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Orgelpredigt

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a Thiele, Johann Christoph: Cithara Theologica (Schleusingen 1683)

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a Orgelpredigten (1)

y Bibelstellen (101)

  • 2,41.65
  • 5,10
  • 1 Chronik 16,1.7
  • 1 Chronik 24
  • 1 Chronik 25
  • 1 Chronik 25,7
  • 1 Johannes 4,20–21
  • 1 Korinther 14,33–34
  • 1 Petrus 2,9
  • 1 Petrus 4,18
  • 1 Samuel 13,14
  • 1 Samuel 16,23
  • 1 Samuel 16,7
  • 1 Timotheus 2,6
  • 1 Timotheus 4,10
  • 1 Timotheus 4,8
  • 2 Chronik 5,12–14
  • 2 Chronik 5,13
  • 2 Chronik 8,14
  • 2 Korinther 5,10
  • 2 Makkabäer 7
  • 2 Makkabäer 7,9
  • 2 Samuel 23,2
  • 2 Samuel 6,15
  • Amos 5,23
  • Epheser 5,18–19.–
  • Epheser 5,19
  • Exodus 15,20
  • Ezechiel 31
  • Ezechiel 32
  • Galater 3,10
  • Galater 3,13
  • Genesis 19,24
  • Genesis 4,13
  • Genesis 4,21
  • Genesis 7,17
  • Hebräer 9,27
  • Ijob 19,25–27
  • Jeremia 31,4
  • Jesaja 2,3
  • Jesaja 26,19
  • Jesaja 5,12–13
  • Jesaja 5,23
  • Jesaja 6,3
  • Jesus Sirach 1,26–27
  • Jesus Sirach 10,13
  • Jesus Sirach 20,32
  • Jesus Sirach 25,14
  • Jesus Sirach 25,1–2
  • Jesus Sirach 40,20
  • Johannes 11,25–26
  • Johannes 14,19
  • Johannes 16,20
  • Johannes 19,30
  • Johannes 3,16
  • Johannes 8,51
  • Jona 3,6
  • Kohelet 3,1
  • Kolosser 1,23
  • Kolosser 1,28
  • Kolosser 2,14
  • Kolosser 3,16
  • Levitikus 11,3
  • Lukas 1,46–47
  • Lukas 11,25
  • Lukas 18,13
  • Lukas 24,44
  • Lukas 24,46
  • Lukas 24,46–47
  • Markus 16,15
  • Markus 16,16
  • Matthäus 12,36
  • Matthäus 20,16
  • Matthäus 27,20
  • Matthäus 6,6
  • Numeri 10,10
  • Offenbarung 6,16–17
  • Philipper 1,21
  • Philipper 2,12
  • Psalmen 111,10
  • Psalmen 130,1
  • Psalmen 133,1–3
  • Psalmen 137,2
  • Psalmen 143,2
  • Psalmen 150
  • Psalmen 150,3
  • Psalmen 150,5
  • Psalmen 19,5
  • Psalmen 2,11
  • Psalmen 25,17
  • Psalmen 32,1–2
  • Psalmen 33,2–4
  • Psalmen 42,8
  • Psalmen 57,8
  • Psalmen 6,2
  • Psalmen 69,5
  • Psalmen 78,57
  • Psalmen 81,5
  • Psalmen 95,8
  • Römer 10,18
  • Römer 14,7–8

[S. [1]]

Titel

Cithara Theologica,
das ist:
Geistliche Harffe/
verfertiget
aus
den letzten Worten des Evangelij/ so am dritten
Osterfeyertage zu erklären verordnet/
und
bey Einweyhung des neuen schönen
Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwercks
zu
Le Geographicumf Ort: Veilsdorf Veilsdorf/
an gedachtem dritten Osterfeyertage/
Jn einer besonders aufgetragenen Predigt
Christlicher massen geschlagen/ und fein nachzuschlagen
gewiesen/ auch auf Begehren beyderseits
Christlichen Gemeinden
Veilsdorf und Le Geographicumf Ort: Schackendorf Schackendorf
zum Druck überreichet
von
Lc PredigtautorThiele, Johann Christoph (1637–1719) Johanne Christophoro Thielen/ Pfarrern daselbst
und zu Le Geographicumf Ort: Harras Harreß.
Gedruckt in Le Geographicumf Ort: Schleusingen Schleusingen bey Lb PersonGöbel, Sebastian (1638–1698) Sebastian Göbel/ 1683.

[S. [2]] vakat

[S. 3]

Widmung

Denen
Erbarn und Ehrsamen
Lb PersonDreßel, Erhard (fl. 1683) Erhard Dreßeln
und
Lb PersonRoßteuscher, Johann (fl. 1683) Johann Roßteuschern/
beyden Schultheissen/
wie auch
Zwölffern/ Sechsern/ Lasten= und Dorfsmeistern/ samt beyden gantzen Christlichen Gemeinden zu
Le Geographicumf Ort: Veilsdorf Veilsdorf und Le Geographicumf Ort: Schackendorf Schackendorf/
Meinen allerseits anvertrauten lieben Pfarr=Kindern/
Zum guten Andencken erzeigter Christlichen Mildigkeit wegen gestiften Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwercks/ zuschreibet diese einfältige Predigt
Lc PredigtautorThiele, Johann Christoph (1637–1719) Johannes Christophorus Thilo, Pfarrer.

[S. 4] Das künstlich Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwerck/ dem Gottes eigne Hand
Die Pfeiffen eingesetzt/ und selbst den Wind gegeben/
Der durch so manchen Ton die Hertzen kan beleben/
Der schon erstorben sind/ das ist Euch wol bekant/
Herr Lc PredigtautorThiele, Johann Christoph (1637–1719) Thilo/ dessen Mund so schöne Weisen spielt
Nach Gottes eignen Tact/ daß Satan muß verstummen
Mit seinem falschen Ton/ den er pflegt drein zu brummen/
Aus jener düstern Grufft/ wenn er das Müthlein kühlt
An Gottes Kunst=Geschöpf. Nun stimmet lieblich drein
Das neue Kunst=Clavier/ Das Jhr am Opfer=Feste
Durch jenes eingeweiht. So wird aufs allerbeste
Des Höchsten Ruhm vermehrt/ wenn Priester und Gemein
Jm Geist vereinigt sind/ wenn beyde Hertz und Mund
Jm Lehr= und Hörer=Stuhl zu Gottes Lob erheben/
Daß von den Freuden=Schall die Wänd und Balcken beben/
Wenn das Pedal sich regt. So wird der Nach=Welt kundt/
Was vormals Gott gethan. Nun fahret frölich fort/
Rührt beyderley Clavier. Gott laß die Pfeiffen klingen/
(Doch nicht durch Kriegers Wind) biß daß wir alle singen
Jm Chor der Seraphim an jenem heilgen Ort.

Aus schuldigem und dienstfertigem Gemüthe setzte dieses
Lb PersonWeber, Jonas Christianus Jonas Christianus Weber/ Pfarrer
zu Le Geographicumf Ort: Bürden Bürdten und Le Geographicumf Ort: Weitersroda Weitersroth/ auch dritter Sonntags=Prediger zu Le Geographicumf Ort: Veilsdorf Veilsdorff.

[S. 5]

Jn Jesu des auferstandenen und triumphirenden Siegs=Fürsten/ Namen
Amen!

Introitus. Ly BibelstellePsalmen 33,2–4 Dancket dem Herrn mit Harffen/ und lobsinget ihm auf Psalter von zehen Säiten/ singet ihm ein neues Lied/ machets gut auf Säitenspiel mit Schalle. Denn des Herrn Wort ist warhafftig/ und was er zusaget/ das hält er gewiß: Psal. 33. v. 2. 3. 4. Also/ andächtige und Gottergebene Zuhörer in Christo Jesu unserm Herrn/ munderte der König und Prophet Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David nicht nur seine Ly Bibelstelle1 Chronik 25,7 1. Chron. 26. v. 7.wohlbestellte und in 288. Personen bestehende Cantorey/[1] sondern zugleich alle und jedwede Menschen auf/ so wol mit der Vocal= als Jnstrumental=Music/ Gott zu loben und zu preisen/ weil sein Wort warhafftig/ und was er zusagt/ gewiß hält.

Eben diese schöne Danck=Wort nehme ich billich an den heutigen Beschluß des lieben Oster=Festes diesem Manne Ly Bibelstelle1 Samuel 13,14 1. Sam. 13. v. 14. nach dem Hertzen Gottes/ lieblich mit Psalmen Le Geographicumh Territorium: Israel Jsrael/ aus seinem Munde/ Ly Bibelstelle2 Samuel 23,2 2. Sam. 23. v. 2. und rede damit die Christliche und volckreiche Versammlung Le Geographicumg Gebäude: Veilsdorf, St. Trinitatis hiesiger Kirche an/ sagende: Ly BibelstellePsalmen 150,3 Dancket dem Herrn mit Harffen/ und lobsinget ihm auf Psalter/ etc. nicht allein wegen der abermaligen herzlichen Offenbahrung des Herrn/ so in unserm heiligen Fest= [S. 6] Evangelio ferner beschrieben/ daß er warhafftig erstanden: nicht allein wegen des guten Beschlusses des lieben Osterfestes/ indeme uns der getreue Gott solches wieder in Fried/ Ruhe und guter gesunden Lufft hat erleben/ und sein Wort predigen lassen: sondern zuförderst/ weil wir eben an diesem dritten Oster=Feyertage entschlossen sind/ das in Le Geographicumg Gebäude: Veilsdorf, St. Trinitatis hiesiger Kirche mit ziemlichen Kosten aufgeführte neue schöne Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwerck/ durch Göttlichen Beystand/ einzuweihen/ und zur Ehre des Allerhöchsten/ mit Loben/ Dancken und beten zu widmen. Derowegen dancket dem Herrn mit Harffen/ und lobsinget ihm auf Psalter von zehen Säiten/ singet ihm ein neues Lied/ machets gut auf Säiten=Spiel mit Schalle. Denn des Herrn Wort ist warhafftig/ und was er zusaget/ das hält er gewiß.

