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Orgelpredigt

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a Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765)

Einführung in die Edition

Einführung

Lc PredigtautorGrosse, Bernhard Sebastian (1705–1772) Bernhard Sebastian Grosses 1763 in Le Geographicumf Ort: Ilmenau Ilmenau gehaltene La OrgelpredigtDie heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765) M Predigt zur Einweihung der Ld OrgelIlmenau, Stadtkirche, Sebastian Seiz-Orgel 1773 Sebastian Seiz-Orgel eröffnet eine ganze Gruppe von Orgelpredigten aus dem Le Geographicumh Territorium: Thüringen Thüringischen Raum, die in der Phase des Wiederaufbaus nach dem Lm Ereignis1756–1763: Siebenjähriger Krieg Siebenjährigen Krieg entstanden sind.[1] Im vorliegenden Fall hatte allerdings nicht der Krieg die Orgel zerstört. Das Vorläuferinstrument von Lb PersonGerhard, Justinus Ehrenfried (1710–1786) Justin Ehrenfried Gerhard war 1751 angeschafft worden. Es fiel bereits ein Jahr später bei einem großen Stadtbrand den Flammen zum Opfer.[2] Den sofortigen Wiederaufbau verhinderte dann der Kriegsausbruch. 1761, noch vor dem Lm Ereignis15. Februar 1763: Friede von Hubertusburg Friedensschluss, konnte man zunächst die Einweihung des neuen Kirchenbaus feiern. Als am 1. Mai 1763, dem Sonntag Cantate, ein Friedensfest mit mehrtägigen Feierlichkeiten abgehalten wurde, wurden die neuen Glocken mit großem Geläut eingeweiht. Bei den zahlreichen musikalischen Beiträgen zu diesem Fest fehlte noch eine Orgel. Offenbar gab dieser Anlass den Anstoß dazu, dass die herzogliche Landesfürstin, Lb PersonAnna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach (1739–1807) Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach, bekannt als Musikliebhaberin und Komponistin, der Kirche das dringend benötigte Instrument stiftete.[3] Der vom Eisenacher Hoforgelmacher Lb PersonSeiz, Sebastian (1700–1774) Sebastian Seiz und dessen Lb PersonSeiz, Johann Georg (1737 – nach 1804) Sohn übernommene Auftrag wurde zügig ausgeführt. Die Einweihung der neuen Ld OrgelIlmenau, Stadtkirche, Sebastian Seiz-Orgel 1773 Ilmenauer Orgel fand bereits am 7. August 1763, dem 10. Sonntag nach Trinitatis, statt.

Inhaltlich markiert die Ilmenauer Predigt den Übergang zur Spätphase der Orgelpredigt. Einerseits zeichnet sie sich durch ihren einfachen Tonfall aus, der auf die mündliche Kommunikation mit der versammelten Gemeinde berechnet war. Weggefallen ist auch die Notwendigkeit, die Benutzung von Orgeln und anderen Instrumenten im lutherischen Gottesdienst zu rechtfertigen. Die Orgel hatte sich zu dieser Zeit fest als begleitendes Instrument beim Gemeindegesang etabliert.[4] Das Gebot des Gotteslobes mit allen zu Gebote stehenden künstlerischen Mitteln ist kein Thema mehr. Der Pfarrer rückt den aus dem Sonntagsevangelium entnommenen Vers Mein Hauß ist ein Bet=Hauß[5] (Lk 19,46) in das Zentrum seiner Überlegungen. So erscheinen Orgel und Gesang nur als eine der typischen Verrichtungen, die im Gotteshaus ihren Platz haben. Die Orgeleinweihung wird als letzter Teil des Kirchenneubaus interpretiert.

