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Orgelpredigt

Start → Register → Predigten → E000099: Corona Templi (Nürnberg 1621)

a Corona Templi (Nürnberg 1621)

Einführung in die Edition

Historischer Hintergrund

Unter dem Titel Corona templi veröffentlichte der Sommerhausener Pfarrer Hieronymus Theodoricus 1621 ein Paar von Einweihungspredigten, die er in einem Druck zusammengefasst hatte: die Predigt zur Inauguration der neuen Kanzel und diejenige, mit der kurz darauf die Orgel in der Bartholomäus-Kirche eingeweiht wurde. Theodoricus begründete seinen Paralleldruck mit der Doppelheit von Concio und Cantio – Predigt und Gesang – als den tragenden Bestandteilen des evangelischen Gottesdienstes, die zwo Hauptsäulen/ so den gantzen Gottesdienst in der Kirchen nicht allein zieren/ sondern auch vnterbawen vnd erhalten.[1] Von der Kanzel wissen wir, dass sie ein bemerkenswertes Denkmal der Schnitzkunst darstellt, das auch heute noch in der Nachfolgerkirche in Sommerhausen zu besichtigen ist.[2] Die gleichzeitig entstandene Orgel ist leider nicht erhalten. Momentan stellt die Orgelpredigt das einzige bekannte Zeugnis für die Existenz dieses Instruments dar. Über die geschichtlichen Hintergründe ihres Baus und ihrer Verwendung stehen so gut wie keine gedruckten Quellen zur Verfügung. Als Einführung in die Edition können so nur allgemeine Informationen zum historischen Kontext geboten werden, die sich im Wesentlichen auf eine wissenschaftlichen Standards nicht vollauf genügende ältere Monographie zur Stadtgeschichte stützen müssen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Sommerhausener Orgelweihpredigt, weil sie während des Dreißigjährigen Krieges gehalten und gedruckt worden ist. Dass in dieser langen Periode des Unfriedens Kirchen- und Orgelbau in Deutschland darniederlagen, lässt sich deutlich an der Stagnation der gerade erst im Entstehen begriffenen Orgelpredigttradition ablesen. Abgesehen von Theodoricus’ Predigt erschien zu Kriegszeiten nur Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conrad Dieterichs La OrgelpredigtVlmische Orgel Predigt (Ulm 1624) M Orgelpredigt, die der Ulmer Superintendent allerdings 1624 zur jährlichen Kirchweihfeier des Münsters vorgetragen hatte. Ein neues Instrument wurde hierzu nicht gebaut.

Als man in Sommerhausen in den Jahren 1620–1621 sowohl eine neue Kanzel als auch eine neue Orgel errichtete, hatte dies zweifellos mit der politischen und konfessionellen Situation in dem unterfränkischen Ort, einer protestantischen Enklave dicht vor den Toren Le Geographicumf Ort: Würzburg Würzburgs, zu tun. Die Stadt Sommerhausen gehörte zur Herrschaft der weitverzweigten Familie Schenk von Limpurg, die das Amt des Reichserbschenken innehatte, das beim Kaiser während der Reichstage ausgeübt wurde. Sommerhausen und einige umgebende Orte waren der sogenannten Speckfelder Linie der Sippe zugefallen. Seit 1341 bestand in Sommerhausen, das zunächst eine Filiale von Eibelstadt gewesen war, eine selbstständige Pfarrei.[3] Der Ausbau der Stadt Sommerhausen spielte sich hauptsächlich im 16. Jahrhundert ab.[4] Nach der Befestigung der mit einigen Toren und Wehrtürmen erhaltenen Stadtmauer folgten der Bau des Schlosses als des Hauptsitzes der Speckfelder Schenken von Limpurg, des städtischen Rathauses und der größeren Bürgerhäuser, die das Erscheinungsbild der Altstadt bis heute prägen.

Wie in den meisten Adelshäusern regten sich auch bei einigen Mitgliedern der Schenken von Limpurg verhältnismäßig früh Sympathien für die Reformation, während andere politisch oder familiär bedingt dem Katholizismus zuneigten. Aus Sommerhausen ist zu erfahren, dass hier 1536 der erste protestantische Lehrer angestellt wurde;[5] 1547 folgte ein Pfarrer der protestantischen Glaubensrichtung.[6]

Die offizielle Übernahme der Augsburger Konfession für sämtliche Besitzungen der Schenken von Limpurg erfolgte im Jahr 1580, als das Oberhaupt des Hauses Limpurg mit allen zugehörigen Pfarrern die Konkordienformel unterzeichnete.[7] Seit dieser Zeit war die protestantische Enklave Sommerhausen der Rekatholisierungspolitik ausgesetzt, die der Fürstbischof Lb PersonEchter, Julius (1545–1617) Julius Echter von Mespelbrunn von Würzburg aus betrieb.[8] Er übte dabei nicht nur massiven Druck auf Protestanten in seinem Bistum aus,[9] sondern bemühte sich auch durch Bildungs- und Propagandamaßnahmen zur Festigung und Verbreitung des alten Glaubens beizutragen. Neben der Gründung der jesuitischen Universität in Würzburg (1582) und des Julianums (1607), eines Seminars für junge katholische Adlige,[10] entfaltete er eine intensive Bautätigkeit, die vor allem auf die Errichtung neuer Kirchengebäude abzielte. Etwa dreihundert Kirchen entstanden so im gesamten Territorium.[11] Aber auch andere Bestandteile des Kirchenschmucks, Altarbilder, Monstranzen oder Glocken, die den festlichen Charakter der katholischen Messfeier unterstrichen, wurden in Auftrag gegeben.[12] Julius von Echter verstand es, sich dabei durch Inschriften und Monogramme als Stifter zu inszenieren.[13]

Mit der Neuausstattung der Kirche von Sommerhausen setzten die Schenken von Limpurg dem Fürstbischof ihrerseits ein klares Zeichen für die Lebensfähigkeit der protestantischen Glaubensrichtung entgegen. Kanzel und Orgel zielten dabei nicht auf Prachtentfaltung und sinnliche Überwältigung des Gläubigen. Sie dienten einer auf das Wort und den Glaubensinhalt gerichteten Vermittlung, die sich auf die Medien des Bildes und der Musik stützte, um ihre Botschaften einprägsamer in Umlauf zu bringen. Dabei zeigt sich, dass Unterfranken zu jenen Regionen gehörte, die in der ersten Phase des Dreißigjährigen Kriegs von Kontributionen, Einquartierungen, Belagerungen und Plünderungen unberührt geblieben war. Hier lief das Leben in seinen gewohnten Bahnen weiter, die wirtschaftlichen Strukturen blieben intakt. Man konnte sich Investitionen in die Kirchenverschönerung leisten.

Die beiden Bauvorhaben wurden freilich in einem Moment in Angriff genommen, als die Bedrängung durch die umgebenden katholischen Mächte immer heftiger wurde. 1621 versuchte man so auch die personelle Situation der protestantischen Gemeinde zu verbessern, indem man eine weitere Geistlichenstelle schuf: Das Diakonat wurde errichtet, als Pfarrer Theodoricus Dietrich [Hieronymus Theodoricus] alt und schwach wurde und die Gemeinde Sommerhausen in Folge der Verfolgungen der Protestanten sich vergrößerte, zur Unterstützung des Geistlichen dahier.[14] Nicht absehen konnten die verantwortlichen Akteure, dass die Neuausstattung der Kirche in eine allerletzte Phase relativer Stabilität fiel.

Schon 1622 erfasste das Kriegsgeschehen den Ort. Zunächst erlebte man den Durchzug der Mansfeldischen Truppen. Dann folgte die Eroberung durch das bayerische Heer.[15] Immer gewaltsamer wurde nun auch die Rekatholisierungspolitik, der die Enklave ausgesetzt war: 1624 im April maßte sich das Würtzburger Dom Kapitel der Kirchen und des Kirchenrechts zu Sommerhausen und Winterhausen an und kündigte beider Orten Limpurgischen Pfarrern Hieronymus Dietrich und Bartholomäus Nageln die Pfarrdienste auf.[16] Der Kaiser erließ schließlich am 6. März 1629 das Restitutionsedikt, das die Rückgabe der protestantisch gewordenen geistlichen Besitzungen an die Katholiken gestattete.[17]

Die zu einem großen Teil protestantisch gesonnene Reichsritterschaft des fränkischen Kreises, zu der das Haus Limpurg gehörte, hatte schon seit längerem fruchtlos Beschwerde gegen die Restitutionsbemühungen der katholischen Seite geführt.[18] Im Februar 1531 wandte sie sich erneut an die protestantischen Reichsstände um Hilfe.[19] Mit dem Kriegseintritt Schwedens im Sommer 1630 sollte sich diese Situation jedoch schlagartig verändern. Nach der siegreichen Schlacht von Breitenfeld am 17. September 1631 lenkte Lb PersonGustav Adolf II. von Schweden (1594–1632) Gustav Adolf sein Heer in den süddeutschen Raum. Dort besaß der schwedische Heerführer anders als in Norddeutschland nicht den Rückhalt der Herrschenden und der Bevölkerung. Umso wichtiger wurde die Unterstützung durch die ortsansässigen Protestanten.