Damit aber unser Loben und Dancken Gott im Himmel gefallen/ und er sich in unsern Versammlungen gern finden lassen möge/ so wollen wir unser neues Orgelwerck Gott zu Ehren zuvor wieder erklingen lassen/ und darein mit Mund und Hertzen singen: Lw MusikwerkSperatus, Paulus: Es ist das Heil uns kommen her Sey Lob und Ehr mit hohem Preiß/ etc.[2] und darauf beten das heilige Vater unser.

Textus,

Die letzten Wort unsers ordentlichen Fest=Evangelij/ Luc. 24. v. 46/47.

Ly BibelstelleLukas 24,46–47 46. Also ists geschrieben/ und also muste Christus leiden/ [S. 7] und auferstehen von den Todten am dritten Tage/
47. Und predigen lassen in seinem Namen Busse und Vergebung der Sünden/ unter allen Völckern/ und anheben zu Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem.

Exordium. Obwol der Reichthum und Schatz/ den uns der Herr Christus in und durch seine siegreiche Auferstehung aus dem Grabe herfür bracht/ unbeschreiblich groß/ daß wir nemlich dadurch versichert sind der gnädigen Vergebung der Sünden/ der Gerechtigkeit die für Gott gilt/ der Auferstehung unsers Fleisches/ und des zukünftigen ewigen Lebens/ oder der ewigen Seeligkeit/ wie hiervon diese Oesterliche Feyertage wir mit mehrerm gehöret/ die Christliche Kirche es auch kurtz zusammen fasset in dem schönen Oster= und Trost=Gesänglein:

Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand Jesus Christus unser Heiland/
Der den Tod überwand/
ist auferstanden/
Die Sünd hat Er gefangen/
etc.

So wären wir dennoch dessen allen nicht gebessert/ wir hätten davon/ als einem verborgenen Schatz/ Ly BibelstelleJesus Sirach 20,32 Sir. 20. W W KorrekturOriginal: 41.32. wie Lb PersonSirach, Jesus (180 – 175 v. Chr.) Sirach redet/ keinen Nutz/ noch Lust/ noch Freude: Denn was wüsten wir von der gnädigen Vergebung der Sünden? Was wüsten wir von der Gerechtigkeit die für Gott gilt? Was wüsten wir von der Auferstehung unsers Fleisches/ etc. [S. 8] wo es uns nicht Gott durch sein heiliges Wort in heiliger Schrifft geoffenbahret und kundt gemacht/ wie denn eben auch Christus selber im heutigen heiligen Evangelio auf solch geoffenbahrtes Wort sich berufft/ wenn Er saget: Ly BibelstelleLukas 24,44 Denn es must alles erfüllet werden/ was von mir geschrieben ist im Gesetz Lb PersonMoses Mosis/ in den Propheten/ und in den Psalmen; und ferners: Ly BibelstelleLukas 24,46 Also ists geschrieben/ und also muste Christus leiden und auferstehen von den Toden/ etc. Dahero wir denn Ursach hätten/ nebst fernerer Betrachtung der Auferstehung des Herrn Christi/ auch von der Hoheit dieses geschriebenen Göttlichen Worts etwas vor dieses mal zu handeln/ weil aber solches zu anderer Zeit schon auch geschehen/ so schicken wir uns nun ferner in die Zeit/ und nach dem wir jetzo zugleich unser neu Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwerck einzuweihen mit versammlet sind/ wird sichs nicht unfüglich schicken/ wenn wir dabey anstellen eine Betrachtung einer geistlichen und Gott=wolgefälligen Vocal= und Jnstrumental=Music.

Und solches um so viel desto mehr/ weil nicht allein unser auferstandene Siegs=Fürst Christus Jesus im vorhabenden Text uns gute Anlaß darzu gibt/ durch Aufziehung einer so trostreich= und wolklingenden geistlichen Harffen/ sondern auch solches uns anderswo/ so wol in heiliger Schrifft/ als andern Prophan-Historien/ aufs beste recommendiret wird/ daher auch ein vornehm Stück des wolbestellten Gottesdiensts Alten und Neuen Testaments jederzeit mit gewesen. Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conrad Dieterichs La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M Orgel=Pred. p. m. 241. La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M Denn gleich wie Gott der Herr insgemein ein Urheber und Stifter der Music ist/ welches so gewiß/ daß es Lb PersonPlutarch (ca. 45 – ca. 125) Plutarchus, der doch ein Heid gewesen/ aus dem Liecht der Natur erkennet/ indem er in seinem Buch von der Music neben andern also sagt: Σεμνὴ οὖν κατὰ πάντα ἡ μουσικὴ Θεῶν ἕυρημα: JÜbers.: Die Musik ist auf jedwede Weise verehrungswürdig, denn sie ist eine Erfindung der Götter. Omnibus modis veneranda est Musica, cum Deo- [S. 9] rum sit inventum. Also ist die Jnstrumental=Music auch Gottes Gab/ deßwegen er bald nach Erschaffung der Welt/ vielleicht noch bey Lebzeiten unsers ersten Paradieß=Vaters des Lb PersonAdam Adams Lb PersonJubal Jubal/ den andern Sohn Lb PersonLamech Lamech erwecket/ welcher am ersten die Jnstrumental=Music erfunden/ deßwegen er Pater omnis tractantis Chinnor & Uggaf, ein Erfinder der Geiger und Pfeiffer Ly BibelstelleGenesis 4,21 Gen. 4, 21. von Lb PersonMoses Mose genennet wird/ da denn durch das Wort Chinnor alle Jnstrument/ so mit Säiten bezogen werden/ verstanden/ als Clavicordia, Jnstrument/ Lauten/ Geigen/ Harffen/ Pandor/ Cythern/ etc. Unter dem Wort Uggaf aber/ alle so mit dem Odem geblasen/ als: Posaunen/ Zincken/ Krumhorn/ Trompeten/ Pfeiffen/ Flöten/ Orgeln und dergleichen verstanden werden. Welche/ ob sie wol von den Welt=Kindern dazumal zur üppigen Welt=Freude mißbrauchet/ so hat doch das Volck Gottes selbige ohn allen Zweiffel zu ihrem Opffer/ und andern Gottesdienst/ Gott zu Lob und Preiß angewendet.[3]

La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M Dannenhero die Kinder Jsrael/ Da sie Lm Ereignislegendär: Zug der Israeliten durch das Rote Meer trocken durch das rothe Meer geführet/ Pharao aber mit aller seiner Heeres=Krafft/ mit Roß und Mann ersäufft/ Gott zu Ehren nicht allein ein herrlich ἐπινίκιον JÜbers.: Siegesgesang. und Sieges=Lied gesungen/ sondern Lb PersonMirjam Mirjam/ die Schwester Mose/ Ly BibelstelleExodus 15,20 2. B. Mos. 15/20. samt den andern Weibern/ die Paucken und Trommeln dazu geschlagen haben. Ja/ es hat Gott der Herr selbst seinem Volck befohlen/ daß sie solten Posaunen zurichten/ und mit denselben auf ihren Festen und Neumonden Ly BibelstelleNumeri 10,10 4. B. Mos. 10/10. über ihre Brand= und Danck=Opffer blasen. Dem also die Kinder Jsrael auch nachgefolget/ die Posaunen/ Paucken/ Harffen und Psalter gerühret/ und damit das Lauberhütten=Fest gehalten/ welches Ly BibelstellePsalmen 81,5 ein Recht gewesen des Gottes Lb PersonJakob Jacob/ Psal. 81/5. und eine Weise in Jsrael/ wie Lb PersonAsaf Assaph im 81. Psalm meldet.

