessen-Kassel, der den Calvinismus einführte, Marburg verlassen. Er wurde 1607 vom Landgrafen Lb PersonLudwig V. von Hessen-Darmstadt (1577–1626) Ludwig V. zu Le Geographicumf Ort: Darmstadt Darmstadt an die neu gegründete lutherische Universität in Le Geographicumf Ort: Gießen Gießen als Professor der Philosophie und Leiter des Pädagogiums berufen. An dieser Hochburg der lutherischen Orthodoxie (RGG3, 2, Sp. 1571) entstanden seine ersten grundlegenden Lehrwerke (LVD17 1:064711W Institutiones dialecticae, LVD17 15:727290D Institutiones catecheticae, LVD17 1:044281H Institutiones rhetoricae, LVD17 1:044285P Institutiones oratoriae), die in zahlreichen Neuauflagen weiterlebten und seinen wissenschaftlichen Ruf begründeten. Dieterich wurde damit zu einem Wegbereiter der Katechetik, die im 18. Jahrhundert durch neue pädagogische Ansätze zur vollen Blüte gelangen sollte (TRE 17, S. 688, 755).

1614 erhielt er die Stelle eines Superintendenten in Le Geographicumf Ort: Ulm Ulm. Seit 1620 leitete er überdies das dort eingerichtete Gymnasium. Bis zu seinem Tod am 22. März (oder Mai) 1639 wirkte er prägend auf das gesamte städtische Bildungswesen in Ulm. Er sorgte für einen freieren, humanistischen Geist an dem ihm anvertrauten Gymnasium, richtete eine Stadtbibliothek ein, kümmerte sich um soziale Belange und brachte sich während des Dreißigjährigen Krieges mutig in die politischen Auseinandersetzungen der Zeit ein. Zu seiner ordnenden, im weitesten Sinne erzieherischen Tätigkeit gehörte unter anderem die neue Redaktion des LVD17 23:648677Z Ulmischen Katechismus (1616) ebenso wie die Edition des ersten Ulmischen Gesangbuchs (1617). Eine ganze Serie seiner Predigten ist dem Bereich der Adiaphora gewidmet, darunter auch seine La OrgelpredigtVlmische Orgel Predigt (Ulm 1624) M Orgelpredigt, die nicht zur Einweihung eines neuen Instruments gehalten wurde, sondern in der Intention, die tragende Rolle der Musik im evangelischen Gottesdienst zu beleuchten. Innerhalb der Ulmischen Kirchengeschichte fällt Dieterichs Tätigkeit in die Phase der zweiten Konfessionalisierung, die auf die Periode einer Abgrenzung von Katholizismus, Zwinglianismus und Täufertum (1556 Berufung des Superintenden Lb PersonRabus, Ludwig (1524–1592) Ludwig Rabus, 1577 „Formula Concordiae“) folgte und aus Ulm eine lutherische Reichsstadt machte.

Dieterich stand in Korrespondenz mit Lc PredigtautorAnwander, Georg (ca. 1559 – 1622) Georg Anwander, Lb PersonHartmann, Johann (1577–1643) Johann Hartmann aus Le Geographicumf Ort: Rothenburg ob der Tauber Rothenburg (möglicherweise einem Vorfahren des gleichnamigen Lc PredigtautorHartmann, Johann Ludwig (1640–1684) Orgelpredigtautors) und verschiedenen Augsburger Persönlichkeiten wie Lb PersonEhinger, Christoph (1578–1633) Christoph und Lb PersonEhinger, Elias (1573–1653) Elias Ehinger sowie Lb PersonPistorius, David (ca. 1566 – 1619) David Pistorius.

Eigene Werke

Eine Werkauswahl verzeichnet NDB.

Ausgaben der Orgelpredigt:

Quellen und Literatur

  • Bayerische Staatsbibliothek München: Nachlass Dieterich, cod. germ 1257, 1258 und 1259

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Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E010003 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 23. August 2022.

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