Aus der Ortsgeschichte ist bekannt, dass der schwedische König 1631 und 1632 die Stadt Sommerhausen mehrfach passierte.[20] Für die Eroberung Würzburgs und die Einnahme der Marienfeste am 18. Oktober 1631 wird der befreundete Ort vor den Toren der Bischofsstadt als Stützpunkt eine strategische Rolle gespielt haben. Dass der König zur Familie Schenk von Limpurg persönliche Beziehungen unterhielt, lässt sich der Chronik von Sommerhausen entnehmen. So zählte Lb PersonSchenk von Limpurg, Konrad (1570–1634) Schenk Konrad zu den Abgeordneten, die 1631 wegen einer Schutzwache für ihren Ort bei Gustav Adolf in Würzburg vorsprachen. Im September lieferte er seinerseits Proviant für die schwedischen Truppen.[21] Es ist interessant, dass der Name des ansonsten kaum greifbaren Konrad Schenk von Limpurg, der als Patron gemeinsam mit seiner Lb PersonPolheim, Regina von (1589 – nach 1632) Frau den Bau von Kanzel und Orgel ermöglicht hatte, in der Ortschronik nur in diesem dezidiert konfessionspolitischen Kontext auftaucht. Auch über Regina zu Limpurg, eine geborene von Polheim und Wartenberg, heißt es: Die Gemahlin Schenk Konrads hatte das Glück, im August 1632 der Lb PersonMaria Eleonora von Brandenburg (1599–1655) Königin von Schweden zu Würtzburg aufzuwarten und war sehr gnädig von derselben aufgenommen worden.[22] So spiegelt sich in diesen zufälligen Bruchstücken aus der Geschichte Sommerhausens die kurze Phase, in der in Franken eine schwedische Landesregierung die Herrschaft übernahm, die beim Versuch, eine neue Verwaltung aufzubauen, stark durch die Reichsritterschaft unterstützt wurde.[23]

Bereits vor der Lm Ereignis6. September 1634: Schlacht bei Nördlingen Schlacht von Nördlingen fiel Würzburg wieder in Kaiserliche Hände. Damit endete die für Sommerhausen günstige schwedische Epoche.[24] Die Schweden mussten sich zurückziehen. Das Regiment Piccolomini zog in Sommerhausen ein, Ort und Stadt wurden geplündert. Im Oktober 1634 nahm König Lb PersonFerdinand III. von Habsburg (1608–1657) Ferdinand III. für zehn Tage Logis.[25] In diesem Jahr verstarb auch der Pfarrer Hieronymus Theodoricus an der Pest, nachdem er noch eine Glocke zum Dank für das Ende der Pest hatte weihen können.[26] Die Kirchen von Sommerhausen und Winterhausen wurden nach seinem Tod gesperrt. Das Kapitel in Würzburg setzte einen katholischen Pfarrer ein.[27] Auf Dauer jedoch hielt der Ort am protestantischen Glauben fest.

Die konfessionelle Insellage hat das kulturelle Leben der Stadt Sommerhausen noch auf lange Zeit geprägt. Als protestantische Enklave verfolgte man offenbar kontinuierlich eine Kirchenpolitik, in der bauliche Maßnahmen als sichtbare Wahrzeichen der konfessionellen Ausrichtung eine maßgebliche Rolle spielten. Während dieser Zusammenhang für die durch Theodoricus eingeweihte Kanzel und Orgel bislang nicht erforscht wurde, hat Rolf Bidlingmeier den Kirchenbau der Jahre 1739–1740 einer genaueren Analyse unterzogen. Nachdem die 1666–1670 als Nachfolgewerk errichtete Kirche Anfang 1739 von einem Sturm komplett zerstört worden war, wurde im Spendenaufruf für eine neue, dritte Kirche am selben Ort ein starker antikatholischer Ton angeschlagen. Man insinuierte sogar, der Würzburger Architekt habe die Mauern mit einem solchen malitiösen Gemüth contra nostram Religionem erbauet und hergestellet[28], dass ihr Einsturz vorhersehbar gewesen sei. Sehr rasch gelang es, die ruinierte Kirche durch ein präsentables neues Bauwerk zu ersetzen:

Trotz leerer Kassen leistete sich Sommerhausen als Herrschaftssitz der Grafen von Limburg-Speckfeld und als zeitweiliger Sitz des Konsistoriums und des Oberpfarrers dieser Herrschaft eine Kirche, die in ihrer eleganten Fassadengestaltung mit den Hofkirchen der Markgrafschaft auf einer Stufe steht und durchaus als Hauptkirche der Grafschaft Limpurg-Speckfeld angesehen werden kann. Sommerhausen setzte damit als evangelischer Ort den zur selben Zeit entstandenen eindrucksvollen Bauten Balthasar Neumanns im benachbarten Würzburg einen repräsentativen Kirchenbau gegenüber, der der eigenen, protestantischen Tradition entsprach.[29]

Den gesamten Neubau begleitete man mit verschiedenen Feierlichkeiten, an denen stets auch Musiker beteiligt waren. Bereits am 23. April 1739 beging man die Grundsteinlegung, zu der Figuralmusik mit Pauken und Trompeten erklang.[30] Die Einweihung am 2. Oktober 1740 begann mit einer Schlüsselübergabe im Rathaus, auf die ein Festzug vom Rathaus zur neuen Kirche folgte. Die Einweihungspredigt wurde ebenfalls in Druck gegeben.[31] Erstmals erklang nun die in Würzburg in Auftrag gegebene neue Orgel. Für den Nachmittagsgottesdienst hatte der örtliche Kantor zudem eine Festmusik komponiert.[32] So finden sich gut hundert Jahre nach der Einweihung von Kanzel und Orgel durch Hieronymus Theodoricus erneut die Elemente von Predigt, Architektur und Musik im Dienste einer ostentativen konfessionellen Kulturpolitik vereint.

Der Bau der Orgel

Über die erste Kirchenorgel in Sommerhausen liegen so gut wie keine Informationen vor. Als in den Jahren 1666–1672 ein neues Kirchengebäude an die Stelle der alten gotischen Kirche trat, übernahm man die Brenck-Kanzel.[33] Es wird angenommen, dass dabei zunächst auch die Orgel replatziert wurde.[34] Nachdem 1739 ein schwerer Sturm das zweite Gotteshaus verheert hatte, leistete man sich für den Neubau ein neues Instrument.[35] Während die alte Kanzel, das Altarretabel von 1609 und einige weitere Ausstattungsteile erneut eingepasst wurden, so dass sie bis heute erhalten geblieben sind, hat die frühbarocke Orgel kaum Spuren hinterlassen. Weder der Orgelbauer, den man für Sommerhausen verpflichtete, noch die Beschaffenheit und Größe des Instruments sind in der spärlichen Literatur zur Kirche und Stadtgeschichte überliefert.[36] Eben so wenig nutzte Theodoricus, der den zweiten Teil von Michael Praetorius’ Lr QuellenPraetorius, Syntagma musicum 2 (1619) M Syntagma musicum intensiv studiert hatte und auf dessen Beschreibungen berühmter Orgelwerke verwies, seine Predigt dazu, seinerseits die Disposition der Sommerhausener Orgel zu dokumentieren. Zum einen dürfte das Instrument verhältnismäßig klein gewesen sein. Zum anderen gab es noch keine Modelle für eine Veröffentlichung einer Orgeldisposition im Rahmen eines Predigtdrucks. Überliefert ist heute daher nur die Disposition des 1739 in Auftrag gegebenen Nachfolgeinstruments, das der Würzburger Hoforgelmacher Johann Philipp Seuffert baute.[37]

Gewisse Rückschlüsse erlaubt die Predigt jedoch auf die Gestaltung des Orgelprospekts. Mehrfach erwähnt Theodoricus die gemalten Feld[er] am Orgelstand. Insgesamt muss es sechs solcher Bilder gegeben haben, deren Thematik in fünf Fällen eindeutig beschrieben wird. Folgende Bildinhalte lassen sich aus der Predigt ableiten:

  1. Einnahme der Stadt Jericho durch den Schall von Trompeten und Posaunen (Corona Templi (Nürnberg 1621), H4r)
  2. Jeftas Tochter empfängt ihren siegreichen Vater mit Pauken und Flöten (Corona Templi (Nürnberg 1621), J1r )
  3. David und die Israeliten begleiten die Bundeslade mit einem Orchester (Corona Templi (Nürnberg 1621), J2r)
  4. Jesaja hört die Chöre der Engel singen (Corona Templi (Nürnberg 1621), J4v)
  5. [keine Angabe]
  6. Die 24 Ältesten der Apokalypse musizieren mit ihren Harfen vor dem Thron Christi (Corona Templi (Nürnberg 1621), H4v)

Der geschnitzten Kanzel und dem Altar stand so im Kirchenraum eine zweifellos nicht weniger eindrucksvolle Orgel gegenüber, deren bildlicher Schmuck der Gemeinde Beispiele für ein Gott wohlgefälliges Musizieren vor Augen führte, wie es auch Theodoricus in seiner Predigt lehrte.

