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Orgelpredigt

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a Stimme des Predigers (1737)

Einführung in die Edition

Zum historischen Kontext

Die edierte Orgelpredigt gehört zur Gruppe von vier Texten dieser Gattung (neben drei lutherischen aus der Feder von Lc PredigtautorSchelwig, Samuel (1643–1715) Samuel Schelwig, Lc PredigtautorKeltz, Heinrich (1689–1761) Heinrich Keltz und Lc PredigtautorHeller, Jonathan (1716–1791) Jonathan Heller), welche in Le Geographicumf Ort: Danzig Danzig entstanden sind, und ist nur als Manuskript überliefert, womit sie eine besonders interessante Erweiterung des verfügbaren Quellenkreises darstellt.[1] Sie wurde in der zur evangelisch-reformierten Gemeinde gehörenden altstädtischen Le Geographicumg Gebäude: Danzig, Elisabethkirche Elisabethkirche gehalten.[2] Dieses um 1400 errichtete einschiffige Gotteshaus ist während der aus dem Lm Ereignis1733–1738: Polnischer Thronfolgekrieg polnischen Thronfolgekrieg resultierenden sächsisch-russischen Lm Ereignis1734: Belagerung von Danzig Belagerung Danzigs von 1734 beschädigt worden.[3] Der Bombardierung zum Opfer fiel dabei die 1549 von Lb PersonLehmann, Anton (1546 – fl. 1549) Anton Lehman aus Le Geographicumf Ort: Bautzen Bautzen (in Danzig 1546–1549 tätig) erbaute Orgel. Das neue, 1735–1736 von dem herausragenden örtlichen Orgelbauer Lb PersonHildebrandt, Andreas (ca. 1685 – 1762) Andreas Hildebrandt[4] errichtete Ld OrgelDanzig, Elisabethkirche, Andreas Hildebrandt-Orgel 1736 Instrument wurde mit 29 Registern, zwei Manualen, Pedal sowie dem sogenannten Danziger Prospekt ausgestattet. Gekennzeichnet ist der Letztere durch sein in die Fassade einbezogenes Pedalwerk, das in zwei mächtigen Rückpositiven in der geraden Emporenbrüstung untergebracht wurde.[5] Am 28. April 1737, also am Sonntag Quasimodogeniti, hielt bey der erstmahliger Anstimmung und Rührung dieses neuen Orgelwercks Lc PredigtautorSostmann, Alexander (1684–1749) Alexander Sostmann, der über 30 Jahre lang an der Elisabethkirche tätige Prediger, seine Kanzelrede.

Die Tatsache, dass die evangelisch-lutherische und die relativ geringe evangelisch-reformierte Kirche[6] in der Mottlau-Metropole – seit der 1652 unter der Ägide des polnischen Königs Lb PersonJohann II. Casimir Wasa (1609–1672) Johann II. Casimir Wasa erfolgten formalen Gleichstellung der Anhänger beider Konfessionen beim Zugang zu Ämtern[7] – mehr oder weniger konfliktlos nebeneinander existierten, scheint der Grund dafür gewesen zu sein, warum lokale lutherische Theologen, wie etwa Samuel Schelwig in seiner La OrgelpredigtChristliche Orgel-Predigt (Danzig s.a.) M Christlichen Orgel-Predigt[8] (worauf Lucinde Braun zu Recht aufmerksam macht[9]), die Gegner des Orgelgebrauchs in Gottesdiensten nicht bei den Calvinisten, sondern bei anderen religiösen Bewegungen (Pietisten und Quäker) suchten. Die freundlich-neutrale Haltung der örtlichen Reformierten gegenüber der Kirchenmusik zeigt sich zum einen in der Initiative zum Wiederaufbau der beschädigten Orgel in der Elisabethkirche (was auf die Notwendigkeit ihrer Verwendung hinweist), und zum anderen darin, dass in beiden calvinistischen Gotteshäusern Danzigs Begräbniskantaten aus der Feder des zwischen 1699 und 1731 tätigen Marienkapellmeisters Lb PersonFreislich, Maximilian Dietrich Theodor (1673–1731) Maximilian Dietrich Theodor Freislich aufgeführt wurden.[10]

Die Orgelpredigt

In Sostmanns Predigt führt das exordium (Eingang) ein, dessen einleitende Motive Zeit und Gottes Lob ausmachen.[11] Als die kostbarsten Phänomene der Welt sollten sie im Leben eines jeden Christen dadurch zusammengefügt werden, dass man seine Zeit völlig der Lobpreisung des Herrn widme:

