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Orgelpredigt

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a Organo-Praxis Mystica (Görlitz 1689)

Einführung in die Edition

Quellenbeschreibung

Die Edition der Orgelpredigt orientiert sich an dem Dresdner Exemplar des Werks, das auch digital zugänglich ist. Es ist an der oberen Kante knapp beschnitten, sodass die Seitenzahlen teilweise nicht komplett erkennbar sind. Der Druck im Quartformat besteht aus sieben Bögen mit der Signaturformel A–G. Die Paginierung beginnt nach zwei gezählten, aber unpaginierten Seiten mit der Widmung auf Seite 3 und geht bis Seite 54. Das letzte Blatt von Bogen G ist unbedruckt. Der Paginierungsfehler auf Seite 41 (irrtümlich als Seite 4 angegeben) wird in der Edition berichtigt.

Fetter verwendet keine Marginalien, sondern dokumentiert seine Quellen in Form von Anmerkungen. Sie sind als Endnoten im Anschluss an den Predigttext abgedruckt. Als Fußnotenzeichen dienen in Klammern gesetzte Kleinbuchstaben von (a) bis (z) und von (α) bis (π). Unsere Edition gibt die originalen Fußnotenzeichen wieder, platziert die Anmerkungen des Autors jedoch am rechten Seitenrand. Korrigiert wurden die zwei offenkundig vertauschten Literaturangaben zu den Anmerkungen (ξ) und (o) auf Seite 44. Bei den im Druck auf Seite 34 blass erscheinenden Klammern nach spricht handelt es sich nach unserer Auffassung um eine fehlerhafte doppelte Setzung des Anmerkungssymbols (δ), das daher mit einem entsprechenden editorischen Kommentar versehen wurde.

Das als Vorlage dienende Druckexemplar weist an drei Stellen Nutzerspuren auf. Auf Seite 5 und Seite 6 ist es unklar, ob die Tintenflecken eine inhaltliche Bedeutung haben. Die handschriftliche Korrektur in Anmerkung (η) hingegen korrigiert eine falsche grammatische Form.

Der für eine Orgelpredigt verhältnismäßig umfangreiche Druck ist zum einen durch Überschriften untergliedert. Zum anderen dient auch Fettdruck nicht nur zur Hervorhebung von wichtigen Schlüsselsätzen, sondern auch zur Markierung von Unterabschnitten. Es ergibt sich folgender Aufbau:

  • Titel (S. [1])
  • Widmung (S. 3–6)
  • Geistliche Orgel=Rede und Predigt.
  • Vorrede. (S. 7–9)
  • Text: Das ordentliche Sontags=Evangelium Marc. VII. 31–37. (S. 9–10)
  • Eingang. (S. 10–14)
  • Vortrag Die gantz verdorbene und wieder zu recht gebrachte Menschen=Orgel.(S. 14)
  • Seufftzer. (S. 14)
  • Abhandelung. (S. 15–19)
  • [I. Das verdorbene Orgel=Werck des Menschen an Seel/ und Leibe]
  • 1. Wer hats gethan? (S. 19–21)
  • 2. Das Verderben selber. (S. 21–24)
  • (α) Corruptio Originalis. (S. 24–25)
  • (β) Corruptio Actualis. (S. 25-27)
  • II. Das wieder zurecht gebrachte Menschen=Orgel=Werck (S. 27)
  • I. Wer ist denn/ der solche wieder zurechte bringen kan/ und bringet? (S. 27–29)
  • (2.) Wie greifft ers denn mit ihm an? (S. 29)
  • (α) Er führet ihn besonders. (S. 29–30)
  • (β) Er leget ihm die Finger in die Ohren. (S. 30–32)
  • (γ) Als Christus ausgespüzet rühret Er die Zunge des Stummen an. (S. 32–37)
  • (II.) Christus bey diesem Wunderwerck spricht endlich das kräfftige Wort Ephatha (S. 37–40)
  • III. Das schuldige Dancken/ und das danckbare Verhalten. (S. 40–47)
  • Kurtze Anmerkungen. (S. 48–52)
  • [Chronologie des Orgelbaus] (S. 52–53)
  • Disposition Des grossen Orgelwercks zu St. Petri und Pauli in Görlitz. (S. 53–54)