Der Auftrag einer ersten Orgel fügte sich in eine Reihe baulicher Vorhaben ein, die die Ausstattung der Kirche ästhetisch abrunden und gleichzeitig die konfessionelle Verankerung im Luthertum sinnfällig machen sollten. Das Gebäude der Sankt Bartholomäus-Kirche in Sommerhausen stammte aus dem 13. Jahrhundert.[38] Schrittweise wurde nach der Einführung der Reformation das Erscheinungsbild der alten Kirche verändert. 1592 erhielt das Gotteshaus einen Taufstein.[39] 1596 wurde der bestehende Turm um zwei Geschosse aufgestockt und mit einem Treppenaufgang versehen.[40] 1609 begann mit dem Altar von Lb PersonBrenck d. Ä., Georg (1564–1635) Georg Brenck d. Ä. die künstlerische Ausstattung des Raums.[41] Im Vorwort zu seiner Corona templi berichtete Thedoricus, dass nicht nur

ein schönen Predigstul auffgerichtet/ ein silbern vergulte Kanthen/ sampt einer Capsel zur Communion verschafft/ sondern vnd zu forderst E. E. Gn. Gn. den Altar/ Tauffstein/ Porkirchen mit schönen außgenäheten Tüchern vnd Tapeten belegt vnd behengt/ allermeist hierinnen ein hochrümlich werck/ vnnd ein ewige Gedächtnuß gestifftet/ daß sie das schöne newe Orgelwerck setzen vnnd verfertigen lassen/ alles dahin gemeynt vnnd angesehen/ daß die Kron vnserer Kirchen desto scheinlicher vnd hertzlicher werden möchte.[42]

Neben Kanzel und Orgel stattete man das Kircheninnere demnach auch mit edlem Altargerät (einer goldene Weinkanne und einem Behälter für die Kommunion) und kostbaren Textilien aus. Die letztgenannten Dekorationen scheinen bereits 1609 im Zusammenhang mit dem Altar angeschafft worden zu sein. Genauere Angaben zur Chronologie finden sich in Theodoricus’ Kanzelpredigt:

Gstalt dann vnsere liebe vor vnnd nachgesetzte Obrigkeit allhie/ dieses löblichen Exempels am Nehemia sich zeitlich erinnert/ vnd ohngefährlich bey 12. Jahren/ (je zu zeiten mit zuthun guthertziger Leute) dise Kirch vnd Gotteshauß/ so vil die Jngebäw betrifft/ fast von newem zugerichtet/ wie auch vor etlich Monaten ein schön Orgelwerck/ widerumb ein schöne silbern vnd verguldte Kanthen/ sampt einer Capsul zur Communion vnd außspendung deß heiligen Abendmals auff den Altar verschafft/ Jnsonderheit aber für dißmal ein schöne/ liebliche/ mit mancherley geistlichen Bildern vnd Historien altes vnnd newen Testaments wolgezierte Cantzel oder predigstul/ durch Winßheimische Bezalieles vnnd künstliche Meister/ die Brencken genannt/ nicht ohne sondern Kosten auffsetzen vnd verfertigen lassen.[43]

Für die Orgelbaugeschichte wichtig ist der Hinweis, dass das neue Instrument bei der Einweihung der Kanzel, die am 18. März 1621, dem Sonntag Judikate nach dem alten julianischen Kalender, stattfand, schon vorhanden war. Während beim Predigtstuhl dieser Angabe zufolge ein soeben erst fertig gestelltes Bauteil eingeweiht wurde, stünde die Orgelpredigt demnach in keiner so engen zeitlichen Relation zum Bau des Instruments. Wenn das schön Orgelwerck bezogen auf die Kanzelweihe vor etlich Monaten verfertigt wurde, muss der Bau spätestens Ende 1620 abgeschlossen gewesen sein. Damit stellt sich die Frage, welcher Anlass beim Einweihungsgottesdienst am 17. Juni 1621 eigentlich gefeiert wurde. In der Orgelpredigt ist keine Rede davon, dass das Instrument schon seit etwa einem halben Jahr in Gebrauch war. Der kurze Passus, in dem über die Einweihung der Orgel berichtet wird, erweckt den Eindruck, es handele sich um ein neues Werk:

Dann E[wer] L[ieben] sihet vor augen allhie neben dem Predigstul/ dz schöne/ liebliche vnd wolgestimmte Orgelwerck/ welches dieser Kirchen/ so lang sie beydes vnter werendem Papstumb/ vnd Evangelio gestanden/ nicht gedihen hat/ aber nun mehr von der hochwolgebornen vnserer gnädigen Herrschafft Limpurg/ mit beyhülff vnd beförderung eines E[hrsamen] Raths/ auß sonderlicher devotion vnd andacht/ Gott zuförderst zu hohen Ehren/ diesem Gottshauß zur schönen Zier vnnd Wolstand/ dem gantzen Flecken aber zu einem ewigen Ruhm gestifftet/ durch die Giengerische Jubales/ die Maurer genannt/ auffgerichtet/ auch allbereit vor diesem von Herrn Caspar Vincentzen/ Fürstl[ich] Würtzb[urgischem] DomOrganisten beschlagen/ probirt vnd just befunden worden ist.[44]

Unklar bleibt, was unter dem Begriff Giengerische Jubales/ die Maurer genannt zu verstehen ist. Angespielt wird offenbar auf eine Familie Gienger, die am Bau beteiligt war. Während mit Jubales Orgelmacher gemeint sein könnten, scheint sich die Bezeichnung als Maurer eher auf die Errichtung der Orgelempore zu beziehen. Die weitverzweigte Familie Gienger hatte zu dieser Zeit sowohl Mitglieder in Augsburg, dem Geburtsort des Theodoricus, in Ulm als auch in Oberösterreich, woher Regina von Limpurg stammte.[45] Es handelt sich dabei freilich um Adlige oder Patrizier, die bestenfalls als Mäzene an den Bauarbeiten hätten beteiligt sein können. Auflösen lässt sich das Rätsel bislang also nicht. Man kann nur vermuten, dass vom Bau des Instruments eine gewisse Zeit verstrich, bis die Orgel tatsächlich in einem spielbaren, präsentablen Zustand war. Es ist denkbar, dass man die wärmeren Sommermonate für die Aufstellung nutzen wollte. Dafür spricht auch die namentliche Nennung des Sachverständigen, den man zur Orgelabnahme eingeladen hatte. Diese dürfte tatsächlich erst am 17. Juni 1621 durchgeführt worden sein.

Der aus dem Artois stammende, in Brüssel und Wien als Hofkapellknabe ausgebildete Lb PersonVincentius, Caspar (1580–1624) Caspar Vincentius hatte nach Stationen als Organist in Speyer und Worms 1618 die Domorganistenstelle in Würzburg angenommen. Wie die Verbindung zu dem katholischen Musiker zustande kam, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Aber man suchte sich offenbar eine renommierte Persönlichkeit aus der nahen Bischofsstadt. Letztere zeichnete sich durch keine besonders ausgeprägte Musikpflege aus. Erst 1607 zeigte Fürstbischof Julius Echter ein stärkeres Interesse an der Musik und ließ erstmals eine Ld OrgelWürzburg Dom, Nyhoff-Orgel 1614-1617 Orgel im Würzburger Dom anbringen, die sich als so problematisch herausstellte, dass man bereits 1614 ein weiteres Instrument in Auftrag geben musste. Es wurde schließlich 1617 fertig gestellt, bei der Prüfung jedoch als mängelbehaftet bewertet.[46] Gleichzeitig versuchte man die musikalische Seite der Messfeier aufzuwerten, indem man zum 3. August 1618 Vincentius als Domorganisten einstellte. Dass die Sommerhausener mit dem Musiker der katholischen Konkurrenz schon wenig später in Kontakt traten, ist interessant. Offenkundig versuchte man in allen Gebieten religiöser Kunst mit dem Bischofssitz gleichzuziehen.

Noch spärlicher als die allgemeine Geschichte ist diejenige des Musiklebens in Sommerhausen dokumentiert. Die fragmentarischen Hinweise, auf die man in Georg Furkels Stadtgeschichte stößt, lassen erkennen, dass diesbezügliche Quellen im Kirchen- und Stadtarchiv durchaus überliefert sind. Sie geben den Blick frei auf einzelne Momentaufnahmen, in denen zufällig von Details der musikalischen Praxis die Rede ist. Grundsätzlich dürften hier wie allerorten die vom Kantor unterrichten Schüler der örtlichen Lateinschule den Chor gestellt haben.[47] Den Chorknaben standen Choradstanten zu Seite.[48] Seit der Einführung der Orgel konnte der Gottesdienst musikalisch vielfältiger gestaltet werden. Typisch war der Einsatz der Orgel zu Beginn der Feier und nach der Predigt, wie es die Ortschronik für das Jahr 1625 schildert:

Bei Festfeiern machte der Organist nach der Einleitung den Anfang mit einer Motette, dann mußte der Cantor mit dem Chor einen Teutschen Psalmen und nach der verlesenen Epistel das gemeine teutsche Credo singen. Nach der Predigt sollte ein Stück musicirt werden.[49]

Wenig überraschend ist der Niedergang des Musiklebens in der Krisenzeit des 30-jährigen Krieges. Der Pest, die 1634 ausbrach, fiel neben dem Pfarrer Theodoricus beispielsweise auch der Schwager des Pfarrdieners Johannes Bauer, Basist in unserem Choro musico zum Opfer fiel.[50] In den folgenden Jahren litt die Stadt so erbärmlich unter Kontributionen und Plünderungen, dass die Kirchenrechnungen für 1643 nur noch festhalten konnten, dass den Musikanten nach Altem Herkommen und zu ihrem gebräuchlichen Chormahl nichts geliefert werden können.[51] Dahinter schimmert die einstige Normalität einer geregelten Figuralmusik hervor, die uns in Einzelheiten jedoch vorläufig nicht greifbar ist. Einen gewissen Eindruck von den verfügbaren Kräften geben ferner die Rechnungen für die Musiker, die bei dem feierlichen Friedensgottesdienst mitwirkten, mit dem 1650 das Ende des Dreißigjährigen Krieges begangen wurde. Als Besonderheit hatten man hier ausnahmsweise Instrumentalisten aus Kitzingen eingeladen, die mit Geld entlohnt wurden: 1 fl., 4 Pfd., 25 kr. den Musicanten von Kitzingen, welche hier in der Kirchen mit Posaunen und Zinken der Orgel und Music im Friedensfest beygewohnet, als Sie weggegangen zur Verehrung.[52] Die Ausgaben für die Freigetränke verdeutlichen, dass es sich lediglich um zwei Bläser gehandelt hatte, die den Kantor, den Organisten und die Chorknaben klanglich unterstützten: 7 Maß den 24. und 25. August den 2 Musicanten von Kitzingen, welche am Friedensfest hier der Music beygewohnet, 24 Maß damalen dem Schulmeister verehrt, 12 Maß dem Organisten, 19 Maß den Schülern, 3 Maß den Schrötern, so geläutet und 1 Aymer 6 Maß nach verrichtetem Gottesdienst der Bürgerschaft zum vertrinken geben.[53]