Was ist köstlicher als die Zeit? Was ist köstlicher als Gottes Lob? Nichts ist köstlicher als die Zeit. So bald die Zeit verlauffen ist, kan Sie mit allen Schätzen der Welt nicht wiedergebracht, nicht wieder erkaufft werden. […] Je mehr wir aber im Leben fortfahren und zum Ende uns nahen, je höher müßen wir die kostbare Zeit aestimiren, und uns zu Nutze machen. […] Nichts ist köstlicher als Gottes Lob. […] Dan unsern Gott loben ist ein köstlich Ding, solch Lob ist lieblich und schön. Darumb stehets einem vernünfftigen, besonders einem Christlichen Menschen wohl an, wan Er diese beyde Kostbarkeiten zusammenfüget, und die köstliche Zeit dem köstlichen Lobe Gottes durchaus widmet.[12]

Dies wird zusätzlich durch ein Zitat aus dem Lied Lw MusikwerkN.N.: Von Gott will ich nicht lassen M Von Gott will ich nicht lassen (5. Strophe) deutlich. Den Ausgangspunkt für Sostmanns Überlegungen bilden die drei ersten Verse aus Psalm 33.[13] In der Vor=Rede betont der Pfarrer der Elisabethgemeinde nachdrücklich, dass Gott, der den Menschen Vernunft verleihe, von ihnen auch einen vernünftigen Gottesdienst erwarte. Für Letzteren sei – nach Röm 12,1 – der menschliche Körper angemessen, woraus sich das Gebot ergebe, mit allen Sinnen des Riechens, Schmeckens, Sehens und insbesondere des Hörens Gott zu erkennen, ihm zu dienen und zu seiner Herrlichkeit beizutragen:

Gott ist die Allehöchste Vernunft, welche unzählichen Menschen die Vernunfft gegeben hat und annoch gibt. Darum fodert Er einen vernünftigen GottesDienst von vernünftigen Menschen, das ist einen Geistlichen GottesDienst, und Andacht der Seele. […] Paulus, ein Bothschaffter an Christi statt, ermahnet und spricht: Jch ermahne euch, durch die Barmhertzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opffer, das da lebendig, heilig und Gott wolgefällig seÿ, welches seÿ eur Vernünftiger GottesDienst. Weil dan also der menschliche Leib zum vernünfftigen Gottesdienst sich anschicket, so müßen nicht allein die leibliche Affecten, sondern auch die äusserliche Sinne den Hohen Schöpffer erkennen, Jhm dienen, und zu seiner Ehre gereichen.[14]

Was das Hören angehe, so habe König Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David selbst dessen Bedeutsamkeit betont, indem er die im Predigttext genannten Heiligen (bzw. Gerechten) dazu ermutigt habe, Gott mit Musik zu preisen:

Das Gehör einer angenehmen Musicq, entzücket den David so hoch, daß Er auch um derselben willen das Hauß des Herrn zu besuchen wünschet und spricht: Jch wasche meine Hände mit Unschuld, und halte mich Herr zu deinem Altar, da man höret die Stimme des Danckens und prediget alle deine Wunder. Diesen vernünftigen und Gottseeligen Zweck zu erlangen, ermahnet in unserm Text der fromme König alle rechtschaffene Jsräeliten, groß und klein, arm und reich, zum Musicalischen Lobe des Allerhöchsten. Sintemahl der große König sich ihrer Gesellschafft nicht schämete, sondern zur Ehre des Allerhöchsten mit Knechten und Mägden sich zu freüen, zu singen und zu spielen pflegete.[15]