Lucinde Braun

Exemplare

Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl): Hist. Sax. H. 273, misc. 4

urn:nbn:de:bsz:14-db-id2865826001

Das Dresdner Exemplar von Michael Fetters Orgelpredigt weist auf dem Titelblatt den Besitzstempel der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu Le Geographicumf Ort: Dresden Dresden (1806–1917) auf. Im vorderen Spiegel ist mit Bleistift die ältere Signatur Hist. Sax. H. 357. notiert. Der Predigtdruck befindet sich in einem Konvolut, das 123 Werke und kleinere historische Schriften zur Geschichte von Le Geographicumf Ort: Görlitz Görlitz vereint. Sie stammen mit wenigen Ausnahmen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Fetters Orgelpredigt ist thematisch passend hinter Lb PersonBrückner, Christian Daniel (1735–1807) Christian Daniel Brückners kleiner Lr QuellenBrückner, Historische Nachricht (1766) M Geschichte der Peterskirchorgel (Nr. 3) eingebunden. Als Werke Nr. 5–22 folgen weitere lokalgeschichtliche Publikationen Brückners. Deutlich älter ist nur das letzte angebundene Werk, der Druck einer LVD17 14:686566K Görlitzer Hochzeits-, Kleider-, und Begräbnisordnung aus dem Jahr 1619 (Nr. 123). Zu den Besonderheiten zählt außerdem ein Manuskript – Lb PersonHütter, Georg (1673–1757) Georg Hütters Schrift Etwas von der Kirche S. Nicolai und St. Catharinae in Görlitz (Nr. 34). Zur Provenienz des Bandes liegen keine Angaben vor. Die Orgelpredigt darin weist keine Nutzerspuren auf.

Görlitz, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften (D-GÖs): L V 75.7,1

Fetters Orgelpredigt wurde mit vier weiteren Görlitzer Einweihungsschriften in einem Band kombiniert. Der Band wurde in jüngerer Zeit restauriert und erhielt einen modernen Leineneinband. Auf dem Buchrücken wurde der historische Titel wieder aufgeklebt: Lausitzische gedruckte Schriften 7. Band. In Nachbarschaft zu Fetters Werk befinden sich Lc PredigtautorKretschmar, Gottfried (1654–1711) Gottfried Kretschmars La OrgelpredigtEinweihungs-Predigt (Görlitz 1704) M Orgelpredigt in zwei Exemplaren (Nr. 2 und 3), Lb PersonBoxberg, Christian Ludwig (1670–1729) Ludwig Boxbergs Lr QuellenBoxberg, Ausführliche Beschreibung (1704) M Beschreibung der Casparini-Orgel (Nr. 2a) und Lb PersonSchön, Jakob (1634–1695) Jacobus Schöns LVD17 125:013819S Encaenia templi et cordis christiani symbolia (Görlitz 1690).

Ein handschriftliches Inhaltsverzeichnis im vorderen Spiegel gibt Einblick in die Geschichte des Bandes. Es nennt 1. die Orgelpredigt von Fetter, 2. die Orgelpredigt von Kretschmar, 3. Kretschmars Orgelpredigt noch einmal nebst den Kupfer von der Orgel. An vierter Stelle wurde Boxbergs Werk durchgestrichen mit dem Kommentar 1923 nach Berlin verkauft.. Als fünfter wird Schöns Druck aufgeführt. Später ist Boxbergs Text wieder ersetzt worden. Im hinteren Buchdeckel ist eine moderne DIN-A3-Kopie des Kupferstichs mit der Sonnenorgel eingelegt. Der originale Stich wurde offenbar entnommen.

Fetters Orgelpredigt trägt auf dem Titelblatt den Stempel SOC: LUSATIAE SUP: IN UNO. Am unteren Rand steht in der Mitte eine alte Nummerierung (38.), die bei dem zweiten enthaltenen Werk, Kretschmars Orgelpredigt, mit 39. fortgesetzt wird. Die beiden Drucke stammen also aus einem älteren Band, in dem sie ebenfalls bereits nebeneinander platziert waren. Die folgenden Werke tragen keine älteren Nummerierungen.

Görlitz, Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften (D-GÖs): Th IX 218

Das zweite Görlitzer Exemplar von Michael Fetters Orgelpredigt befindet sich an dritter Position in einen Band mit acht Einweihungstexten eingebunden, darunter erneut Lc PredigtautorKretschmar, Gottfried (1654–1711) Gottfried Kretschmars La OrgelpredigtEinweihungs-Predigt (Görlitz 1704) M Orgelpredigt und Lb PersonBoxberg, Christian Ludwig (1670–1729) Ludwig Boxbergs Lr QuellenBoxberg, Ausführliche Beschreibung (1704) M Beschreibung der Casparini-Orgel. Der Band besitzt einen Pappeinband des 19. Jahrhunderts mit goldgeprägter Aufschrift auf dem Buchrücken: Oberlaus. Einweyhungspredigten. Ein handschriftliches Inhaltsverzeichnis listet die Drucke unter den Buchstaben a) bis h) auf. Michael Fetters Werk weist Spuren einer älteren Paginierung auf. Die Seitenzahlen sind meist abgeschnitten, es lässt sich aber erkennen, dass sie um die Zahl 2000 anzusiedeln sind. Sonstige Nutzungsspuren sind nicht erkennbar.

Lucinde Braun

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 10. Februar 2021.

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