Die Orgelpredigt

Noch nicht einmal vier Wochen nach gehaltener Orgelpredigt hatte Theodoricus seine Texte für die Publikation vorbereitet. Mit dem 8. Juli 1621 datierte er das Vorwort seines Drucks, das er den Herrschaften zu Limpurg, Konrad und dessen Gattin Regina, zueignete. Als Anstoß für die Drucklegung benannte er drei Ursachen: erstens den Auftrag, den er von den Widmungsträgern erhalten hatte, und dem er sich nicht entziehen könne, sintemal ichs/ als ein sonders Oraculum halte/ vox Magistratus, vox Dei, was die liebe Obrigkeit red vnd befehle/ das rede vnd befehle Gott selbsten.[54]; zweitens seinen Wunsch, mit der Publikation und Widmung seine Dankbarkeit auszudrücken; und dritten um ein Denkmal zu setzen. Der letzte Punkt verdient mit einem längeren Zitat beleuchtet zu werden:

Vnd dann endlich/ daß/ ob gleichwol jetzigte Welt dieser Predigten/ vnnd die Kirch meines Diensts/ villeicht nicht bedarff/ dannoch da die Welt länger stehen solte/ auch künfftig bey der lieben Posteritet vnnd Nachkommen/ ein warhafftig vnd beständig Memorial vnd Zeugnuß seyn möchte/ daß wir in dieser hochwollöblichen Herrschafft Limpurg/ (als wie vor diesem von etlichen vnbillich angesehen worden) mit dem Christschänderischen Dagon vnd Belial/ das ist/ weder mit dem Romanopapistischen/ noch mit dem Sacramentirischen hauffen der Calvinisten oder Cinglianer/ welche/ als Bernhardus redt/ de fide, contra fidem, vom Glauben/ wider den Glauben disputirn/ in wenigsten nichts participiren oder gemeinschafft pflegen/ sondern daß wir einig vnd allein die reine/ vnverfälschte Lehr deß Evangelii/ vermög heiliger Göttlicher Schrifft/ nach anleytung vnnd eygentlichem Verstand der reinen/ vngeenderten Augspurgischen Confession/ vnd derselben darauff erfolgten Apologien/ Schmalkaldischen Articuln/ vnd Catechismo Lutheri/ auffrichtig in Christlicher einfalt/ tàm in phrasi, quàm re ipsa, jederzeit getrieben/ vnd derselben zuwider in der Kirchen/ das geringste nicht haben eingeführt.[55]

Der Memorialcharakter des Drucks bezieht sich folglich nicht auf die bloße Bautätigkeit der Familie Schenk von Limpurg und der Stadt Sommerhausen, an die sich die Nachwelt erinnern soll. Vielmehr setzt das gedruckte Werk ein dauerhaftes Zeichen für die richtige lutherische Gesinnung der Kirche zu Sommerhausen. Die Abgrenzung sowohl gegen den katholischen als auch gegen den calvinistischen Umgang mit den Adiaphora erscheint damit als zentrales Anliegen des Predigttextes. Obwohl sich der Pfarrer an einigen Stellen polemische Bemerkungen gegen beide Richtungen erlaubt, besitzt die Orgelpredigt nicht den kämpferischen Charakter einer typisch kontroverstheologischen Schrift. Eher grenzt Theodoricus in der Kanzelpredigt die Bildmotive (etwa die Darstellung Marias oder des Heiligen Bartholomäus), die auf der Kanzel zu sehen sind, gegen deren katholische Indienstnahme ab. Dabei verweist er auch auf die angespannte Lage des Ortes, wenn er schreibt:

Endlich vnd zum beschluß/ weil der allmächtige gütige Gott/ allhie in dieser Kirchen vnd Gemein/ vns/ die wir dieser orten mitten im Papstumb/ gleich wie die Kinder Jsrael vnter den Egyptiern/ in dem Ländlin Gosen/ wohnen/ bey so gefährlichen vnnd bekümmerlichen Zeiten vnnd Läufften/ gleichwol noch sein H. Wort vnd Sacramenta/ neben andern Christlichen gottseligen exercitiis, wider alle Schwermerey vnnd Ketzerey in gesundem verstand gönnt vnd erhelt/ reine Cantzel vnd Altar gibt vnd verleihet/ sollen wir warlich solches nit für der geringsten Gutthaten Gottes eine ansehen vnd halten/ sondern mit schuldigem Danck erkennen/ auff vnsere Knie niderfallen/ vnd das Te Deum laudamus singen.[56]

Auch das Ende der Kanzelpredigt, ein Weihegebet, steht ganz im Zeichen der konfessionellen Grenzziehung und kulminiert sogar in einem Fluch gegen alle Gemeindemitglieder, die vom rechten lutherischen Glauben abweichen.[57] In der Orgelpredigt fehlt dieser kämpferische Ton. Interessant für die Herausbildung einer lutherischen Musiktheologie erscheint stattdessen die grundsätzliche inhaltliche Fokussierung auf Gesang und Predigt als essentielle Bestandteile des Gottesdienstes. Es sind

die zwey fürnembste Stück/ so zum Gottesdienst notwendig erfordert werden/ vnnd da heissen Concio & Cantio, daß man inn der Kirchen zuförderst von offener Cantzel/ das pur lauter Wort Gottes/ nach Jnnhalt der Prophetischen vnd Apostolischen Schrifften predige/ vnnd dann dem Allmächtigen Gott für seine Wunder vnd Thaten mit lieblichem Gesang/ das ist/ mit Choral/ Figural vnnd JnstrumentalMusic lobe/ ehre vnd preise. Zu welchem ende dann wir auch anfangs erschaffen worden sind.[58]

Diese Zweiheit erfährt im Vorwort keine theologische Begründung. Es fällt aber auf, dass sie stattdessen gleich mehrfach hervorgehoben und durch diese rhetorische Technik der amplificatio beschworen und gleichsam herbeigeredet wird:

seynd diß/ Concio & Cantio, die Predigten vnnd das Gesang/ die zwo Hauptsäulen/ so den gantzen Gottesdienst in der Kirchen nicht allein zieren/ sondern auch vnterbawen vnd erhalten […]. Denn wo kein recht Wort Gottes/ kein recht Evangelisch Predigt: Also auch kein geistlicher schöner Gesang oder Music/ da kan auch kein rechte Kirche seyn/ sondern vil mehr ein rechte Cloac […].[59]

Desto mehrers dem allerhöchsten zu dancken daß er bey diesen gefährlichen zeiten/ diese Coronam auch vnserer Kirchen allhie gönnet/ vnnd vns hören lasset/ nicht allein sein heiliges seligmachendes Wort/ sondern auch anmutige Choral vnnd Figuralgesang/ sampt dem lieblichen Stimmwerck der newerbaweten Orgel.[60]

Um die Notwendigkeit von Gesang und Instrumentalmusik im Gottesdienst begründen zu können, hatte sich Theodoricus umfassend informiert. Der Bildungshorizont des Werks erscheint gegenüber den Vorläuferwerken nochmals erweitert. Deutlich ist eine intensive theologische Beschäftigung mit dem Musikthema. Eine Ausgangsbasis, die in früheren Orgelpredigten weniger ausgiebig herangezogen wurde, bildeten die Schriften der Kirchenväter. So zog Theodoricus die Erläuterungen des Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Augustinus und des Lb PersonChrysostomos, Johannes (ca. 344 – 407) Chrysostomus zum 150. Psalm heran, zitierte aus Lb PersonBasilius (ca. 330 – 379) Basilius’ Einführung in die Psalmpredigten sowie aus einer Psalmexegese des Lb PersonAmbrosius von Mailand (339–397) Ambrosius.

Es ist zu vermuten, dass dem Pfarrer dabei eine ungewöhnlich gut ausgestattete Bibliothek zur Verfügung stand, die sich durchaus mit den theologischen Beständen einer reichsstädtischen Ratsbibliothek messen konnte. Denn 1534 hatte der Rat der Stadt Sommerhausen zur literarischen Versorgung des ersten protestantischen Pfarrers die Bibliothek des ehemaligen Kartäuserpriors Lb PersonKoberer, Georg (ca. 1480 – 1534) Georg Koberer angekauft, der aus der fränkischen Stadt stammte. Koberer zählt zur großen Gruppe humanistisch gebildeter Geistlicher, die die von Martin Luther ausgelösten Debatten von Anfang an verfolgten und frühzeitig zur Reformation übergingen.[61] Seine in den Jahren bis 1550 auf fast 800 Bände aufgestockte Bibliothek, die sich bis heute in Sommerhausen erhalten hat, weist neben einer Vielfalt an Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Luthers Werken und weiteren frühreformatorischen Schriften[62] auch zahlreiche Texte der Kirchenväter auf – beispielsweise die zehnbändige, 1525 im Verlag Froben erschienene Augustinus-Werkausgabe. Vertreten sind außerdem die wesentlichen Autoren der klassischen antiken Literatur.[63] Auf diese Weise lagen auch Drucke wie die gediegenen Basler Editionen des frühen 16. Jahrhunderts, die man um 1620 nicht unbedingt in Sommerhausen erwarten würde, griffbereit vor.

