Orgelpredigt

Nachdem Conrad Dieterichs Orgelpredigt 1632 im Rahmen einer mehrbändigen Ausgabe mit Kasualpredigten des Ulmer Superintendeten erschienen war, veranlasste Lb PersonFritzsche, Johann Friedrich (1635–1680) Johann Friztsche als Erbe des in Le Geographicumf Ort: Leipzig Leipzig ansässigen Verlags Lb PersonSchürer, Zacharias (1597–1629) Schürer und Lb PersonGötze, Matthias (1585–1662) Götze 1669 eine Neuauflage. Der Band enthält dieselbe Konstellation aus vierzehn Kasualpredigten, wie sie Dieterich selbst 1632 festgelegt hatte. Auch das Vorwort des Autors ist identisch mit dem für die vorherige Edition verfassten. Ein zusätzlicher Herausgeber tritt nicht in Erscheinung. Ergänzt wurde die Ausstattung des Bandes um einen Kupferstich mit dem Porträt Dieterichs und ein Titelkupfer, das die Erleuchtung der zwölf um einen Altar mit der aufgeschlagenen Bibel versammelten Apostel durch die Feuerzungen des heiligen Geistes darstellt. Zur besseren Erschließung der Predigttexte wurde als Anhang außerdem ein Schlagwort-Register hinzugefügt.

Während Dieterich selbst noch mit der Druckerei Lb PersonLamberger, Abraham (1557–1629) Abraham Lambergs in Leipzig zusammengearbeitet hatte, kümmerte sich nun der Le Geographicumf Ort: Frankfurt am Main Frankfurter Drucker Lb PersonIlßner, Blasius (vor 1665 – 1706) Blasius Ilßner um die Buchherstellung. Er ließ das gesamte Werk neu setzen, wodurch sich eine abweichende Seitenaufteilung ergibt. Soweit erkennbar wurde der Text weder stilistisch noch inhaltlich verändert. Man passte ihn lediglich an den neuesten Stand der Orthographie an. Die wichtigste und sichtbarste dieser Modernisierungsmaßnahmen stellt die Ersetzung des Buchstaben v für anlautendes u durch u dar: Aus vnd wurde nun ein und, Vlm erscheint als Ulm. Die Umstellung betrifft auch weitere Schreibweisen wie zum Beispiel Kayser statt bisher Keyser oder darin für darinn. Dieser Aspekt wurde hier nicht systematisch analysiert, da die Unterschiede für die Edition der Orgelpredigt ohne Relevanz sind. Die auf diesem Portal vorgelegte Edition der Ulmischen Orgelpredigt basiert auf der La OrgelpredigtVlmische Orgel Predigt (Ulm 1624) M ersten Auflage von 1624 und berücksichtigt die von Dieterich für die La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M dritte Auflage von 1632 vorgenommenen Korrekturen.

Sieben Exemplare der Ausgabe lassen sich bislang nachweisen. Sie zeigen, dass Dieterichs Text auch im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts verfügbar blieb. Zur Kenntnis der Ulmischen Orgelpredigt trugen Einträge in maßgeblichen homiletischen Bibliographien bei.^[1] Leider steht der heutigen Wissenschaft noch keine digitale Version dieser Ausgabe des Werks zur Verfügung. Im Rahmen dieses Projekts wurden die Exemplare in Le Geographicumf Ort: Dresden Dresden und Le Geographicumf Ort: Halle (Saale) Halle eingesehen. In der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek besteht die Möglichkeit, die Ausgaben der Jahre 1632 und 1669 im Original miteinander zu vergleichen.

Lucinde Braun

8 1 Einzelanmerkungen

1. 8 1 Vgl. Lipenius, Bibliotheca Realis Universalis 2 (1685), S. 383; Praetorius, Bibliotheca homiletica 1 (1711), S. 315.

• Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl): Theol.ev.asc.207-1
• Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (D-Gs): 8° Th Past 342/33: 1
• Braunschweig, Stadtbibliothek (D-BS): Ministerial M 517 (4°)
• Halle (Saale), Franckesche Stiftungen (D-HAf): 17 D 6
• Nürnberg, Stadtbibliothek (D-Nst): Solg. 4. 289 (1)
• Hamburg, Nordkirchenbibliothek (D-Hnekb): See 034
• Ulm, Stadtbibliothek (D-Us): 532-1