In der explicatio (Erster Theil und Zweiter Theil) bringt der Prediger zuerst die einzelnen Perikopenfiguren, also Jehova und dessen Heiligen, und dann die musikalische Freude der Letzteren unter die Lupe.[16] Per analogiam rekurriert er auf den gleichen Passus aus Psalm 33, diesmal in einer bereimten, auf dem Genfer Psalter beruhenden Übertragung aus der Feder von Lb PersonLobwasser, Ambrosius (1515–1585) Ambrosius Lobwasser.[17] Nachdem Sostmann die Versammelten mit den in der Perikope genannten Musikinstrumenten vertraut gemacht hat (im Rahmen des Zweiten Theils),[18] deutet er das im nächsten Vers des Predigttextes angesprochene neue Lied als Psalmen, welche eine moderne Alternative zu den alten Lobgesängen Lb PersonSalomo Salomonis bieten und ihre christologische Fortsetzung im neutestamentlichen Gesang der Heiligen (vgl. Offb 5,9) vorzuweisen haben.[19] Im Nachhinein führt er die Gemeindemitglieder in die Geschichte des von alttestamentlichen Juden verwendeten Instrumentariums ein[20] und stellt dessen hebräische Nomenklatur den Übersetzungen bei Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Luther und Lobwasser gegenüber.[21] Die dabei vorhandene fortschrittliche Beschreibung eines mit Zimbeln und bespannter Tierhaut versehenen, unter Bezugnahme auf Lb PersonZesen, Philipp von (1619–1689) Philipp von Zesens Lr QuellenZesen, Assenat (1670) M Assenat[22] als SchellenBügel genannten Instruments,[23] welches das moderne, 1757 ausführlicher von Lb PersonMartini, Giovanni Battista (1706–1784) Padre Martini in dessen Lr QuellenMartini, Storia della Musica 1 (1757) M Storia della Musica dargestellte Tamburin in Erinnerung ruft,[24] zeugt von der bemerkenswerten Erudition des Predigers.

Im Rahmen der applicatio (Application oder Zueignung) werden die Gottesdienstteilnehmenden auf eine gottgefällige – und mit der evangelisch-reformierten Theologie zusammenhängende – hierarchische, u.a. aus Ps 57,7f. resultierende Bewertung von Instrumenten aufmerksam gemacht, an deren Spitze Herz und Seele stehen, gefolgt von Gesang und erst dann von richtigen Musikinstrumenten:

Zum Exempel hat sich der König David vorlängst angegeben, indem er zuvorderst sein Hertz, hernach seinen Lob=begirigen Mund, letzlich die Jnstrumenta Musicalia gleichsam aufmuntert und spricht: Mein Hertz ist bereit, Gott!, mein Hertz ist bereit, daß ich singe und lobe. Wache auf meine Ehre, wache auf Psalter und Harffe.[25]

Deshalb müssten – laut Pfarrer Sostmann – sowohl Prediger während der Kanzelrede als auch die Gläubigen beim Singen und Beten von Eifer und aufrichtiger Andacht erfüllt werden, welche auf die Ehre Gottes gerichtet seien:

Christliche Leher müßen sich demnach befleißigen nicht allein mit angenehmer Stimme zu predigen, und den ordentlichen Gesang zu befördern, sondern auch mit einem göttlichen Eÿpffer und Andacht sich selbst und die gantze Gemeinde zu erbauen. Anders würden sie denen Orgel Pfeiffen gleich seÿn und denen Cymbaln, welche denen Menschen einen lieblichen Klang machen, sich aber selber nicht hören.[26]

In der peroratio (Nach=Rede) erinnert Sostmann an die dramatischen, als Folge der Sünden gedeuteten Ereignisse vom 3. Mai 1734, als die Elisabethkirche samt ihrem Orgelinstrument während der Belagerung Danzigs durch vier Bomben zerstört worden sei:

Gelobet seÿ der Herr, der einige wahre Gott, der uns vor dreÿen Jahren betrübet, itzo aber aus lauterer Barmhertzigkeit wieder erfreüet hat. Wir begehen itzo die Gedächtnüs unsrer vielfältigen Sünden, die uns die gerechte Ruthe Gottes über unser Haupt gezogen haben. Es ist bekandt daß im 1734sten Jahr diese gute Stadt[,] auch diese Kirche, darinnen wir versamlet sind, schwere Heimsuchungen außgestanden. Vier Bomben sind in diese Kirche gefallen. Künfftigen 3. Maji ist die Jahres=Zeit da die erste alle Kirchenfenster zersprengete und diesen Predigt-Stuhl, auf dem itzo stehe, vor eine Zeitlang unbrauchbar machte. Ward also der offentliche Gottesdienst an diesem Ort aufgehaben. Den zehenden Maji ward durch die zweyte Bombe unser gewesenes OrgelWerck gäntzlich ruinirt.[27]

Mit dem Segen der Vorsehung sei das Gebäude jedoch wiederaufgebaut und die Orgel durch eine neue, Gott zu Ehren und zum Dienste des Gesanges verfertigt[e][28], ersetzt worden:

Die gütige Vorsehung Gottes aber hat uns herrlich gesegnet, so daß nicht allein in selbigen Jahre der offentliche Gottes=Dienst wieder gehalten, sondern der erlittene Schaden ist repariret worden, so daß itzo wir nicht allein eine bequeme Kirche, sondern auch ein neües Orgelwerck zum Gebrauch der göttlichen und geistlichen Andacht haben. Ach möchten wir innerlich zu Tempeln des H[eiligen] Geistes zubereitet, und zum Lobe des Allerhöchsten völlig geschickt werden.[29]

Die edierte Predigt mündet in Gebete für den Lb PersonAugust III von Polen (1696–1763) polnischen Monarchen, den Magistrat samt der Le Geographicumf Ort: Danzig Mottlau-Metropole, die Kirchenvorsteher, die ganze Gemeinde und alle Wohltäter, welche zum Wiederaufbau der Orgel beigesteuert haben, und wird mit der Hymne Lw MusikwerkWalter, Johann: Es woll uns Gott genädig sein M Es woll uns Gott genädig sein abgerundet.[30] Dass es sich im Falle von Sostmanns Kanzelrede um eine Orgelpredigt handelt, welche von einem reformierten Prediger vor einer reformierten Gemeinde gehalten wurde, zeigt sich u.a. am Vorbringen alttestamentlicher Argumente, die sich allen voran auf die Psalmen als einziges – nach Überzeugung der Calvinisten – Vorbild für die christliche Kirchenmusik konzentrieren, an der Bezugnahme auf die unter ihnen weit verbreitete Lobwasser-Übertragung des Genfer Psalters, an der Hervorhebung der durch Psalmen begründeten Hierarchie von Instrumenten (Herz und Seele, Gesang und richtige Musikinstrumente) sowie an der Verwendung der von der reformierten Kirche autorisierten Übersetzung des Herrengebets (Incipit: Unser Vater). Beachtenswert ist auch der intertextuelle Aspekt der Predigt (u.a. Verwendung des von Luther übersetzten Bibeltextes, der Passus aus dem Lobwasser-Psalter, der Incipits aus den – auch überkonfessionellen – Gesangbuchliedern, des Spruchs aus dem Lr QuellenDecretum Gratiani (1604) M Decretum Gratiani) sowie die Gelehrsamkeit des Predigers, welche sich in Randverweisen auf das Werk Philipps von Zesen oder auf die von den Studenten Philipp Rohr und Christian Steche verfasste Arbeit Lr QuellenRohr / Steche, Pictor errans (1679) M Pictor errans manifestiert.

Quellenbeschreibung

Sostmanns Orgelpredigt macht die einzige bekannte Kanzelrede dieser Art aus, welche nur in Manuskriptform überliefert ist und somit als einzige – in den Sammlungen des Staatsarchivs Danzig aufbewahrte – Quelle für die vorliegende Edition dient. Die Handschrift zählt 66 paginierte, mit Bleistift sekundär nummerierte Seiten und weist folgende Struktur auf: Antefolium (S. 1–4), Predigt (S. 5–62) sowie Postfolium (S. 63–66). Auf den Seiten 7–62 werden Kolumnentitel verwendet, welche den Untergliederungen von Sostmanns Text entsprechen und den folgenden Aufbau der Kanzelrede widerspiegeln:

  • Eingang (S. 7–10)
  • Text (S. 10)
  • Vorrede (S. 11–19)
  • Erster Theil (S. 19–33)
  • Anderer Theil (S. 33–49)
  • Application oder Zueignung (S. 49–54)
  • Nach=Rede (S. 54–57)
  • Gebeth (S. 57–62)

Wie in mehreren Predigtdrucken dieser Zeit üblich, sind Literaturhinweise, Stichworte zu entsprechenden Textpassagen und Nachweise der zitierten Bibelstellen am Rand als Marginalien vermerkt; sie werden in der Edition am rechten Seitenrand dargestellt.

Durch den Einsatz eines größeren Schriftgrads sind in der Quelle manche inhaltlich wichtigen Passus und Begriffe hervorgehoben, was jedoch in der Edition nicht wiedergegeben wurde. Entsprechend den Editionsrichtlinien werden sämtliche ermittelte Zitate ausgezeichnet, belegt und kursiv gesetzt.