Theodoricus setzt aber auch noch andere inhaltliche Akzente. Seine Zitate aus Lb PersonMathesius, Johannes (1504–1565) Johannes Mathesius’ Kirchenordnung liefern einen Beleg für das Weiterwirken dieses Textes, der sich gegenüber anderen Kirchenordnung durch die Plastizität seiner Darstellung und die Nähe zur gottesdienstlichen Praxis auszeichnet. Markus Wriedt hebt in seiner Analyse der 1551 verfassten Schrift, deren Charakter als normativer oder deskriptiver Text sich nicht eindeutig festlegen lässt, hervor:

Stärker als in den mir bekannten anderen Kirchenordnungen verhandelt die Joachimsthaler Ordnung die Problematik der Adiaphora vor dem Hintergrund der interimistischen Streitigkeiten. Hier zeigt sich offenbar ein Proprium der Zeit und des Ortes, sowie der theologischen Profilierung von Mathesius. Dabei wird allerdings seine größere Nähe zu Melanchthon und Major sichtbar, während sich die Beziehung zu Luther nicht abschwächt, allerdings in der konkreten Situation in den Hintergrund gerät. Luther ist der Vater der Reformation. Mathesius sieht sich als Schüler der zweiten wenn nicht gar dritten Generation, der gemeinsam mit anderen das Werk Luthers weitertragen und in die jeweiligen Kontexte implementieren will.[64]

Plädiert Wriedt für eine stärkere Beschäftigung mit dem vernachlässigten Mathesius, so bestätigt das vorliegende Beispiel dessen Rolle für die gelungene Vermittlung von Wittenberger Theologie und Frömmigkeitspraxis in andere historische Kontexte[65]

Von besonderer musikhistorischer Bedeutung ist die Praetorius-Rezeption. Nur zwei Jahre nach dem Erscheinen des letzten Bandes von Lb PersonPraetorius, Michael (1571–1621) Michael Praetorius’ Syntagma musicum begegnet in dem Sommerhausener Pfarrer Theodoricus ein Leser dieses Werks, der im Verlauf seiner Predigt mehrfach darauf zurückgreift. Neben den in den Marginalien ausgewiesenen Zitaten finden sich noch etliche weitere Passagen, die aus dem 1. und 2. Band des Syntagma musicum entlehnt wurden. Es geht dabei nicht nur um Fakten zur Geschichte der Orgel. Gleich zweimal bezog sich Theodoricus auf das Vorwort zu Lb PersonDiruta, Girolamo (1554/1564 – nach 1610) Girolamo Dirutas Transilvano, das Praetorius in deutscher Übersetzung als Quelle in seinen Text integriert hatte.[66]

Theodoricus reicherte seine Predigt darüber hinaus mit weiteren Informationen über bemerkenswerte musikalische Sachverhalte an, die er aktuellen Publikationen entnommen hatte. Dazu zählt der Bericht über die Dresdner Feierlichkeiten zum hundertsten Jahrestag der Reformation, bei denen ungewöhnlich groß besetzte Kompositionen zur Aufführung gelangten. Dass der Autor besonders von Kuriositäten fasziniert war, zeigen sowohl sein Interesse am Orgelbrunnen in Rom, als auch die Informationen über die exotische türkische Musik, die er in seine Ausführungen aufnahm.

Wirkung

Bekannt sind bislang drei Exemplare des Drucks. Eines gelangte vermutlich recht bald nach dem Erscheinen in die Bibliothek des Herzogs Georg August von Wolfenbüttel und wurde hier mit anderen theologischen Kasualpredigten der Jahre 1620 bis 1625, die überwiegend aus dem Raum Nürnberg/Altdorf stammten, in einem Konvolut zusammengebunden. Die Anschaffung der Orgelpredigt dürfte durch die systematischen Sammelbemühungen motiviert sein, die in Wolfenbüttel zur Entstehung der wohl am besten ausgestatteten deutschen Bibliothek des 17. Jahrhunderts führten. Über das zweite, heute in München befindliche Exemplar lässt sich nur sagen, dass es aus einem voluminösen, mindestens 73 Titel umfassenden Sammelband an den heutigen Aufbewahrungsort gelangte, wie es für die Kasualpredigten des Barock typisch war.

Von besonderem Interesse ist das dritte, ebenfalls in München aufbewahrte Exemplar. Es befindet sich in einem Band mit der Grundsignatur 4 Liturg. 697 ah, der neben Theodoricus’ Werk noch sieben weitere Orgelpredigten sowie zwei Musikpredigten enthält. Einige der Orgelpredigten, die alle im 17. Jahrhundert entstanden, befanden sich bereits gemeinsam in einem Vorgängerband. Sie wurden für den Münchner Band mit weiteren Gattungsvertretern kombiniert und in chronologischer Reihenfolge angeordnet. Bislang ist dies das einzige bekannte Beispiel dafür, dass Orgelpredigten von späteren Sammlern oder Bibliothekaren als Einheit wahrgenommen und gezielt in einem Band zusammengebunden wurden.

Die enge thematische Zusammengehörigkeit der Drucke und die Beschriftung des Buchrückens deuten darauf hin, dass der Band Teil einer gut geführten, vermutlich privaten Bibliothek war, die allerdings keinem sonderlich wohlhabenden Sammler gehört haben dürfte. Man würde sonst einen Ledereinband erwarten. Aufgrund eines autographen Eintrags lässt sich als terminus ante quem für das Einbinden der zehn alten Drucke das Jahr 1855 angeben. Es ist schwer zu entscheiden, ob die chronologisch ältesten erkennbaren Nutzungsspuren, die sich alle auf das Jahr 1855 datieren lassen, im Zusammenhang mit dem ersten, orgelkundlich interessierten Eigentümer stehen oder nicht. Denn man hat es mit einer Lektüre zu tun, wie man sie bei der Gattung der Orgelpredigt kaum erwarten würde: Die Texten wurden im Familienkreis als Vorlesestoff für Kinder verwendet. Wie stark die altertümlichen Texte die Aufmerksamkeit der zweifellos noch kleinen Kinder fesseln konnten, steht auf einem anderen Blatt. Erkennbar ist lediglich, dass zumindest einem dieser Kinder gestattet wurde, auf den leeren Seiten ein wenig herum zu malen. Entstanden sind so Krakeleien mit Bleistift, die am ehesten als Schreibübungen einzelner Buchstaben deutbar erscheinen. Mit der gezielten inhaltlichen Gestaltung des Bandes und der Beschriftung auf dem Buchrücken passt diese Art der Nutzung nicht recht zusammen. Vielleicht war die Wahl auf diesen Band gefallen, weil man ihn für wenig wertvoll erachtete? Jedenfalls hat man das Konvolut schließlich verkauft.

Der gesamte Band gelangte dann in die Hände des Hymnologen Lb PersonZahn, Johannes (1817–1895) Johannes Zahn, der ihn für 10 Mark erwarb - ob antiquarisch, durch private Vermittlung oder auf einer Auktion geht aus den Notizen nicht hervor. Es ist recht wahrscheinlich, dass die intensiven Anstreichungen mit Blaustift, die sämtliche Werke des Konvoluts durchziehen, auf Zahn zurückgehen. Dazu würde passen, das neben den am Schluss der Predigt zitierten Versen deren Titel notiert worden ist: In dulci jubilo.

Corona templi ist im regionalen Schrifttum nicht unbekannt geblieben.[67] Bibliographisch erfasst worden ist sie im RISM.[68] Wissenschaftliche Beachtung fand der Druck bei Kunsthistorikern. Christine Schweikert stützte sich auf Theodoricus’ Kanzelpredigt, um die theologische Sinngebung des Bildprogramms der Kanzel herauszuarbeiten.[69] Auch Forschungen aus den Bereichen der Musiktheologie und Orgelgeschichte greifen häufiger auf den Text zurück.[70] Nozomi Sato ordnet in seiner typologischen Einteilung Theodoricus’ Text der Gruppe von Orgelpredigten zu, die die Orgel als Symbol der Autorität der weltlichen Obrigkeit darstellen[71] Dem Autor geht es um eine grobe inhaltliche Strukturierung des großen Textcorpus an Orgelpredigten, das sicher nicht intensiv analysiert und ausgewertet wurde. So lässt der tabellarische Überblick über das Themeninventar der Predigten unberücksichtigt, dass Theodoricus sehr wohl auf Luther, Augustinus, Praetorius und Beza eingeht.[72] Joyce L. Irwin bewertete den von Theodoricus verwendeten Begriff der tuba antichristi, wie ihn angeblich die Calvinisten als Schimpfwort für die Orgel benutzten, als polemisch.[73] In der Tat ist dies eines der wenigen, aber unmissverständlichen Signale für die konfessionelle Position des Autors.

Quellenbeschreibung

Von Hieronymus Theodoricus’ Orgelpredigt gibt es nur eine Ausgabe – den im Herbst 1621 von Johann Friedrich Sartorius in Nürnberg besorgten Druck im Quartformat. Der Druck ist unpaginiert, er umfasst 49 bedruckte Blätter mit der Signaturformel A1–M4 sowie einem weiteren unbezeichneten Blatt ([N1r]–[N1v]).

Drei identische Exemplare des Drucks konnten ermittelt werden. Der Edition liegt dasjenige mit der Signatur 4 Liturg. 697 ah Beibd. 2 aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek München zu Grunde.

