d Görlitz, St. Peter und Paul, Andreas-Tamitius-Orgel 1688
- St. Peter und Paul Görlitz
- Tamitius, Andreas
- 1682-1688
- III/48
- 1503-1505 Burckhart Dinstlinger | 1607 Anton Schmidt (III/19)
- Görlitz, St. Peter und Paul, Eugenio Casparini-Orgel 1703
- verloren
- Organo-Praxis Mystica (Görlitz 1689)
Disposition
Tamitius 1688
Ober-Hauptwerk (C-c³):
Principal 8'; Octava 4'; Quinta 3'; Super-Octava 2'; Sesquialtera; Rauschpfeife 2-fach; Mixtur 4-fach; Große Quintadena 16'; Traversa 8'; Viola di Gamba 8'; Grob-Gedackt 8'; Nasats 3'; Spitz-Flöth 4'; Gemshorn 2'; Trommeta 8'
Hinter-Hauptwerk:
Principal 4'; Octava 2'; Quinta 11/2'; Schwiegel 1'; Sesquialtera; Scharf 3-fach; Grobgedackt 8'; Kleingedackt 4'; Hohl-Pfeife (2'?, 1'?); Krumhorn 8'
Rückpositiv:
Principal 8'; Octava 4'; Super-Octava 2'; Quinta 11/2' (?); Tertia 4/5' (?); Mixtur; Cymbeln 2-fach; Quintadena 8'; Grobgedackt 8'; Kleingedackt 4'; Trichter-Regal 16'
Seiten-Bässe:
Principal Sub-Baß; Quintadena Sub-Baß; Groß Octaven-Baß; Octaven-Baß; Quinta-Baß; Super Octaven-Baß; Klein Flöten-Baß; Mixtur-Baß; Posaunen-Baß 16'; Trommet-Baß 8'; Schallmey-Baß 4'; Cornet-Baß 2'
Trummel; Vogelgesang; Cimbalen 8-fach; Tremulant.
Beschreibung
Die Hauptkirche in Görlitz blickt auf eine lange Orgeltradition zurück. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1298. 1358 verbrannte das Instrument. Das Nachfolgeinstrument fiel 1469 ebenfalls dem Blitz zum Opfer. In den Jahren 1470 bis 1474 baute Steffan Aldenberger zwei neue Orgeln in der Peterskirche. Die weitere Geschichte der Orgeln ist nicht im Detail erforscht. 1503-1505 baute Burckhart Dinstlinger eine große Orgel, zu der 1507 eine kleine hinzukam. Ein neuer Quellenbeleg von Christian Speer zeigt, dass 1575 die Orgel aus der 1512 erbauten Annenkapelle, einer privaten Stiftung, in die Peterskirche versetzt wurde. 1577 erhielt Albrecht Rüdener aus Prag den Auftrag, die große Orgel zu stimmen, neue Blasebälge zu machen und einige Register zu ergänzen.
Die Tamitius-Orgel wurde 1682 in Auftrag gegeben. Den Ablauf der Arbeiten schildert Michael Fetter im Anhang seiner Orgelpredigt. Dähnert hat den Dispositionsvorschlag dokumentiert, den Tamitius am 11. Oktober 1681 vorgelegt hatte. Die Disposition nach der Fertigstellung des Instruments basiert auf den Angaben in Fetters Orgelpredigt.
Am 19. März 1691 wurden Kirche und Orgel durch einen Lm Ereignis19. März 1691: Stadtbrand in Görlitz Stadtbrand zerstört.
Über das schon bald wieder errrichtete Nachfolgeinstrument informiert umfassend der Artikel über die Ld OrgelGörlitz, St. Peter und Paul, Eugenio Casparini-Orgel 1703 Casparini-Orgel.
Literatur und Quellen
- Organo-Praxis Mystica (Görlitz 1689), S. 52-54
- Neumann, C. G.: Geschichte von Görlitz, Görlitz: Heyn, 1850, S. 641-643
- Haupt, Leopold: Geschichte der berühmten Orgel in der Haupt= und Pfarrkirche zu St. Peter und Paul in Görlitz, in: Neues Lausitzisches Magazin 36 (1860), S. 107–144
- Burgemeister, Ludwig / Busch, Hermann J. (Bearb.) / Großmann, Dieter (Bearb.) / Walter, Rudolf (Bearb.): Der Orgelbau in Schlesien (= Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens ; Reihe C ; Schlesien 5), Frankfurt am Main: Weidlich, 2 Aufl., 1973, S. 18, 257, 283, 308
- Dähnert, Ulrich: Historische Orgeln in Sachsen. Ein Orgelinventar, Frankfurt am Main / Leipzig: Verlag das Musikinstrument / VEB Deutscher Verlag für Musik, 1 Aufl., 1980, S. 130-132
- Speer, Christian: Frömmigkeit und Politik. Städtische Eliten in Görlitz zwischen 1300 und 1550 (= Hallische Beiträge zur Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit 8), Berlin: Akademie-Verlag, 2011, S. 483, 574
Portaldaten
Dieser Datensatz ist in folgenden Einträgen des Portals verknüpft:
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Fetter, Michael: Organo-Praxis Mystica (Görlitz 1689)
Kretschmar, Gottfried: Einweihungs-Predigt (Görlitz 1704)
Mörl, Gustav Philipp: Das rein-gestimmte Orgel-Werk unsers Herzens (Nürnberg s.a.)
Richter, Georg Gottfried: Vivum Dei Organum (Schneeberg s.a.) - Tamitius, Andreas (1633–1700)
- Görlitz, St. Peter und Paul, Eugenio Casparini-Orgel 1703
Empfohlene Zitierweise
DFG-Projekt »Orgelpredigt«. Digitale Edition, https://orgelpredigt.ur.de/E020012 (Version 1.00 vom 31. Januar 2020). DOI: 10.5283/orgelpr.portal
Letzte Änderung dieses Dokuments am 28. September 2021.
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