[S. 10]

Da David die Lm Ereignislegendär: Einholung der Bundeslade Lade des Bundes aus dem Hause Lb PersonAbinadab Aminadab zu Le Geographicumf Ort: Tell el-Ful Gibea/ deßgleichen aus dem Hause Lb PersonObed-Edom Obededom gen Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem führen ließ/ da spielten sie auf mit allen Säitenspiel von Tännenholtz/ Ly Bibelstelle2 Samuel 6,15 2. Sam. 6, 15. mit Harffen/ Psaltern und Paucken/ und Schellen/ und Cymbeln/ mit Jauchtzen und Posaunen. Sonderlich hat David nicht nur für sich privatim mit Harffen/ Psalter und Säitenspiel Gott geehret und gepriesen; sondern er hat auch besondere Säitenspiel gemacht/ und dazu vier tausent Musicanten verordnet/ selbige auch in ihre besondere Stätt und Chor mit ihren Jnstrumenten abgetheilet/ deren Ly Bibelstelle1 Chronik 24 1. Chron. 24, Ly Bibelstelle1 Chronik 25 25. Ly Bibelstelle1 Chronik 24 & 26. v. seqq. denn in die fünf und zwantzig gewesen/ welche mit denselben in dem Heiligthum/ in der Hütten des Stiffts/ bey dem Gottesdienst aufwarten/ Psalmen und Lieder singen/ figuriren/ und darunter mit Harffen/ Psalmen und Cymbeln musiciren Ly Bibelstelle1 Chronik 16,1.7 1. Chron. 16, 1. 7. und aufmachen müssen/ deren denn auch Lb PersonJosephus, Flavius (37/38 – nach 100) Josephus/ der alte Jüdische Geschichtschreiber/ gedencket/ da er von David schreibet: Lr QuellenJosephus, Antiquitates (1540) M Instrumentis Musicis comparatis docuit Levitas ad pulsum eorum laudes Dei decantare, tàm Sabbatis diebus, quàm in coeteris festivitatibus.[4] Lr QuellenJosephus, Antiquitates (1540) M Joseph. antiq. I: 7, c. 10. p. 201. Er hat musicalische Jnstrument zuwegegebracht/ und nach deren schlagen die Leviten Gottes Lob/ so wol an den Sabbath= als an den Fest=Tagen gelernet.[5] Und eben dieses/ was David hierinn so löblich angeordnet/ ist nachmals von seinem Sohn/ dem Lb PersonSalomo Salomo/ und andern gottseeligen Königen nach ihnen/ wie auch nach der Lm Ereignis597 – 538 v. Chr.: Babylonisches Exil Babylonischen Gefängniß in steter observantz gehalten worden/ wie zu lesen Ly Bibelstelle2 Chronik 5,12–14 2. Chron. 5, 12. seqq. Ly Bibelstelle2 Chronik 8,14 Cap. 8, 14. Ly Bibelstelle 2,41.65 Esr. 2, 41. 65.

Jn was vor Ansehen die Music bey den Heiden gewesen/ ist leicht daraus zu erkennen/ wenn sie von ihren Musicanten dichten/ daß durch derselbigen Music auch wilde/ harte/ ungebrochene Leut/ so den Felsen/ wilden Bäumen und brausenden Wassern gleich sind/ durch ihre Music gezähmet [S. 11] worden/ ja manche durch die Music wol aus eusserster Leibes= und Lebens=Gefahr errettet worden/ wie sonderlich von dem Lb PersonOrpheus Orpheo und Lb PersonArion Arione dergleichen vorbracht wird.

Jm Neuen Testament wird zwar der Jnstrumental=Music nirgend gedacht/ und ist wol vermuthlich/ daß in der ersten Apostolischen Kirchen dieselbige nicht gebraucht worden/ von wegen La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M der Lm Ereignis41–311: Christenverfolgungen im Römischen Reich grausamen Verfolgungen/ welche in den ersten hundert und anderthalb hundert Jahren über die Christen ergangen/ da sie der Jubel=Music vergessen/ und die Heul=Cyther an die Hand nehmen/ darauf leyren/ heulen und weinen müssen. Nachdem sie aber ein wenig Ruhe bekommen/ haben sie gleichwol auch neben der Figural=Music/ allgemach allerhand musicalische Instrumenta in die Kirche eingeführet/ massen Lb PersonJustin der Märtyrer (ca. 100 – 165) Justinus Martyr, der im 131. Jahr nach Christi Geburt gelebet hat/ dessen gedencket/ wenn er sagt: Verbum Dei est verbum Dei, sive mente cogitetur, sive cantu, sive pulsu edatur:[6] Gottes Wort ist Gottes Wort/ man betrachte es im Sinn/ oder singe es/ oder schlage es; dadurch die Instrumenta verstanden werden/ die unter dem Christlichen Gesang/ oder ohne Gesang/ pflegen geschlagen zu werden.[7]

Was aber die alten Christen für Instrumenta zu ihrer Kirchen=Music gebraucht/ das kan man eigentlich nicht wissen/ ohne daß Lb PersonPlatina, Bartolomeo (1421–1481) Platina von dem Pabst Lb PersonVitalianus (vor 657 – 672) Vitaliano schreibet: Lr QuellenPlatina, De vita pontificum (1529) M Quod primus ordinaverit cantum adhibitis ad consonantiam Organis, das ist geschehen Anno Christi 657. oder wie andere wollen 661. da zum ersten auf Verordnung des Pabst Vitaliani die Orgel unter der Kirchen Gesang geschlagen worden.[8] Zwar Anfangs ists damit gar ein schlecht Werck gewesen/ denn sie haben nur 15. Pfeiffen gehabt/ aber mit der Zeit ist die Invention nach und nach verbessert worden/ wie man denn lieset/ daß Anno 757. Lb PersonKarl der Große (747–814) Caroli Magni Vater/ [S. 12] Lb PersonPippin (714–768) Pipinus, von Lb PersonKonstantin V. von Byzanz (718–775) Constantino Copronymo, Constantinopolitanischen Keyser/ ein neues grosses Orgelwerck/ mit zihnern Pfeiffen/ dergleichen damals in Le Geographicumh Territorium: Frankreich Franckreich und Le Geographicumh Territorium: Deutschland Teutschland noch nicht gesehen worden/ Lm Ereignis757: Kaiser Konstantin V. Kopronymus von Byzanz schenkt Frankenkönig Pipin eine Orgel durch die Gesandten verehret worden. Heutiges Tages ist fast keine Stadt/ ja kein Dorff so klein/ man findet oder wil doch ein Orgelwerck darinnen haben/ und solches nicht unrecht: Denn Ly BibelstellePsalmen 150 lobet den Herrn in seinem Heiligthum/ lobet ihn in der Veste seiner Macht. Lobet ihn in seinen Thaten/ lobet ihn in seiner grossen Herrlichkeit. Lobet ihn mit Posaunen/ lobet ihn mit Psalter und Harffen. Lobet ihn mit Paucken und Reihen/ lobet ihn mit Säiten und Pfeiffen. Lobet ihn mit hellen Cymbeln/ lobet ihn mit wolklingenden Cymbeln. Alles was Odem hat lobe den Herrn/ vermahnet der König David im 150. Psalm.

Wann denn wir aus diesem wenigen sehen/ was es vor Gelegenheit sonderlich mit der Jnstrumental=Music und denen Orgeln in der Kirche Gottes/ so wol Alten als Neuen Testaments/ bishero gehabt/ wie sie erfunden und gebraucht/ wird sichs nicht unfüglich schicken/ wenn wir bey dero Betrachtung noch etwas ferners uns aufhalten/ und zumal den herrlichen Nutz und Würckung deroselben etwas eigentlicher erwegen/ welches wir vor dieses mal auch thun wollen in Betrachtung einer geistlichen lieblichen Harffen/ die uns unser erstandener Oster=König Christus Jesus selber zu Ende unsers Evangelij aufgezogen und geschlagen/ soll demnach unser vorhabender Lehr=Punct seyn

Cithara Theologica,

das ist: eine Betrachtung einer geistlichen Harffen/ welche ich anjetzo aus dem Munde Christis/ unsers auferstan= [S. 13] denen Oster=Königs/ mit Verleihung Göttlicher Hülffe also zu reden/ vorschlagen/ und fein nachzuschlagen lehren wil/ und da stimme Gott selbst an/ und helffe/ daß es wol klinge und gelinge/ ihme selbst zur Ehre/ und uns zu Trost und guter Erbauung/ um Christi willen/ Amen.

Harffenspielen/ Lautenschlagen/ Fischfangen/ Lr QuellenKirchhof, Wend-Unmuth (1680) M Vogelstellen/ verderbet manchen guten Gesellen/ pflegt man Sprüchworts=weise zu sagen;[9] dieses lässet man an seinen Ort gestellet seyn bey müssigen und unnützen Leuten/ welche ehrliche/ gewisse und gute Handthierung/ die sie zumal in ihrer Jugend gelernet/ hernach aus Faulheit nicht treiben/ sondern aus Wanckelmuth bald diß bald jenes ergreiffen/ und in solche Sachen (die sonsten gar wol zulässig und auch zuträglich) ihnen aber gar nicht zukommen/ andern zum Nachtheil und ihnen selbst zum Verderb pfuschen: Wo wolten sonst vornehme Herren ihre so gute Vogelweyde her haben/ wenn nicht wären/ so mit dem Vogelstellen umgehen könnten? Wo wolten ihrer viel/ so wol hiesiger Ort/ als absonderlich in den Seestädten/ ihre Nahrung her haben/ wenn nicht das gute Fischer=Handwerck thäte/ massen denn auch die Jünger Christi selber mehrentheils Fischer Anfangs gewesen/ und dabey ihre ehrliche Nahrung gehabt. Jn was vor Ansehen und Gnaden gute Harffenisten und Lautenisten bey grossen Herren/ und zumal Fürstlichen Höfen sind/ ist bekannt/ daher im angeführten Sprüchwort nur der Mißbrauch taxiert wird/ die Kunst aber/ und zumal die edle Music/ bleibet in ihren Würden.