Der Druck ist insgesamt äußert schlicht gestaltet. Zierleisten befinden sich lediglich als Rahmen auf dem Titelblatt sowie an der oberen Blattkante der vier Zwischentitel. Der Druck enthält zwei Predigten desselben Autors und setzt sich aus folgenden Teilen und Unterkapiteln zusammen:

  • Widmung (A2r–B2v)
  • Erste Predigt auff dem newen Predigstul zu Sommerhausen (B3r–G4v)
  • I. Das Fundament (C1r–C3r)
  • II. Das Corpus/ oder der Kast (C3v–D4v)
  • III. Die Thür (E1r–F1r)
  • IV. Die Decke (F1r–G1r)
  • ΠΡΑΞΙΣ superioris ΘΕΩΡΙΑΣ. Nutz vnd Gebrauch dieser Predigt. (G1r–G4v)
  • Die ander Predigt über den hundert vnd fünfftzigsten Psalm Davids. (H1r–M3r)
  • Außlegung (H1v–H2v)
  • Erklärung der Wort deß Psalmens (H3r–I3r)
  • Usus & Praxis (I3v–M3r)
  • [Ehrengedicht Bartholomäus Nagel:] In Limpurgiacam templi Sommerhusani Coronam; I. In primam, quae est Cathedra (M3v); II. In secundam, quae est Organon (M4r); III. Ad Coronae Autorem (M4r)
  • [Ehrengedicht Johannes Weichsel:] In dedicationem Operum laude & contemplationem dignissimorum, Cathedrae et organi, Summerohusis aedificatorum, Epigramma (M4v–[N1r])
  • [Ehrengedicht Johann Georg Hochstätter:] In Coronam Templi, hoc est, Homilias sacras Reverendi, Clarissimique Viri, Dn. M. Hieronymi Theodorici, Pastoris Sumerohus. Domini & amici sui, omni pietatis cultu dignissimi, de Concione et Cantione sacra, Quibus Tàm suggestum recens exstructum quàm organa Musica, laudibus divinis destinata, publicè laudavit, & typus, sartae memoriae ergò, exscribi curavit qualecunque carmen ([N1r]–[N1v])

Unsere Edition berücksichtigt nur die Orgelpredigt ohne das Vorwort. Von den Ehrengedichten wurde Bartholomäus Nagels Lob auf die Kanzel weggelassen.

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Corona Templi (Nürnberg 1621), A3r.
  2. Vgl. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995); Schweikert, Gott zu Ehren (2005), Katalogteil, S. 261–264; Schweikert, Brenck (2002), S. 239–243.
  3. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 191.
  4. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 39—42.
  5. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 399.
  6. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 191.
  7. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 39–41.
  8. Vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 32.
  9. Vgl. Julius Echter, der umstrittene Fürstbischof (2017), S. 182–201. Von einem Würzburger Beamten, der in Sommerhausen Zuflucht gefunden hatte, zeugt ein Epitaph in der Bartholomäus-Kirche, vgl. Schweikert, Gott zu Ehren (2005), Katalogteil, S. 267. Sommerhausen und die anderen kleineren protestantischen Ortschaften rund um Würzburg nahmen immer wieder Glaubensflüchtlinge aus der Residenzstadt auf, vgl. Schornbaum, Reformationsgeschichte von Unterfranken (1880), S. 44f.
  10. Vgl. Julius Echter, der umstrittene Fürstbischof (2017), S. 87–89, 96–99, 102f.
  11. Vgl. die kartographische Erfassung, Julius Echter, der umstrittene Fürstbischof (2017), S. 92–95.
  12. Vgl. Julius Echter, der umstrittene Fürstbischof (2017), S. 280–299.
  13. Vgl. Julius Echter, der umstrittene Fürstbischof (2017) S. 264f.
  14. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 208; vgl. auch Dannheimer, Pfarrerbuch Franken (1979), S. 481.
  15. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 43.
  16. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 43.
  17. Vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 33–35.
  18. Vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 28–35.
  19. Vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 36.
  20. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 46, 48.
  21. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 45. Dieser in der Chronik erwähnte Fall blieb sicher nicht der einzige. Grundsätzlich waren die eroberten Länder verpflichtet, für den Unterhalt des schwedischen Heeres zu sorgen, vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 91, 98—100, 104.
  22. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 47.
  23. Vgl. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 63ff.
  24. Deinert, Schwedische Epoche in Franken (1966), S. 199.
  25. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 49.
  26. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 189.
  27. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 53, 193. Von 1634 bis 1636 blieb die Pfarrersstelle unbesetzt, vgl. Dannheimer, Pfarrerbuch Franken (1979), S. 481.
  28. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 128.
  29. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 142.
  30. Vgl. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 130.
  31. Vgl. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 143. Der Titel ist hier genau angegeben, das Werk scheint jedoch nur in Sommerhausen überliefert zu sein.
  32. Vgl. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 134.
  33. Vgl. Schweikert, Brenck (2002), S. 241.
  34. Vgl. Oehler, Kirchenführer St. Bartholomäus (2015).
  35. Vgl. Schweikert, Brenck (2002), S. 241.
  36. Nachdem sich für die im selben Jahr gebaute Kanzel im Archiv des Rathauses von Sommerhausen unter den Bürgermeisterrechnungen 1616–1623 detaillierte Zahlbelege erhalten haben (vgl. Schweikert, Brenck (2002), S. 243; Schweikert, Gott zu Ehren (2005), passim), wären Nachforschungen nach dem Verbleib der Orgelrechnungen durchaus lohnend. Für die vorliegende Edition konnten solche Recherchen indessen nicht durchgeführt werden.
  37. Vgl. Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 122. Siehe die Disposition im Eintrag über die Ld OrgelSommerhausen, [N.N.]-Orgel 1621 Sommerhausener Orgel.
  38. Vgl. Schweikert, Brenck (2002), S. 241.
  39. Vgl. Oehler, Kirchenführer St. Bartholomäus (2015).
  40. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 187.
  41. Vgl. Schweikert, Gott zu Ehren (2005), Katalogteil, S. 260f.
  42. Corona Templi (Nürnberg 1621), A4v.
  43. Corona Templi (Nürnberg 1621), B4r.
  44. Corona Templi (Nürnberg 1621), H2r–H2v.
  45. https://de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Gienger
  46. Vgl. Sack, Würzburger Musikgeschichte (1959), S. 173–177.
  47. In der Ortsgeschichte setzt die Wiedergabe der Schulgeschichte erst im 18. Jahrhundert ein, vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 216ff. Tatsächlich muss es schon lange ein gut eingerichtetes Schulwesen gegeben haben. Davon zeugt einerseits die Verbesserung des bestehenden Gebäudes im Jahr 1618, andererseits das Wirken des Lehrers und späteren Pfarrers Lb PersonWeichsel, Johann (vor 1603 – 1626) Johann Weichsel, der eines der Lobgedichte auf die Orgel verfasste und auch als kundiger Unterweiser der Pfarrerstochter Regina Theodoricus gelobt wird, vgl. Hüttner, Selbstbiographie Wolfgang Ammon (1903), S. 98.
  48. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 209. Zur Bedeutung von Adstanten im südwestdeutschen Raum vgl. Kremer, Spurensuche institutionalisierter Musikpflege (20229, mit kurzer Erwähnung Sommerhausens (S. 183).
  49. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 209. Die Archivquelle, nach der diese historische Impression formuliert wurde, wird leider nicht genannt. Es könnte der Inhalt eine Gottesdienstordnung gewesen sein.
  50. Aus der Pfarrmatrikel, nach Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 50.
  51. Nach Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 56.
  52. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 58.
  53. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 58.
  54. Corona Templi (Nürnberg 1621), B1r–B1v.
  55. Corona Templi (Nürnberg 1621), B1v-B2r.
  56. Corona Templi (Nürnberg 1621), G3v.
  57. Vgl. Corona Templi (Nürnberg 1621), G4v.
  58. Corona Templi (Nürnberg 1621), A2v.
  59. Corona Templi (Nürnberg 1621), A3r-A3v.
  60. Corona Templi (Nürnberg 1621), A3v.
  61. Vgl. zu Koberers Biographie, Wendehorst, Kartäuser Georg Koberer (1988).
  62. Vgl. Rublack, Gescheiterte Reformation (1978), S. 156–187.
  63. Vgl. den maschinenschriftlichen Katalog, Drechsel, Bibliothek Sommerhausen (1922), sowie zur Geschichte der Bibliothek http://fabian.sub.uni-goettingen.de/fabian?Ratsbibliothek_(Sommerhausen) – Den Schwerpunkt im Bereich der Kommentarwerke vermerkt auch Rublack, Gescheiterte Reformation (1978), S. 162.
  64. Wriedt, Kirchen-, Spital- und Schulordnung des Mathesius (2017), S. 186.
  65. Wriedt, Kirchen-, Spital- und Schulordnung des Mathesius (2017), S. 163.
  66. Vgl. Havsteen, Music-Büchlein (2014), S. 67. Siehe zum bemerkenswerten Vergleich der Medien Musik und Bild, der aus Diruta geschöpft wurde, auch Steiger, Orgelprospekt im Kloster Lüne (2015), S. 67.
  67. Vgl. Gutmann / Furkel, Sommerhausen (1970), S. 191f.; Dannheimer, Pfarrerbuch Franken (1979), S. 54.
  68. Vgl. RISM B, 6-2, S. 827.
  69. Vgl. Schweikert, Brenck (2002), S. 107, 109–112, 114, 117; siehe auch Bidlingmaier, Pfarrkirche Sommerhausen (1995), S. 145.
  70. Vgl. u.a. Koch, Orgelweihpredigten (1995), S. 298, 300, 302–304; Steiger, Orgelprospekt im Kloster Lüne (2015), S. 19, 27, 51, 64, 67f., 80f.
  71. Sato, Theologische Disputationen über Kirchenmusik (2014), S. 105.
  72. Sato, Theologische Disputationen über Kirchenmusik (2014), S. 104.
  73. Vgl. Irwin, Neither voice nor heart alone (1993), S. 19. Siehe zu diesem Topos auch Davies, Destroying the Devil’s Bagpipe (2003).