Piotr Kociumbas

Einzelanmerkungen

  1. Die vorliegende Einführung stellt eine leicht überarbeitete und erweiterte Fassung des im Aufsatz vorhandenen Beschreibung der Predigt dar. Vgl. Kociumbas, Danzig als Zentrum der Orgelpredigt (2022), hier S. 281f., 287–290.
  2. Vgl. Deurer, Danzig (1996), S. 76. Das zweite Gotteshaus, welches damals den Reformierten gehörte, war die sich in der Vorstadt befindende Kirche Le Geographicumg Gebäude: Danzig, St. Peter und Paul St. Peter und Paul.
  3. Vgl. Muhl, St. Elisabeth und Hl. Geist zu Danzig (1913), hier S. 88; Muhl, St. Elisabeth zu Danzig (1935), hier S. 9.
  4. Mehr zur Person des Orgelbauers vgl. Michalak, Andreas Hildebrandt - Unbekannte Einzelheiten (2012).
  5. Vgl. Muhl, St. Elisabeth zu Danzig (1935), S. 9; Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen 1 (1984), S. 188–190, 196–198; Janca, Geschichte des Orgelbaus in den Kirchen Danzigs (1989), S. 21, 48–50.
  6. Die Anzahl der Danziger Calvinisten sank von etwa 3.700 Personen (ca. 5,7 % der Stadtbevölkerung) in der zweiten Hälfte des 17. auf etwa 1.000 Einwohner (ca. 2,7 % der örtlichen Bevölkerung) zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Vgl. Kościelak, Kalwini w Gdańsku (2012), hier S. 434.
  7. Mehr hierzu vgl. Schnaase, Geschichte der evangelischen Kirche Danzigs (1863), S. 588; Müller, Zweite Reformation und städtische Autonomie (1997), S. 157f.; Kościelak, Kalwini w Gdańsku (2012), S. 434.
  8. Vgl. Christliche Orgel-Predigt (Danzig s.a.), S. 19.
  9. Vgl. Braun, Lucinde. "Einführung in die Edition zu Samuel Schelwig, Christliche Orgel-Predigt (Danzig s.a.)". Deutsche Orgelpredigtdrucke zwischen 1600 und 1800 – Katalogisierung, Texterfassung, Auswertung. Universität Regensburg, Institut für Musikwissenschaft. Bearbeitungsstand: 11.10.2022. https://doi.org/10.5283/orgelpr.e000058einf. Aufgerufen am 28.10.2022.
  10. Vgl. Der In den dritten Himmel entzückte PAULUS, Bey Christllicher Beerdigung Des Weyl. Wohl=Ehrwürdigen/ Großachtbarn und Wohlgelahrten Herrn/ Herrn DANIELIS PAULI, Wohl=verdienten Pastoris zu St. Elisabeth &c. &c. Aus der Epistel an die Corinth. 12. v. 2. 3. 4. In einer Trauer=Musique Am 4. Julii, MDCCXX. fürgestellet / Von Maxim. Dietrich Freißlich/ Capell=Meistern, Danzig: Johann Daniel Stolle, 1720. PL-GD, Sign. Oe 60 8° (20); Musicalische Texte, Welche Bey solenner Beerdigung Des Weyland Wohl=Edelen/ Vesten und Hochgelahrten Herrn HENRICI MARTINI, Gewesenen hochberühmten Medicinae Doctoris, wie auch Ihro Chur=Fürstl. Durchl. Friderici Wilhelmi Magni Gottseel. Andenckens wohl meritirten Hoff=Medici und Hocherfahrnen Practici in Dantzig, Nachdem Selbiger im Jahr 1728. den 11. Febr. Seine sterbliche Hütte abgeleget/ und darauf den 27. Febr. In der St. Petri und Pauli Kirche mit gewöhnlichen CEREMONIEN beygesetzet wurde, Unter Einer vollständigen MUSIC Vorgestellet, Von Maximil. Dietrich Fraislich/ Capell=Meistern, Danzig: Thomas Johann Schreiber, 1728. PL GD, Sign. Oe 60 8° (14). Vgl. auch: Kociumbas, Słowo miastem przepojone (2009), S. 604, 606.
  11. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 7–10.
  12. Stimme des Predigers (1737), S. 7–9.
  13. Auf diesen Psalm – als einer von zwei thematischen Pfeiler für Sostmanns Predigt – weist J.M. Michalak hin, vgl. Michalak, Johann Jeremias du Grain (2009), S. 71.
  14. Stimme des Predigers (1737), S. 11f.
  15. Stimme des Predigers (1737), S. 17f.
  16. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 19–33.
  17. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 31f.
  18. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 33–37.
  19. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 38f.
  20. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 41–49. Auf diese Übersicht als den zweiten Themenkomplex in Sostmanns Kanzelrede machte Michalak, Johann Jeremias du Grain (2009), S. 71, aufmerksam.
  21. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 36f., 47–49.
  22. Vgl. Zesen, Assenat (1670) S. 365.
  23. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 44f.
  24. Vgl. Martini, Storia della Musica 1 (1757), S. 439–441. Für diesen Hinweis bedanke ich mich herzlich bei Frau Lucinde Braun.
  25. Stimme des Predigers (1737), S. 50.
  26. Stimme des Predigers (1737), S. 52.
  27. Stimme des Predigers (1737), S. 54f.
  28. Stimme des Predigers (1737), S. 61.
  29. Stimme des Predigers (1737), S. 55.
  30. Vgl. Stimme des Predigers (1737), S. 57–62.