Zwar beklagt sich die Lb PersonMedea Medea und sagt beym Lb PersonEuripides (ca. 485 – 406 v. Chr.) Euripide: Es sey noch keine Music erfunden worden/ dadurch man Höllen=Angst vertrieben/ und ein böß Gewissen stillen können.[10] Dieses mag wol seyn/ bloß anhin geredt von der [S. 14] Welt=Music: Geredt aber und verstanden von der geistlichen und evangelischen Music/ von dem göttlichen Wort/ so füget sich solch geistlich Säitenspiel gar wol nicht nur in der Kirchen beym öffentlichen Gottesdienst/ nicht nur bey vornehmer Fürsten und Herren Tafel/ nicht nur sonsten bey Hochzeiten und Christlichen Ehren=Gelacken[11]/ sondern auch absonderlich/ wo man traurig ist und Leide trägt/ ja es vertreibet Seelen= und Höllen=Angst/ und machet uns getrost/ frölich/ freudig und lustig in Gott unserm Herrn. Bevorab aber reimet sich hieher und klinget sehr wol/ und ist mächtig kräfftig die Cithara Theologica, die evangelische Harffe/ die nicht etwa der künstliche Jubal/ Ly BibelstelleGenesis 4,21 Gen. 4. von dem die Geiger und Pfeiffer/ und andere Jnstrumentalisten/ herkommen/ wie schon gehöret/ sondern Jesus/ der auferstandene Siegs=Fürst/ der berühmteste und verständigste Meister in aller Kunst/ hat sie unserm vorhabenden Text verfertiget/ bezogen/ gestimmet und geschlagen/ mit welcher wir nicht allein zu unserm Gottesdienst desto hurtiger gemacht werden/ sondern auch alle Anfechtungen und Hertzens=Schmertzen gantz wol verjagen können. So aber lautet solche liebliche Trost=Harffe in unserm Evangelio: Ly BibelstelleLukas 24,46–47 Also ists geschrieben/ und also muste Christus leiden und auferstehen von den Toden am dritten Tage/ und predigen lassen Buß und Vergebung der Sünden unter allen Völckern/ und anheben zu Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem. Hierinn und hiermit zeucht der Herr Jesus sonderlich unterschiedliche wohlklingende Säiten auf seine Harffen/ die wir anjetzo kürtzlich bey dieser Orgel-Festivität in stiller Andacht abschlagen und fein nachzuschlagen zeigen wollen/ und zwar

I. Lautet und klinget sehr übel der Gesang und Klang de peccatorum atrocitate, von der Grösse und [S. 15] Vielheit der Sünden: Sihe Mensch/ also hast du gesündiget/ also hast du in der Tauffe geschworen/ du wollest Gott lieben als deinen Vater/ ehren als deinen Gott/ fürchten als deinen Herrn/ ja wie unser kurtzer Begriff lautet: An Gott Vater/ Sohn und heiligen Geist Cap. IV.[12] vestiglich gläuben/ und dein gantzes Leben nach Gottes Wort und Willen anstellen: aber also hast du gehalten Ly BibelstellePsalmen 78,57 wie ein loser Bogen/ Ps. 78. v. W W KorrekturOriginal: 58.57. und also wird Gott dich straffen wie die erste Welt mit der Sündfluth/ Ly BibelstelleGenesis 7,17 Gen. 7. v. 17. wie Sodom und Gomorra mit Schwefel und Pech vom Himmel herab; Ly BibelstelleGenesis 19,24 Cap. 19. v. 24. also groß sind deine Sünden/ du kanst keine Gnade bey Gott erlangen/ Ly BibelstelleGenesis 4,13 deine Sünden sind grösser/ denn daß sie dir können vergeben werden; Gen. 4. v. 13. also verdammet uns unser eigen Hertz/ dabey Satan mit seinen feurigen Pfeilen der nächste ist. Denn ein solcher schlimmer Vocativus ist der böse Feind: Erstlich macht er die Sünde schön/ wie ein Döcklein[13]; er macht sie klein/ wie ein Sandkörnlein; er schnitzt sie dünne/ wie ein Mohnblätlein; er macht sie leicht/ wie ein Pflaumfederlein; er macht sie süß/ wie Honigseim. Nachmahls aber/ wenn die Sünde ist vollzogen/ so macht er sie so hoch/ als wie ein Berg/ daß wir dafür die Gnade Gottes nicht sehen können; so schwer/ als wenn Himmel und Erden auf dem Nacken liege; so vielfältig/ als wenn uns die Welt wolte zu eng werden; so bitter als Gall und Wermuth/ daß wir anders nicht meynen als sitzen wir schon auf des Satans Sieb/ im Abgrund der Höllen/ wie man mehrentheils bey hohen Angefochtenen mit jammerigen und mitleidigen Hertzen hören und erfahren muß. Gleich wie in einem kleinen Perspectiv sind zween Spiegel: Speculum minoratum, ein kleiner Spiegel/ in welchem alle Dinge kleiner scheinen/ als sie sind/ und Speculùm incrossatum; ein grosser Spiegel/ in welchem alle Dinge grösser scheinen als sie sind: Also pflegt der Teufel/ der [S. 16] Tausentkünstler dem Menschen/ welchen er zu sündigen reitzet/ zween Spiegel vorzuhalten. Erstlich/ vor begangener Sünde hält er ihm vor den kleinen Spiegel/ darinnen und dadurch die Sünde gar klein und gering scheinet; darnach wenn die Sünde vollbracht ist/ hält er ihm vor den grossen Spiegel/ darinnen und dadurch die Sünde sehr groß und viel grösser scheinet als sie ist; aber ach! was für eine falsche Säite ist das? Dahero hierwieder von unserm Glorwürdigsten Sieges=Fürsten Christo Jesu selber allhier aufgezogen ist die erste wohlklingende Harffen=Säite/ nemlich: Chorda de verbi divini veritate: Die Säite von der Warheit Göttlichen Worts/ die klinget also: Also ists geschrieben/ und also lautet freylich das wahre und unwandelbahre Wort Gottes: Joh. 8. v. 51. Ly BibelstelleJohannes 8,51 So jemand mein Wort wird halten/ der wird den Tod nicht sehen ewiglich; Hab ich gleich dis wahre Wort Gottes nicht gehalten/ sondern darwieder gehandelt/ theils aus Schwachheit/ theils aus Muthwillen/ und also den Tod/ Gottes Zorn und Straff/ zeitlich und ewig mehr als zu wol verdienet/ ey so soll ich doch darum nicht gleich gantz und gar verloren seyn/ und ob ich gleich dem zeitlichen Tod/ als Sünden Sold/ herhalten muß/ so soll ich doch dem ewigen Tod drüm nicht gleich sehen/ noch ewig verloren seyn: Denn Ly BibelstelleLukas 24,46 also ist wiederum geschrieben/ und also muste Christus leiden vor deine/ vor meine und unser aller Sünde/ und auferstehen am dritten Tage zu unser aller und also auch zu meiner Gerechtigkeit/ und triumphiren über alle seine und meine Feinde/ Sünd/ Tod und Teuffel/ und also die ewige Gerechtigkeit uns allen und auch mir wiederbringen/ daß ich daher nun mit freudigem Hertz und Mund singen und stimmen kan:

[S. 17]

Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand Jesus Christus unser Heiland/
der den Tod überwand/
ist auferstanden/
die Sünd hat Er gefangen/ Kyrie eleison.

Musicire deßwegen auch dem Teuffel und höllischem Trauergeist zu Trutz auf der Orgel/ Posaun und andern musicalischen Jnstrumenten/ das ferner wolbekante Oster=Lied:

Lw MusikwerkAltenburg, Michael: Du bist der rechte Davids-Herr Du bist der rechte Davids Herr/
mit Freuden wir dich ansingen/
geh’n dir entgegen in der Ehr/
und rühmen mit vollem Springen:
Du hast geschlagen den Goliath/
wir rühmen und preisen die Helden=That/
und machen frey
ein Feld=Geschrey:
Christ der Herr ist erstanden/
wir sind loß von den Banden/
der Teuffel besteht mit Schanden.

Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Lutherus in Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Colloq. p. m. 411. Dann mit der Music kan man viel Anfechtung und böse Gedancken vertreiben/ sie ist einem betrübten Menschen die beste Labsal/ dadurch das Hertz wieder zu frieden gestellet/ erquicket und erfrischet wird;[14] Auf diesen Schlag redet auch Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Augustinus: Ln LiteraturAugustinus, Opera omnia 4,1 (1841) M Omnis morbus animi in Psalmis suum habet medicamentum[15]: August. l. 9. Ln LiteraturAugustinus, Bekenntnisse (2004) M confess. c. 6. tom. 5. wie er denn auch selber die Music sehr geliebet/ daß als er getaufft ward mit Lb PersonAlypius Alipio seinem Freunde/ und Sohn Lb PersonAdeodatus (372 – nach 388) Adcodato, durch die Lieblichkeit der Music und Gesangs der Kirchen nicht ersättiget werden konnte.[16] Auch der Heide Lb PersonSeneca, Lucius Annaeus (ca. 1 – 65) Seneca saget: Aegritudines animi resolvo fidibus:[17]

Wider des Gemüths Melancholey
ist die Music einem Artzney.
[18]

[S. 18] Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Lutherus Lr QuellenNuber, Lutherus redivivus (1658) M pflegte in geistlichen Anfechtungen zu sagen: Luth. Lr QuellenLuther / Gruber, Lutherus redivivus 6 (1665) M rediv. tom. 6. p. 490. & 491. Venite in contemtum diaboli canamus: Kommt her/ lasst uns dem Teuffel zu Hohn und Spott eins singen.[19] Und diesen Rath gab er einen Lb PersonWeller, Matthias (1507–1563) traurigen Organisten/ an welchen er also schrieb: Ln LiteraturLuther, Briefwechsel 7 (1969) M Lieber Matthia/ wenn ihr traurig seyd und will überhand nehmen/ so sprecht: Auf/ ich muß unserm Herrn Christo ein Lied schlagen auf dem Regal (es sey Lw MusikwerkN.N.: Te Deum laudamus M Te Deum Laudamus, oder benedictus) denn die Schrifft lehret mich/ er höre gern frölich Gesang und Säitenspiel/ und greiffet frisch an die Clavier/ singet drein bis die Gedancken vergehen/ wie David und Lb PersonElija (9. Jh. v. Chr.) Elisaeus thäten/ kommt der Teuffel wieder/ und gibt euch eine Sorge und traurige Gedancken ein/ so wehret euch frisch und sprecht: Aus Teuffel/ ich muß anjetzo meinem Herrn Jesu singen und spielen/[20] etc. Das wird ohne grossen und sonderbahren Nutzen nicht abgehen/ wie das Exempel Sauls mit der Harffen Davids gnugsam uns versichert: Denn berichtet die Schrifft selber uns hiervon 1. Sam. 16. da gedacht wird/ daß/ wenn der böse Geist den Saul sehr unruhig gemacht/ ihme durch nichts anders hab können geholffen werden/ Ly Bibelstelle1 Samuel 16,23 als wenn David seine Harffen genommen/ 1. Sam. 16. 23. und mit seiner Hand gespielet/ da erquickte sich Saul/ und ward besser mit ihm/ und der böse Geist wiech von ihm/ wie die Schluß=Wort gedachten Capitels ausdrücklich lauten. Wobey mit wenigen zu gedencken/ daß unterschiedliche Auslegungen hiervon seyn/ kürtzlich nur etwas davon zugedencken; so stehen etliche in den Gedancken/ es werde durch den bösen Geist allhier verstanden/ ein schwartzes dückes[21] melancholisches Geblüt/ welches ihme das Hertz stets schwer gemacht/ und habe der Satan darinnen allerhand böse Gedancken/ Argwohn/ Neid/ Angst/ Bekümmerniß und Verzweifflung erwecket/ weil er sich von Gott verlassen gesehen/ und ihm Lb PersonSamuel Samuel das Reich wie= [S. 19] der abgesprochen hatte. Wäre dem also/ so wäre die Art und Weise leicht zu erörtern/ wie David durch seinen Harffenschlag den bösen Geist vertrieben/ nemlich daß David/ als ein künstlicher und von Jugend auf geübter Harffenist/ dem Lb PersonSaul (fl. 1000 v. Chr.) Saul die vom Satan eingegebene Melancholey durch einen süssen Klang gebrochen und verjagt habe/ denn es heißt: Sir. 40. v. 20. Ly BibelstelleJesus Sirach 40,20 Wein und Säitenspiel erfreuen das Hertz. Andere schreiben dieses alles der Frömmigkeit und Andacht des Harffenisten zu/ welcher unter dem Harffen=Schlagen seinen lieben Gott gebeten habe/ und sehnlich geseufftzet/ daß er sich des armen Sauls erbarmen/ und seiner Seele Ruhe geben wolle/ da habe denn Gott gethan/ was der Gottsfürchtige David begehret/ sein Schreyen gehöret/ und dem Saul geholffen. Wir erinnern uns hierbey zweyerley: Erstlich/ daß der Teuffel/ gleich wie allen geistlichen lieblichen Liedern; also auch der Instrumental=Music spinne feind Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Luth. in colloq p. 411.
Ly BibelstelleJeremia 31,4 Ier. 31. 4.
Ly BibelstelleEpheser 5,18–19.– Eph 5. v.18 19.
und gram sey/ und sich da nicht lang säume/ wo man frölich paucket/[22] wo man voll wird des Geistes/ und redet von Psalmen/ Lobgesängen und geistlichen Liedern. Wir sehen auch für das andere/ daß die Instrumental=Music eine sonderbare Wolthat Gottes sey/ welche grossen Nutzen bey dem Menschen schaffet/ und deswegen einen jedweden antreiben soll/ Gott dafür nicht allein Lob und Danck zu sagen/ sondern auch öfters derselben mit Hertzens=Andacht sich zu gebrauchen/ werden wir nun unsere geistliche Harffen zumahl in betrübten und traurigen Zustand auch öfters also anstimmen/ ach wiewohl wirds uns bekommen.

II. Will der Satan hierwieder entgegen ziehen eine andere falsche Säiten de legis divinae immutabilitate, von des göttlichen Gesetzes Unwandelbarkeit: Sihe das Gesetz Gottes ist unwandelbar/ es [S. 20] bleibt beständig/ Himmel und Erden vergehen/ aber nicht der kleineste Buchstab wird zergehen/ noch ein Titul vom Gesetz/ biß daß es alles geschehe. Nun stehet aber klar geschrieben: Deut. 27. W W KorrekturOriginal: 16.26. Maledictus, verflucht sey/ wer nicht alle Wort des Gesetzes erfüllet/ daß er darnach thue/ oder wie es Lb PersonPaulus von Tarsus (10 v. Chr. – 60 n.Chr.) Paulus der Apostel ausredet: Maledictus omnis, oder execrabilis omnis, Ly BibelstelleGalater 3,10 verflucht sey jederman/ der nicht bleibet in alle dem/ das geschrieben stehet in dem Buch des Gesetzes/ daß ers thue/ welches einem blöden Gemüth groß Schrecken verursachen kan; Ach wie hart ist auch diese Säite! denn darwieder hat Christus in seiner Evangelischen Harffe allhier viel eine andre/ bessere und gelindere aufgezogen/ die heisset nun: Chorda de legis impletione, die Säite von der gäntzlichen Erfüllung des Gesetzes: die schlage ein erschrockener Christ in vollem Klange:

Lw MusikwerkSperatus, Paulus: Es ist das Heil uns kommen her Das gantz Gesetz hat er erfüllt/
damit seins Vaters Zorn gestillt/
der über uns gieng alle.
[23]

Denn Ly BibelstelleLukas 24,46 also ist geschrieben/ und also muste Christus leiden/ und eben durch solch sein Leiden die würckliche Erfüllung des Gesetzes an unser statt vollbringen/ wie stehet: Ly BibelstelleGalater 3,13 Christus hat uns erlöset vom Fluch des Gesetzes/ da er ward ein Fluch für uns. Gal. 3. 13. Ja/ Christus hat uns geschencket alle Sünde/ Ly BibelstelleKolosser 2,14 und ausgetilget die Handschrifft die wider uns war/ und hat sie aus dem Mittel gethan/ und an das Creutz gehäftet/ Col. 2. 14. wie Paulus ferner saget/ und eben damit das dedit geschrieben und bezahlt/ was ich und wir alle dem Gesetz schuldig gewesen/ und noch schuldig seyn mögen: Ipse solvit, Er hat bezahlt/ sagt Ly BibelstellePsalmen 69,5 Ps. 69. v. 5. der Psalm/ darauf er denn selber ausgeruffen das freudige und lang=erwünschte consummatum est: Joh. 19 30. Ly BibelstelleJohannes 19,30 Es ist alles vollbracht/ was zu der Menschen Auslösung und [S. 21] Erlösung von nöthen gewesen/ hat aber Christus alles vollbracht/ was zu unserer Erlösung nöthig gewesen/ und dem Gesetz/ welches wir freylich nicht konnten vollkommene Gnüge gethan/ was wilst du dich nun fürchten vor dem Fluch des Gesetzes/ laß viel mehr auch allhier deine geistliche Harffe klingen und erschallen:

Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand Der ohn Sünde war gebohren/
trug für uns Gottes Zorn/
hat uns versöhnet/
daß uns Gott sein Huld gönnet. Kyrieeleison.
[24]

III. Will noch ferners sich mit untermischen ein ander wideriger Gesang: und Klang de electorum particularitate: Das ihrer wenig sind auserwehlet/ wie klar stehet Matth. 20. Pauci sunt electi, Matth. 20. 16. Ly BibelstelleMatthäus 20,16 wenig sind auserwehlet. Wer weiß nun? Wer will mir sagen/ ob ich auch unter der Zahl der Auserwehlten sey? so ist sehr kräfftig hierwider die wohlklingende Säite/ so da ist:

Chorda de vocatorum universalitate, die Säite so allhier in vollem Thon klinget/ das Christus habe predigen lassen Buß und Vergebung der Sünden unter allen Völckern/ und anheben zu Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem. Das Wort alle merck allhier/ allen/ allen soll das Evangelium geprediget werden/ allen allen ist das Evangelium geprediget worden. Denn ja es ist ja Ly BibelstelleRömer 10,18 in alle Land ausgegangen ihrer Schall/ und in alle Welt ihre Wort. Ly BibelstellePsalmen 19,5 Ps. 19, v. 5.
Rom. 10, 18.
Col. 1. v. 23.
Und ferner/ das Evangelium ist geprediget Ly BibelstelleKolosser 1,23 unter alle Creatur/ so unter dem Himmel ist. Qui autem dicit omne, nihil excludit: Wer alle sagt/ schließt niemand aus. Die Juden zwar/ solten noch einmahl den Vorzug haben/ wie allhier stehet/ daß die Predigt den Evangelii anheben soll zu Jerusalem/ W W KorrekturOriginal: nochnach der [S. 22] Weissagung des Propheten Lb PersonJesaja Esaiae; Denn also lautet dieselbe: Es. 2. v. 3. Ly BibelstelleJesaja 2,3 Von Zion wird das Gesetz ausgehen/ und des Herrn Wort von Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem. Aber die lieben Apostel solten da nicht still stehen/ Marc. 16. 15. sondern weiter gehen/ Ly BibelstelleMarkus 16,15 und das Evangelium predigen allen Creaturen/ und das haben sie auch gethan; Ly BibelstelleKolosser 1,28 Denn wir verkündigen und vermahnen alle Menschen mit aller Weisheit/ Col. I. 28. auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu. I. Tim. 4. 10. Daher ist auch Christus ein Ly Bibelstelle1 Timotheus 4,10 Heiland aller Menschen/ absonderlich der Glaubigen. Ly Bibelstelle1 Timotheus 2,6 Daher hat er sich auch geben zur Erlösung für alle. I. Tim. 2. 6. Jn dem Wort alle aber/ stehen auch ich/ du/ und also wir alle ausdrücklich angeschrieben: Daher ist auch Christus mein Heiland/ dein Heiland/ und unser aller Heiland. Daher wird auch nun mir das Evangelium geprediget/ dir das Evangelium geprediget/ uns allen das Evangelium geprediget. Weil dich denn nun dein Heiland Christus Jesus nicht auslässet/ nicht auslöschet/ nicht ausschleust/ so wärest du ja toll und thöricht/ daß du dich selber woltest auslassen/ auslöschen/ ausschliessen/ auskratzen/ Lieber/ sey kein solcher Narr.

Du solst nicht gedencken/ als ob Gott ein Gnaden=Register habe/ und wie in denselben geschrieben stehe/ als: Lb PersonAbraham Abraham/ Lb PersonIsaak Isaac/ Jacob/ David/ Lb PersonPetrus Petrus/ Paulus der müste kurtz um ohn alle Beding seelig werden. Wiederum habe Gott ein Toden=Register/ und wer in denselben geschrieben stehe/ als: Lb PersonKain Cain/ Lb PersonAbschalom (fl. 1000 v. Chr.) Absalom/ Lb PersonJudas Iskarioth (1. Jh.) Judas/ der müste kurtzum ohn alle Beding verdammt werden. Nein/ nein/ in alle Ewigkeit nein. Es heist allhier: allen allen soll geprediget werden/ Buß und Vergebung der Sünden/ alle sollen auch die Vergebung der Sünden erhalten/ wenn sie die Predigt gehörig hören/ und folgen. Denn alle/ alle/ alle sind hier eingeschlossen: Niemand/ niemand/ niemand [S. 23] ist hier ausgeschlossen/ als wer sich selbsten durch Unglauben ausschleusst. Marc. 16, 16. Ly BibelstelleMarkus 16,16 Denn wer glaubt und getaufft wird/ der wird seelig werden/ wer aber nicht glaubt/ der wird verdammt werden/ sagt Christus selber klar/ Marc. 16. Daher so singen und können wir auch allhier mit recht freudigem Gemüth zu dieser Oesterlichen Zeit singen:

Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand Tod/ Sünd/ Teuffel/ Leben und Gnad/
alles in Händen er hat/
Er kan erretten/
alle die zu ihm tretten.
[25]

IV. Vor allen aber ist noch zurück ein sehr harter und widriger Gesang und Klang: de mortis acerbitate & judicii extremi severitate, von des Todes Bitterkeit und des jüngsten Gerichts Gestrengigkeit; Denn gewiß und über gewiß ist es ja/ Mensch/ du must einmal sterben/ Ly BibelstelleHebräer 9,27 Ebr. 9, 27. da wird durchaus nichts anders daraus/ du seyest auch wer du wollest. Was hilfft dich denn nun dein Christenthum? dein Glaube? der ungnädige Tod stecket dich und die Deinigen in die Todtengrube/ da fressen euch die Würme und Schlangen/ Ly BibelstelleJesus Sirach 10,13 Sir. 10, 13. welches ja mit Schmertzen müssen erfahren die Eltern an ihren lieben Kindern/ die Kinder an ihren lieben Eltern/ die Eheleute an ihren lieben Ehegatten/ die Freunde an ihren lieben Angehörigen. Endlichen/ was das Schrecklichste/ folget das Gericht/ da jederman für Gottes gestrengem Gericht erscheinen/ Ly BibelstelleMatthäus 12,36 Matth. 12, 36. und allda Rechenschafft geben muß/ von alle dem/ das er gethan hat/ auch von einem jeglichen unnützen Wort/ so er geredt hat; Ly Bibelstelle2 Korinther 5,10 2. Cor. 5, 10. denn Ly BibelstelleHebräer 9,27 es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben/ darnach aber das Gericht/ Ebr. 9, W W KorrekturOriginal: 24.27. stehet klar in der Epistel an die Ebreer am 9. Cap. da wird es nun gewaltig genau hergehen/ der Ly Bibelstelle1 Petrus 4,18 Gerechte wird kaum erhalten werden/ wo wil denn der Gottlose [S. 24] und Sünder erscheinen/ 1. Petr. 4, 18. saget auch Petrus in Betrachtung dessen in seiner ersten Epistel C. 4. Aber/ lieber Christ/ auch hier nicht gar zu kleinlaut/ denn hierwieder ist lieblich/ kräfftig und sehr tröstlich

Chorda de resurrectione & aeternâ beatitate, die höchsttröst= und erfreuliche Säite von der Auferstehung und ewigem Leben. Denn also stehet auch hiervon geschrieben/ und also muste Christus leiden und auferstehen am dritten Tage/ Krafft seiner Auferstehung aber sollen auch wir auferstehen/ wie er selber sagt Johannes 14. Joh. 14, 19. Ly BibelstelleJohannes 14,19 Ich lebe/ und ihr solt auch leben/ daher so kanst du nun ja auch allhier freudig singen und klingen:

Lw MusikwerkHerman, Nikolaus: Wenn mein Stündlein vorhanden ist (1562) Weil du vom Tod erstanden bist/
werd ich im Grab nicht bleiben/
Mein höchster Trost dein Auffarth ist/
Tods=Furcht kan sie vertreiben/
Denn wo du bist da komm ich hin/
Daß ich stets bey dir leb und bin;
Drum fahr ich hin mit Freuden.
[26]

Drüm was Tod? Tod hin Tod her/ Tod hin und wieder: Philip. 1, 21. Mors mihi lucrum, Ly BibelstellePhilipper 1,21 der Tod ist nur mein Gewinn.

Was sterben? Sterben hin/ sterben her:

Lw MusikwerkHerman, Nikolaus: Wenn mein Stündlein vorhanden ist (1562) Wenn ich gleich sterb so sterb ich dir/
ein ewges Leben hast du mir
mit deinem Tod erworben.

Lw MusikwerkAnonym: Auf ihr Christen lasst uns singen Muß ich gleich sterben/ so werde ich dennoch nicht verderben:
Lw MusikwerkRegnart, Jakob: Auf meinen lieben Gott Ob mich der Tod nimmt hin/
ist Sterben mein Gewinn/
und Christus ist mein Leben/
Dem thu ich mich ergeben/
[S. 25] Ich sterb gleich heut oder morgen/
mein Seel wird er versorgen.
[27]

Das ist mein Trost/ die Vergebung der Sünden/ und darauf erfolgendes Leben und ewige Seligkeit. Es. 26, 19. Ly BibelstelleJesaja 26,19 Denn deine Toden werden leben/ und mit dem Leichnam auferstehen/ wachet auf und rühmet/ die ihr liegt unter der Erden. Das ist mein Trost/ Vergebung der Sünden/ Leben und Seeligkeit. Jo. 11. 26. Denn Christus ist die Auferstehung/ Ly BibelstelleJohannes 11,25–26 wer an ihn gläubet/ der wird leben/ ob er gleich stürbe/ und wer da lebet und gläubet an mich/ der wird nimmehr sterben. Das ist mein Trost/ Vergebung der Sünden/ Leben und Seligkeit. Rom. 14, W W KorrekturOriginal: 18.7./8. Ly BibelstelleRömer 14,7–8 Denn unser keiner lebt ihm selber/ und unser keiner stirbt ihm selber/ leben wir/ so leben wir dem Herrn/ sterben wir/ so sterben wir dem Herrn/ darum wir leben oder sterben/ so sind wir des Herrn. Ja Vergebung der Sünden/ Leben und Seeligkeit

Lw Musikwerkanonym: Ich hab mein Sach Gott heimgestellt das ist mein Trost zu allerzeit/
in allem Creutz und Traurigkeit/
ich weiß das ich am Jüngsten Tag/
ohn alle Klag/
werd auferstehen aus meinem Grab.
[28]

Das Vergebung der Sünden/ Leben und Seeligkeit/ war der Trost des hoch=betrübten Lb PersonHiob Jobs/ da ihm zuvor alle seine Söhne und Töchter auf einen Tag miteinander starben/ und ihm jetzo sein Gebein hienge an seiner Haut und Fleisch/ und konnte seine Zähne mit der Haut nicht mehr bedecken/ und er also den bittern Tod für Augen sahe: Ly BibelstelleIjob 19,25–27 Aber ich weiß/ sagte er/ daß mein Erlöser lebt/ Iob. 19. v. 25. und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken/ und werde dar nach mit dieser meiner Haut umgeben werden/ und werde in meinem Fleisch Gott [S. 26] sehen/ denselben werde ich mir sehen/ und meine Augen werden ihn schauen/ und kein Fremder. Job. 19.