Exemplare

München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs): 4 Liturg. 697 ah Beibd. 2

urn:nbn:de:bvb:12-bsb10989634-3

Beschreibung

Theodoricus’ Orgelpredigt ist Teil eines Sammelbandes, der in einen abgegriffenen Pappeinband mit marmoriertem Papier eingebunden ist. Auf dem Buchrücken ist erkennbar, dass unter dem aktuellen Signaturschild der Bayerischen Staatsbibliothek ein älteres Etikett mit einer Aufschrift angebracht war, die aber nicht mehr rekonstruierbar ist. Darüber steht in rötlichen Frakturbuchstaben Orgel; ein darunter befindliches weiteres Wort in gleicher Schrift wird vom Signaturschild verdeckt.

Auf dem vorderen Spiegel befindet sich ein Stempel mit der Aufschrift Joh. Zahn | K. Seminarinspektor., wie er für die Bibliothek des Hymnologen Lb PersonZahn, Johannes (1817–1895) Johannes Zahn charakteristisch ist. Die Versoseite des Vorsatzblattes trägt oben den Vermerk von Zahns Hand: Wert 10 Mark. Darunter folgt ein handschriftliches Inhaltsverzeichnis:

  • 1.) Triumphus Musices v. Nizelius. Jena 1620
  • 2) Cantorey-Predigt v. Wurcenas, Staucha. 1615. Freyberg
  • 3) Corona Templi; 2 Predigten v. Theodoricus (Dietrich) in Sommerhausen 1621. Nürnberg
  • 4) Organolustria = Orgeleinweihung v. Saher in Stambach. Hof 1660.
  • 5) Halleluja bei Einweihung der Orgel in Lucka 1674. von Grafunder. Wittenberg 1675.
  • 6) Einweihung der Orgel in Annaburgk von Gormann. Wittenberg 1675.
  • 7) 2 Predigten z. Einweihung zweier Orgeln, 1) in Mupperg 2) in Fechheim von Schneider 1676. Coburg. (Die Gemeinde singt zur Orgel.)
  • 8) Orgel-Predigt. Bindlach 1679. von Vetterlein Bayreuth 1680.
  • 9) Einweihung d. Orgel in Veilsdorf v Thiele. Schleusingen 1683.
  • 10) Einweihe der Orgel in d. Brüderkirche in Altenburg v. Sagittarius 1687.

Die zehn in dem Konvolut enthaltenen Werke besitzen auf ihren Titelblättern unterschiedliche Nummerierungen. Die durchgehende Bleistiftnummerierung stammt aus der jetzigen besitzenden Bibliothek und bezieht sich nach bibliothekarischem Brauch auf die angebundenen Werke: Sie beginnt mit Nr. 1 beim zweiten Werk, der LVD17 12:122462A CantoreyPredigt von Petrus Rosinus.

Daneben gibt es in der rechten oberen Ecke einiger Titelblätter Spuren ehemaliger Nummerierungen, die auf frühere Zusammenhänge hindeuten:

  • Nr. 1 (Nizelius): 13 [Tinte, mit Bogen an der linken Seite]
  • Nr. 2 (Rosinus): 11 [Tinte, mit Bogen an der linken Seite]
  • Nr. 3 (Theodoricus): [Rand beschnitten, erkennbar nur noch ein kreisförmiger Ausschnitt, vermutlich analog zu Nr. 1, 2 und 9]
  • Nr. 8 (Vetterlein): [Rand beschnitten, erkennbar nur noch ein kreisförmiger Ausschnitt links unterhalb der Zahl, offenbar analog zu Nr. 1, 2 und 9]
  • Nr. 9 (Thiele): 16 [Tinte, mit Bogen an der linken Seite]
  • Nr. 10 (Sagittarius): 24 [andersartige Schrift, kein Rundbogen]

Das gesamte Konvolut enthält intensive Nutzerspuren, die sich verschiedenen zeitlichen Schichten zuordnen lassen. Besonders auffällig sind kindliche Bleistiftkritzeleien, die an mehreren Stellen des Bandes wiederkehren. Genutzt wurden dafür vorzugsweise vorhandene leere Seiten. Auf dem eingefügten Blatt zwischen den Drucken von Theodoricus (Nr. 3) und Saher (Nr. 4) liest man folgende Bleistiftnotiz: den 2. März 1855 von Christian Kindern gelesen.

In den Texten selbst finden sich zahlreiche Markierungen mit blauem, seltener grauem Bleistift. Die stets gleiche Art der Markierungen, die den gesamten Band durchziehen, macht einen einzigen Nutzer wahrscheinlich. Dieser ging in der Regel so vor, dass er sowohl Passagen im Text unterstrich, als auch dieselbe Stelle am Rand mit einem Vertikalstrich hervorhob. Verbale Kommentare sind selten. In Theodoricus’ Orgelpredigt gibt es auf fünfzehn Seiten Anstreichungen dieser Art, die im Digitalisat einzusehen sind.

Provenienz

Die gleichartige Nummerierung der Werke Nr. 1, 2, 3, 8 und 9 macht es wahrscheinlich, dass diese schon früher gemeinsam in einem Band vereint waren, der mindestens sechzehn Einzelwerke enthielt, die jedoch in einer anderen Reihenfolge angeordnet waren. Nr. 10 stammt dagegen aus einem anderen Sammelband, der aus mindestens 24 Einzelwerken bestanden hatte. Die Nr. 4–7 bieten keine Anhaltspunkte zur Provenienz.

Die zehn Texte wurden für den vorliegenden Band gezielt aus älteren Konvoluten ausgewählt und zusammengestellt. Als Kriterium diente offenkundig der musikalische Inhalt sämtlicher Texte. Die aus einem einheitlichen Vorläuferband stammenden Werke Nr. 1, 2, 3, 8 und 9 wurden aus diesem herausgelöst. Ergänzend kamen weitere fünf Predigten mit musikalischem Inhalt hinzu. Sieht man von den ersten beiden Texten ab, wurden die gesammelten Predigten in chronologischer Reihenfolge angeordnet. Möglicherweise greift das chronologische Prinzip deshalb erst ab dem dritten Druck, weil hier die Untergattung der Orgelpredigt beginnt, die Drucke der Jahre 1621 bis 1687 umfasst. Als terminus ante quem für die Anlage des gegenwärtigen Bandes dient die Bleistiftnotiz den 2. März 1855 von Christian Kindern gelesen.

Die Tinteneintragungen des Bandes auf dem Vorsatzblatt lassen sich eindeutig Johannes Zahn zuweisen.[1] Seine Schrift überschreibt auf dem Vorsatzblatt die darunter liegende kindliche Bleistiftskizze. Dies bietet einen eindeutigen Beleg dafür, dass diese Nutzerschicht bereits vorhanden war, als Zahn den Band erwarb. Zahn kaufte das Predigtkonvolut für zehn Mark. Ein solcher Hinweis auf den Preis des erworbenen Buchs war typisch für Zahns Umgang mit seiner Sammlung.[2] Zahn legte sich dann ein handschriftliches Inhaltsverzeichnis an. Vermutlich stammen die blauen Bleistifthervorhebungen ebenfalls von ihm.

Wo und wann Zahn den Orgelpredigt-Band erworben hatte, dürfte sich kaum noch feststellen lassen. Seit den 1840er-Jahren hat er systematisch nach alten Quellen zum evangelischen Kirchenlied gesucht.[3] Im Rahmen dieser Aktivitäten dürfte er auch auf die Orgelpredigten gestoßen sein. Zahns gesamte Bibliothek gelangte nach seinem Tod 1895 aus seinem Nachlass in die Bayerische Staatsbibliothek.[4] Darüber informierte bereits 1898 der ihm gewidmete Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie, wo es heißt:

Die ganz einzigartige Bibliothek kirchenmusikalischer und liturgischer Werke (5–600 Nummern), welche Z. mit ungemeiner Mühe und Umsicht erworben hat, wurde auf wiederholte Anregung von competenter Seite durch das königl. bairische Staatsministerium angekauft und der Staatsbibliothek in München einverleibt.[5]

Enthaltene Werke
  1. Samuel Nizelius, Triumphus Musices. Daß ist: Eine schöne Lob vnd Ehrenpredigt von der lieben heiligen Musica/ gehalten in der obern Pfarrkirchen der königlichen Stadt Brüx in Böhmen, Jena: Weidner, 1620 | VD17 12:122455S
  2. Petrus Rosinus, CantoreyPredigt/ Das ist: Nützliche Erinnerung vnd Vnterricht/ was von der Englischen Musica, vnd dem künstlichen Figural-Gesang/ in Kirchen/ Schulen/ vnd Convivijs zuhalten, Freiberg: Hoffman, 1615 | VD17 12:122462A
  3. Corona Templi (Nürnberg 1621)
  4. Organolustria Evangelico-Stambachiana (Hof 1660)
  5. Das fröliche Halleluja (Wittenberg 1675)
  6. Einweyhungs=Predigt (Wittenberg 1675)
  7. Theodor Schneider, Das Lieblich-klingende Orgeln und Saiten-Spiel/ Bey der Einweyhung zweyer Neuen schönen Orgel-Werck/ Des Einen zwar zu Mupperg/ den 19. Sonntag nach Trinitatis, Des Anderen aber zu Fechheim/ den 23. Sonntag nach Trinitatis, Coburg: Mönch, 1676 | VD17 12:122507E[6]
  8. Geistlich= und Gott wohlgefälliges Lob- und Danck-Opffer (Bayreuth 1680)
  9. Cithara Theologica (Schleusingen 1683)
  10. Das dem Allmächtigen abzustattende Lob (Altenburg s.a.)