Andererseits fügte Grosse seiner Predigt einen Schlussteil an, der die früher üblichen gelehrten Ausführungen zur Geschichte der Orgel in Kurzform wiedergibt.[6] Hier tauchen einige der bekannten Topoi nochmals auf, die in den meisten späteren Orgelpredigten dann vollkommen eliminiert werden. Seine Quellen gab Grosse nur noch summarisch in einer abschließenden Fußnote an, ohne Kapitel- oder Seitenverweise.[7]

Quellenbeschreibung

Der Druck im Oktavformat umfasst 40 gezählte Seiten mit der regulären Signaturformel A-C4. Die Paginierung setzt nach dem Titel, einer Leerseite und dem Predigtbeginn auf Seite 4 ein und geht bis zur letzten bedruckten Seite 40. Als Kolumnentitel dient ab Seite 4 auf geradzahligen Seiten die Überschrift Die heiligen Verrichtungen, auf den ungeradzahligen Seiten die dazu gehörige Fortsetzung in dem Hause des Herrn. Auf der letzten Seite 32 der Predigt wurde der Wortlaut verändert zu Die heiligen Verrichtungen in etc.. Auf der folgenden Seite beginnt ein neuer Abschnitt unter dem Titel Kurzgefaßte Orgelgeschichte. Hier lauten die Kolumnentitel auf sämtlichen Seiten Kurzgefaßte Orgelgeschichte.. Die Kolumnentitel werden in der digitalen Edition nicht wiedergegeben.

Schmückende Vignetten markieren den Beginn und das Ende der Predigt. Auch die erste Initiale auf Seite 3 hat eine besondere graphische Ausgestaltung erhalten. Der Druck ist ansonsten schmucklos und verwendet eine einheitliche Schrifttype. Einzig der Name der Stifterin, Herzogin Anna Amalia, sowie ihrer Angehörigen wird auf den Seiten 29 bis 32 jedesmal durch eine größere Schrifttype und Sperrung hervorgehoben. Virgeln erscheinen nur in der Anrufung zu Beginn (S. 3-4). Danach wird konsequent das modernere Komma verwendet. Dem Nachweis von Bibelstellen dienen die Marginalien, die in der Edition am rechten Seitenrand platziert werden. Mit Asterisken gekennzeichnete Fußnoten tauchen im Anhang auf den Seiten 32 und 37 auf. Sie werden in der Edition ebenfalls am unteren Rand der jeweiligen Seite dargestellt.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Vgl. die Editionen und Einführungen zu folgenden Orgelpredigten: Der rechte Gebrauch der Orgeln (Altenburg 1766); Die vortrefliche Nachtmusik (Arnstadt 1774); Der Dienst der Orgeln (Jena 1778); Predigt bey Einweihung einer neuen Orgel (Altenburg 1782).
  2. Vgl. die historischen Angaben in Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 38.
  3. Außerdem spendete eine Einzelperson 21 Gulden und drei Groschen für den Orgelbau, gl. König, Die Schuldigkeit der Menschen (1763), S. 46f. Grosse würdigte die Patronage voller Dankbarkeit in seiner Predigt, vgl. Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 30f.
  4. Vgl. Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 13, siehe auch ähnlich S. 36.
  5. Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 8.
  6. Vgl. Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 33-37.
  7. Vgl. Die heiligen Verrichtungen in dem Hause des Herrn (Eisenach 1765), S. 37.

Exemplare

Halle (Saale), Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (D-HAu): Pon Yc 1066, QK

Das Exemplar in Halle gehört zur Saxonica-Sammlung Lb PersonPonickau, Johann August von (1718–1802) Johann August von Ponickaus.[1] Es handelt sich wie immer in dieser Sammlung um ein Einzelwerk im typischen grünen Pappeinband. Der Druck enthält weder Hinweise zu Provenienz noch Nutzerspuren.

Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl): Hist.Sax.H.1204

urn:nbn:de:bsz:14-db-id3756767401

Es handelt sich um ein einzeln eingebundenes Exemplar mit dem Besitzstempel der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Dresden (1806-1917) auf dem Titelblatt. Die Provenienz ist nicht bekannt. Das Exemplar ist auch in digitalisierter Form zugänglich und diente als Hauptquelle für die Edition. Nutzerspuren sind nicht erkennbar.

Wien, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Archiv (A-Wgm): 465/8

Das Wiener Exemplar ist musikbibliographisch nachgewiesen.[2] Es wurde für diese Edition nicht eingesehen.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Vgl. zur Bedeutung dieser Sammlung für den Erhalt sächsischer Orgelpredigtdrucke, Braun, Orgelpredigtdrucke in Regensburger Bibliotheken (2019), S. 241f.
  2. Vgl. RISM B, 6-2, S. 381.

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 12. Januar 2023.

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