Exemplare

Gdańsk, Archiwum Państwowe w Gdańsku (PL-GDap): 300, R/Pp q 28, S. 5–62

Lc PredigtautorSostmann, Alexander (1684–1749) Alexander Sostmanns La OrgelpredigtStimme des Predigers (1737) M Orgelpredigt stellt die einzige bekannte Kanzelrede dieser Art dar, welche bis heute als Manuskript erhalten geblieben ist. Der Inhalts des Unikums war bisher nicht digital zugänglich.

Die Handschrift umfasst 66 paginierte Seiten, mit Bleistift sekundär nummeriert, und misst 23,3 x 18,2 cm. Der braune Ledereinband mit Goldprägung, dessen Größe 24 x 19 x 0,7 cm beträgt, wird von einem (inzwischen beschädigten) Rückenaufkleber mit der Signatur 300, R/Pp, 282 begleitet. Ein aktueller Aufkleber mit einem Stempel, auf dem der 1952–1983 fungierende Name Wojewódzkie Archiwum Państwowe w Gdańsku und die vollständige Signatur 300, R Pp, q 28 zu finden sind, wurde auf dem vorderen Einband unten links angebracht. Die erste sekundär paginierte Seite des Manuskripts (im Rahmen des Antefoliums) trägt im oberen Teil die handschriftliche, mit schwarzer Tinte geschriebene Signatur B[ibliotheca] A[rchivi] q[uarto] et o[ctavo] Pp. 28., wobei im unteren Teil ein Stempel vorkommt, dessen Inhalt dem des Aufklebers auf dem vorderen Einband entspricht. Auf Seite 5 der Handschrift, also auf der Rückseite des Titelblatts, befindet sich ein Rundstempel mit der Randschrift Archiv der Stadt Danzig.

Die Geschichte des Manuskripts ist nicht im Detail bekannt. Es dürfte aus der Hand des Predigers Alexander Sostmann, 1720–1749 Pfarrer der evangelisch-reformierten Le Geographicumg Gebäude: Danzig, Elisabethkirche St. Elisabeth-Kirche in Le Geographicumf Ort: Danzig Danzig, gestammt haben, und gelangte vermutlich im 19. Jahrhundert in die Sammlungen des örtlichen Stadtarchivs.

Die heutige Erscheinungsform der Quelle (Einband, handschriftliche Signatur auf dem Antefolium) ist den Reorganisationsarbeiten in der Abteilung Bibliotheca Archivi zu verdanken, welche im 19. Jahrhundert aller Warscheinlichkeit nach von Lb PersonBertling, Ernst August Karl (1838–1893) August Bertling, 1879–1893 dem Leiter des Stadtarchivs Danzig, durchgeführt wurden.[1] Seitdem befindet sich die Handschrift in der Subabteilung Pp, wo derzeit Manuskripte vom 15. bis ins 20. Jahrhundert zu Religionsangelegenheiten (u.a. Verordnungen, Protestationen in Konfessionsfragen, Reformation, religiöse Konflikte, Geschichte einzelner Kirchen, theologische Disputationen, Begräbnisreden) aufbewahrt werden.[2]

Das mit feiner schwarzer Tinte, in Schönschrift abgefasste Manuskript könnte die Grundlage für die gedruckte Fassung der Sostmann-Orgelpredigt ausgemacht haben, von der bisher jedoch kein Exemplar ermittelt wurde. Die auf Seite 57 ([Bl. 27v]) gesetzte Marginalie mit einer Bibelstelle stammt aus einer anderen Hand.

Piotr Kociumbas

Einzelanmerkungen

  1. Vgl. Sławoszewska, Gdańska »Bibliotheca Archivi« (1964), hier S. 141.
  2. Vgl. Staatsarchiv Danzig – Wegweiser durch die Bestände (2000), S. 370.

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 8. November 2022.

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