München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs): Res 4 Hom. 1901,46,28 Beibd. 1

urn:nbn:de:bvb:12-bsb10900765-6

Beschreibung

Das Exemplar von Theodoricus’ Orgelpredigt besitzt einen modernen Bibliotheks-Pappeinband und ist angebunden an einen weiteren Predigtdruck der Zeit. Die beiden Werke weisen auf ihren Titelblättern jeweils in der rechten oberen Ecke eine ältere Nummerierung auf, die in brauner Tinte von einer Hand vorgenommen wurde. Das erste Werk, Georg Heilbrunners LVD17 12:207540V Hochzeitspredigt, hat die Nummer 69. Theodoricus’ La OrgelpredigtCorona Templi (Nürnberg 1621) M Corona templi trägt die durchgestrichene Nummer 70, neben die eine I. gesetzt wurde. Als Werke gezählt wurden auch die drei dem Werk beigefügten Ehrengedichte: Sie erhielten die Nummern 71, 72 und 73.

Der Vergleich mit dem anderen Exemplar der Orgelpredigt aus dem Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek zeigt, dass der Buchblock vor dem Einbinden am linken und rechten Rand stärker beschnitten wurde. Der Band weist außerdem deutliche Alterungsspuren auf. Die Blätter I3 und L3 sind am Seitenrand eingerissen. Auf Blatt G1 führt ein ovales Loch im Papier zu kleineren Textverlusten in Zeile 7 der Vorder- und Rückseite. Auf Seite G1v befindet sich am linken Rand unterhalb der Marginalien der Abdruck einer Zierleiste xxx, die in den anderen Exemplaren nicht vorhanden ist.

Provenienz

Über die Provenienz des Konvoluts liegen keine Informationen vor. Aufgrund der alten Nummerierung der Titel ist ersichtlich, dass beide enthaltenen Werke gemeinsam aus einem älteren Band stammen, aus dem sie herausgelöst wurden. Nutzerspuren sind nicht vorhanden.

Enthaltene Werke
  1. Georg Heilbrunner, Virgo Jacobina Sacerdoti ducenda, Das ist Christliche Predig von der PriesterEhe, Nürnberg: Ludwig Lochner, 1622 | VD17 12:207540V
  2. Corona Templi (Nürnberg 1621)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek (D-W): 318.12 Theol. (8)

Beschreibung

Das Wolfenbüttler Exemplar von Theodoricus’ Predigt befindet sich in einem Konvolut mit zehn weiteren überwiegend theologischen Kasualdrucken der Zeit. Das Konvolut besitzt einen gepflegten Pergamenteinband, auf dessen breitem Buchrücken sich ein komplettes Inhaltsverzeichnis befindet. Sämtliche elf Werke sind hier mit Autor und Kurztitel berücksichtigt. Außerdem ist die noch heute gültige Signatur 318.12 Theol. aufgetragen. Gut erhalten haben sich grünseidene Schließbänder.

Die Orgelpredigt enthält keine Nutzerspuren.

Provenienz

Aufgrund des typischen Pergamenteinbands mit den grünen Seidenbändern zum Verschließen, wie er für die Bibliotheca Augusta des Herzogs Georg August von Wolfenbüttel angefertigt wurde, lässt sich das Predigtkonvolut als Teil des primären Bestandes dieser bedeutenden alten Bibliothek bestimmen. Auch die Signatur mit ihrer Kombination aus zwei durch einen Punkt getrennten Zahlenfolgen und der systematischen Zuordnung unter Theologica bezieht sich auf das eigens entwickelte Wolfenbüttler Katalogisierungsprinzip, das seit 1625 in Gebrauch war.[7] Das Exemplar von Andreas Keslers Universitätsrede (Nr. 10) weist als einziger enthaltener Druck auf dem Titelblatt einen Eingriff auf. Hier steht unten seitlich die Zahl 22, offenbar die Nummer dieses Werks in einem vormaligen, umfangreichen Konvolut. Dies ist ein Indiz dafür, dass die vorliegenden Drucke in Wolfenbüttel nicht sofort nach ihrer Publikation zusammengebunden wurden, sondern dass sie zumindest teilweise aus bestehenden Sammelbänden herausgelöst wurden. Zu welchem Zeitpunkt dies geschehen ist, lässt sich nicht mehr feststellen.

Entstanden sind die enthaltenen Werke alle im Zeitraum zwischen 1620 und 1625. Inhaltlich zerfallen sie in zwei Gruppen, die zugleich auch eine Schnittmenge bilden: einerseits Predigtdrucke kleineren Zuschnitts mit heterogener Thematik (Nr. 1–8), andererseits Kasualdrucke aus der Region Nürnberg/Altdorf (Nr. 5–11). Zwei Autoren sind überdies doppelt vertreten. Deutlich ist damit einerseits das Anliegen, die Flut der damaligen Druckerzeugnisse inhaltlich zu systematisieren; andererseits zeigen sich auch die Grenzen, die diesem Bemühen gesetzt waren.

Enthaltene Werke
  1. Jacobus Reneccius, Principes Controversiarum Articuli. Das ist: Haupt-Streit-Articul/ Von der Heiligen Tauffe/ Heiligem Abendmahl/ Christi Person/ Ewiger Gnadenwahl/ Rechtfertigung eines armen Sünders für Gott/ Und wahren Kirchen, Hamburg: Michael Hering, 1624 | VD17 23:626061Z
  2. Georgius Zeäman, Newer WunderSpiegel/ Oder Zehen Wunder: und Walfarts Betha Predigen/ Darinn zuvordrist ins gemein die Hauptlehr von Wunderzeichen gründlich erklärt: Darauff ein außführlich Examen oder Musterung der Päpstischen Wunder/ in drey Hauptpuncten angestellt, Kempten: Krause, 1624 | VD17 23:626072P
  3. Georgius Zeäman, Apostolischer Wecker- und WetterGlöcklein/ Das ist: Sieben New Jahrs-Predigten von Christlicher Fürsichtigkeit und rechtem Brauch der Zeit, Ulm: Müller/Meder, 1625 | VD17 12:194289N
  4. Conrad Dieterich, WeltBlindheit : I. Von Leiblicher; II. Von Geistlicher; III. Von Weltlicher Blindheit/ Hiebevor in dreyen underschiedlichen Predigten auff den Sontag Esto mihi, […] zu Ulm im Münster erklärt und außgelegt, Ulm: Meder, 1622 | VD17 23:626076U
  5. Zacharias Theobaldus, Widertaufferischer Geist/ Das ist: Glaubwürdiger und Historischer Bericht/ was Jammer und Elend die alten Widertauffer gestifftet und angerichtet, Nürnberg: Halbmayer, 1623 | VD17 39:131744T
  6. Zacharias Theobaldus, Salomonis Kirchenbraut/ Das ist Gründtliche Erklärung deß Hohenlieds Salomonis/ analytice und paraphrastice verfast/ Auch die alte Teutsche Biblische version mit deß Herrn Lutheri Seligen coniungirt, und in Truck verfertigt, Nürnberg: Halbmayer, 1622 | VD17 23:335699E
  7. Johannes Saubert, Ein freundtliches Valete, mit der Christlichen Gemein zu Altorff, Altdorf: Scherff, 1622 | VD17 39:135989L
  8. Corona Templi (Nürnberg 1621)
  9. Jacob Bruno, Oratio De Causis Politiori Literaturae Ruinam Inferentibus/ Conscripta & recitata in Academia Noricorum Altorphina, Altdorf: Scherff, 1622 | VD17 23:246917K
  10. Andreas Kesler, De methodo singulos articulos fidei pertractandi, discursus theologicus, quem cum subjuncta valedictione publice recitabat in auditorio majore Fridericiano almae Academiae Wittebergensis, Wittenberg: Tham, 1623 | VD17 3:020538W
    (Titelblatt ganz unten Mitte abgeschnitten alte Nr. 9., unten seitlich 22)
  11. Johann Schweigger [Geehrter], Parnassaea adorea, Altdorf: Scherff, 1620 | VD17 23:290252Z

Lucinde Braun

Einzelanmerkungen

  1. Zum Schriftvergleich wurden Zahns Briefautographe aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek herangezogen, vgl. Zahn, Johannes. Pädagog. Autogr. VI. Zwei Briefe an Herrn Heindl, Redacteur des pädagog. Repertoriums, Augsburg, vom 20. Juni 1857 und 14. Juli 1858, München, Bayerische Staatsbibliothek (D-Mbs).
  2. Vgl. die Dokumentation einer anderen Quelle aus Zahns Bibliothek in Schmid, Zu zwei Sammeldrucken (2000), S. 25.
  3. Vgl. Kümmerle, Zahn (1895), S. 564.
  4. Vgl. Dünninger, Handbuch der historischen Buchbestände 10 (1996), S. 322. Für den freundlichen Hinweis danke ich Frau Sophie Schrader, Bayerische Staatsbibliothek, Abteilung für Handschriften und Alte Drucke. Vgl. auch Keller / Spethmann, Historische Kataloge (1996), S. 577.
  5. Artikel Zahn, Johannes von Max Herold in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 666–668, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zahn,_Johannes&oldid=3006147 (Version vom 13. Mai 2017, 18:58 Uhr UTC).
  6. Der Druck enthält zwei Orgelpredigten, die in diesem Portal separat erfasst sind als Das Lieblich=klingende Orgeln und Saiten=Spiel (Coburg 1676) und Die andere Predigt (Coburg 1676).
  7. Vgl. http://fabian.sub.uni-goettingen.de/fabian?Herzog_August_Bibliothek

Portaldaten

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Letzte Änderung dieses Dokuments am 29. Februar 2024.

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