Das Vergebung der Sünden/ Leben und Seeligkeit/ war der Trost jener sieben Brüder bey den Maccabeern/ Ly Bibelstelle2 Makkabäer 7 2. Maccab. 7. die einen gewaltigen/ grausamen Tod herhalten musten/ sie sprachen: Ly Bibelstelle2 Makkabäer 7,9 Der Herr aller Welt/ wird uns/ die wir um seines Gesetzes willen sterben/ auferwecken zu einem ewigen Leben.

Was aber das ewige Leben sey/ dazu wir alle auferwecket werden/ das kan kein Mensch begreiffen und aussprechen/ und wenn gleich alle Sternen Schreiber wären; wenn alle Wasser Dinten wären; wenn alle Bäumlein Federn wären; wenn Himmel und Erden Papir wären/ so könnten sie doch nicht gnug aussprechen/ was das ewige Leben sey/ wozu wir nach erlangter Vergebung der Sünden gelangen und auferwecket sollen werden.

Sehet/ andächtige und Gottergebene Zuhörer/ das ist also die schöne Evangelions=Harffe/ von so viel lieblich=lautenden Säiten bezogen/ und von Christo/ dem ewigen Sohn Gottes selbst verfertiget und beschlagen/ welche/ so wir sie auch gehörter massen wohl schlagen lernen/ und darein nach Gelegenheit die Jnstrumental=Music/ und absonderlich die liebliche Orgeln/ auch mit erklingen lassen/ wird das Lied so viel desto anmuthiger werden/ wie David/ der edle Harffenist/ solches im Brauch gehabt/ dazu auch absonderlich zu Ende seiner geistlichen Harffen und gantzen Psalter=Büchleins/ nemlich im Ly BibelstellePsalmen 150 150. Psalm uns alle vermahnet. Werden wir dieses so fein recht in acht nehmen/ sihe/ so werden wir nicht allein diese fröliche Osterzeit über können freudig und gutes Muths seyn/ sondern wir werden hiermit in den grösten und höchsten Anfechtungen alle Betrübniß und [S. 27] Traurigkeit überwinden und verjagen/ und dargegen geistlich/ lustig und guter Ding werden.

Ein Mensch/ dem es wohl gehet/ und keine Anfechtung und Betrübniß hat/ der meynet wohl/ es sey eine schlechte Kunst/ diese Harffen zu schlagen/ oder diesen Text zu practiciren. Aber ein erfahrner Citharoedus, ein Christ/ der vielmals in der Creutz=Schul gewesen/ und manch Creutz=Liedlein schlagen lernen müssen/ und deme die Harffen=Säiten vielmals abgelauffen und zersprungen/ daß sie eine dissonantz nach der andern geben/ und sich nicht leicht wieder zusammen stimmen und aufziehen lassen wollen: Ein solcher Harffenist/ ein solcher Christ weiß/ wie hoch und viel daran gelegen/ daß man diesen Text/ und dergleichen liebliche Harffen=Liedlein/ recht gebrauchen könne.

Wann nun auch wir diese Geistliche Trost=Harffe/ uns lassen lieb seyn/ und täglich drauf schlagen/ so werden derselben Krafft und Liebligkeit zu seiner Zeit auch wir schon fruchtbarlich empfinden. Als den Saul Ly Bibelstelle1 Samuel 16,23 ein böser Geist vom Herrn sehr unruhig machte/ da gaben ihm seine Knechte den Rath/ er solte einen Mann suchen und herbey bringen lassen/ der auf der Harffen wohl spielen konnte/ darauf ward der gute Harffenschläger der David herbey gebracht: Wenn nun der böse Geist über Saul kam/ so nahm David die Harffen/ und spielet mit seiner Hand/ so erquicket sich Saul/ und ward besser mit ihm/ und der böse Geist wiech von ihm/ haben wir oben schon gehöret. So referiret und meldet auch Lb PersonBoethius, Anicius Manlius Severinus (ca. 480 – 524) Boëtius, daß ein Philosophus mit dem Harffenschlagen den bösen Geist aus einen Besessenen vertrieben habe. Also du geängstigte Seele/ plaget dich der böse Geist/ und machet dich mit vielen melancholischen Grillen unruhig/ so nimm du diese Göttliche Harffen/ und schlage darauf in waren Glauben: Ly BibelstelleLukas 24,46–47 Also ists geschrieben/ und also muste Christus lei= [S. 28] den/ und auferstehen von den Toden am dritten Tage/ und predigen lassen in seinen Namen Busse und Vergebung der Sünden: dein Geist wird sich erquicken/ der böse Geist wird von dir weichen/ die Melancholey wird sich verliehren/ und alles mit dir besser werden: Denn/ so wenig der Haase bey der Paucken kan stehen/ so wenig kan auch der Satan bey dieser Harffen stehen.

Die Heyden haben fingiret/ Lb PersonOrpheus Orpheus habe mit seinen lieblichen Harffen=Klang sein Weib Lb PersonEurydike Euridicen wiederum aus der Höllen gebracht/ die wilden Thier gezähmet/ ja auch die leblosen Creaturen bewogen/ also daß die Bäume sind nachgefolget/ die harten Steinfelsen gesprungen/ und die Wasserflüsse mit ihrem Lauf still gehalten haben/ damit sie ihn hören möchten. Laß du den lieblichen Klang der Geistlichen Harffen hören: Also ists geschrieben/ und also muste Christus leiden/etc. oder welches eben das ist: Joh. 3, 16. Ly BibelstelleJohannes 3,16 Also hat Gott die Welt geliebet/ daß er seinen eingebohrnen Sohn gab/ auf daß alle die an ihn glauben/ nicht verlohren werden/ sondern das ewige Leben haben/ W W KorrekturOriginal: it.etc. 1. Joh. 1, 7. Das Blut Jesu Christi des Sohns Gottes machet uns rein von allen Sünden. Du wirst damit deine Seele/ die gleichsam wegen grossen Anfechtungen und Traurigkeit in der Hölle ist/ herausführen/ und alle deine affecten und perturbirten Gedancken bezähmen und still machen/ wie dieses alles der Herr Lutherus in unterschiedenen Orten seiner Tischreden bekräftiget/ wenn er also Colloq. Luth. p. 411. sagt: Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Der schönsten und herrligsten Gaben Gottes eine/ ist die Musica/ der ist der Satan sehr feind/ weil man damit viel Anfechtungen und böse Gedancken vertreibet/ der Teuffel erharret ihr nicht. Und ferners spricht er: Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Die Musica ist eine schöne herrliche [S. 29] Gabe Gottes und nahe der Theologiae. Ich wollte mich meiner geringen Music nicht um was grosses verzeihen. Die Jugend soll man stets zu dieser Kunst gewehnen/ denn sie macht fein gelehrte Leute. Und abermahl: Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Singen ist die beste Kunst und Ubung/ es hat nicht zu thun mit der Welt/ ist nicht fürm Gericht/ noch in Hadder=Sachen: Sänger seyn auch nicht sorgfältig[29]/ sondern fein frölich/ und schlagen die Sorgen mit Singen aus und hinweg. Und wiederum: Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Wer die Musicam verachtet/ wie denn alle Schwärmer thun/ mit denen bin ich nicht zufrieden/ denn die Musica ist eine Gabe und Geschenck Gottes/ nicht ein Menschen=Geschenck. Ich gebe nach der Theologia der Musica den nächsten locum und höchste Ehre. Er gedencket auch/ daß wenn man meinet/ an der Music drey Gülden zuersparen/ so verthue man unterdessen unnütz wol zehenmal so viel.[30]

Daher so können wir es auch so gar nicht halten/ weder mit den melancholischen Lb PersonDunte, Ludwig (1597–1639) Dunt. p. 904 Lr QuellenDunte, Decisiones Mille et sex (1648) M Cas. Consc.[31] Sauer=Töpfen oder Geistern/ denen ein muthig Pferde=Geschrey/ oder eine feiste Suppe viel angenehmer als eine liebliche Music: noch mit den Calvinischen Schwarm=Geistern/ so die Orgeln gar Lm Ereignis1531: Orgelsturm im Ulmer Münster zur Kirchen hinaus gestürmet/ wie die Exempel hin und her/ sonderlich Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conr. Dieter. La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M Orgel=Pred. p. m. 249.[32] an den beyden schönen Ld OrgelUlmer Münster, Sturm/Schott-Orgel 1578/1599 Orgelwercken zu Le Geographicumf Ort: Ulm Ulm ausweisen; mercken daher viel mehr zur

Lehr/

Wie wir die Orgeln/ durch welcher lieblichen Klang die Music um ein merckliches gezieret und verbessert wird/ in der Kirchen anschauen/ und was für Gedancken wir dabey haben sollen; nemlich/ wir sollen es für eine sonderbahre Gabe [S. 30] Gottes und Zierde einer Christlichen Gemeinde halten/ wenn durch lieblich=klingende Orgeln und andere Jnstrumental=Music die Hertzen und Gemüther der Zuhörer aufgemuntert werden. Demnach/ ihr lieben Zuhörer/ so offt ihr Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 diese neugezierte Orgel anschauet/ und derselben süssen Klang vernehmet/ so dancket Gott für solche herrliche Kirchen=Zierde/ und daß er auch benebst dem edlen Schatz des Worts Gottes dieses schöne Kleinod bescheret/ und freuet euch desto mehr in das Hauß des Herrn zu gehen/ mit lieblichen Klang den Herrn zu loben/ und hertzlicher Andacht abzuwarten.

Eine Orgel/ derer absonderlich noch ferners in etwas bey dieser Orgel=Festivität zu gedencken/ hat ihre gewisse Register/ wie denn die unsere derselben zehen hat/ die müssen durch ihre Register=Züge gezogen/ eröffnet und anstimmet werden/ jedwedes thut seine sonderliche Erinnerung/ und haben wir auch daher bey jedem auch was sonderliches zu mercken und zu lernen; bey diesem unserm Orgelwerck zeiget sich

I. Principal. I. Das Principal/ das ist das erste und vornehmste Register oder Stimm=Werck/ wo das nicht wäre/ würden die andere Register wenig nützen/ ja gar keine Orgel vorhanden seyn/ noch bestehen können/ weil nach demselben die andern Register müssen gestimmet werden: Das principal und vornehmste Stuck in unser geistlichen Harffen ist die Furcht des Herrn/ denn wie Sirach lehret; Sir. 25, 14. Ly BibelstelleJesus Sirach 25,14 Die Furcht Gottes/ gehet über alles: Psal. 111, 10. Ly BibelstellePsalmen 111,10 Sie ist der Weisheit Anfang/ wie sie David nennet: Ly Bibelstelle1 Timotheus 4,8 Sie ist die Gottseeligkeit/ 1. Tim. 4, 8. so zu allen Dingen nutz/ und hat die Verheissung/ dieses/ und des zukünfftigen Lebens/ wie Paulus schreibet. Wo die nicht ist/ da ist kein Glaube/ keine Liebe/ Hoffnung und dergleichen Christliche Tugenden; Wo kein Glaube ist da [S. 31] ist auch keine Kirche und Volck Gottes/ soll nun die geistliche Harffe/ die andächtige und Gott wolgefällige Lieder statt haben/ so muß die wahre Furcht Gottes vorangehen.

II. Octav. Nächst dem Principal/ stehet die Octav, so von der achten Zahl den Namen hat/ welches eine feine gerade und richtige Zahl ist/ und gerade Zahlen in sich hält. Dis kan und soll deuten bey unser geistlichen Harffe auf die feine und löbliche Ordnung/ so nächst der Furcht des Herrn in der Kirche Gottes gefunden werden soll/ also/ daß es alles fein ehrlich und ordentlich darinnen zugehe/ wie denn auch solches Paulus haben will von seinen Corinthiern/ da er sagt: I. Cor. 14, 33. 34. Ly Bibelstelle1 Korinther 14,33–34 Gott ist nicht ein Gott der Unordnung/ sondern des Friedes/ wie in allen Gemeinen der Heiligen: Darum lassets alles ehrlich und ordentlich zugehen. Da heist es denn/ wie David im 133. Psalm singet: Ly BibelstellePsalmen 133,1–3 Siehe/ wie fein und lieblich ists/ daß Brüder einträchtig beyeinander wohnen/ wie der köstliche Balsam ist/ etc. Denn daselbst verheist der Herr Seegen und Leben immer und ewiglich. Das lobet auch Sirach/ wenn er saget: Sir. 25, 1. Ly BibelstelleJesus Sirach 25,1–2 Drey schöne Ding sind die beyde Gott und den Menschen wolgefallen: Wenn Brüder eins sind/ die Nachbarn sich lieb haben/ und Mann und Weib sich wohl begehen.

III. Cymbeln. Das dritte Register sind die Cymbeln/ so scharff gehen/ hell und lieblich klingen/ auch von dem Klingen im Hebreischen den Namen haben/ wie solches auch der 150. Psalm anzeiget: Ly BibelstellePsalmen 150,5 Lobet ihn mit hellen Cymbeln/ lobet ihn mit wohlklingenden Cymbeln. Diese erinnern uns oder bedeuten absonderlich die schönen/ geistlichen/ lieblichen Lieder/ wohlklingende Psalmen und Melodeyen/ so wir uns für und für bey unserm Gottesdienst in der Kirchen und auch zu Hause bey unser Hauß=Kirchen gebrauchen und gebrauchen [S. 32] sollen/ wann anders eine angenehme und Gott wohlgefällige geistliche Harffe wir ihm bringen wollen.

IV. Gedackte. Das vierte Register ist das Gedackte/ so den Namen davon hat/ daß es oben verdeckt/ und daher sanfft/ still und submis gehen muß: Das wollen wir jetzo nicht dahin ziehen/ wie Gott der Herr ein Gedacktes zu spielen pfleget/ wenn man sich unter dem Creutz schmiegen und biegen/ und mit den gefangenen Jüden/ Ly BibelstellePsalmen 137,2 die Harffe an die Weyden hengen muß/ sonderlich wenn man ihnen die Kirche sperret/ wie in Le Geographicumh Territorium: Ungarn Ungern/ Le Geographicumh Territorium: Schlesien Schlesien und Le Geographicumh Territorium: Mähren Mähren/ das Gedackt bis anhero ist gezogen worden. Daher das Lw Musikwerkanonym: Österreichisches Jammer=Lied M Oesterreichische Jammer=Lied zu uns kommen:

Lw Musikwerkanonym: Österreichisches Jammer=Lied Den Hirten ist verwehrt/
zu weiden ferner hie/
die Heerden sind beschwerd
mit grosser Angst und Müh.
Lasst eilen uns von hinnen/
einer zum andern spricht:
Hier ist nichts zugewinnen/
weil Gottes Zorn anbricht.
[33]

oder es bisweilen kommt/ daß ein frommes Christen=Hertz sein heimliches Anliegen hat/ welches es nicht gern offenbahret/ sondern bey sich selbst darüber seufftzet und saget: Psal. 25, 17. Ly BibelstellePsalmen 25,17 Die Angst meines Hertzens ist groß/ führe mich aus meinen Nöthen: Sondern dis Register soll uns erinnern der wahren Busse und Demüthigung für Gott/ daß wir unser Angesicht für ihm niederschlagen/ Luc. 18, 13. Ly BibelstelleLukas 18,13 gleich dem bußfertigen Zöllner/ der auch sein Angesicht nicht wolte aufheben gen Himmel. Jon. 3, 6. Ly BibelstelleJona 3,6 Daß wir mit verhültem Angesicht im Sack und in der Aschen Gnade bey Gott suchen/ gleich den Ninivitern/ Ly BibelstelleMatthäus 6,6 in unser Kämmerlein uns verbergen/ und gleichsam bedencken/ wenn wir zu Gott beten wollen/ nach dem Matth. 6. v. 6. [S. 33] demüthiglich/ mit sanfftem und stillem Geiste/ dem lieben Gott unsere Sünde bekennen/ beichten und abbitten/ nach dem Exempel Davids im 6. Psalm: Ly BibelstellePsalmen 6,2 Ach Herr/ straff mich nicht in deinem Zorn/ und züchtige mich nicht in deinem Grimm/ etc. oder wie im 143. Psalm stehet: Ly BibelstellePsalmen 143,2 Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht/ etc. auch nicht ablassen/ bis wir seinen lieblichen Trost in unsern Hertzen empfunden/ Vergebung der Sünden/ oder derselben Bedeckung erlanget/ daß es mit uns heisse/ wie David im 32. Psalm saget: Ly BibelstellePsalmen 32,1–2 Wohl dem/ dem die Ubertretung vergeben/ und die Sünde bedeckt sind/ wohl dem/ dem der Herr die Missethat nicht zurechnet. Und solches fürnemlich darum/ daß uns in Verbleibung dessen/ bey unzugedeckten Sünden nicht einmal treffen möge.

V. Grobgedackte. Das Grobgedackte/ welches uns das fünffte Register errinnen soll/ da nemlich Ly Bibelstelle2 Korinther 5,10 alle Sünden/ mit Gedancken/ Worten und Wercken vor dem Richter Stuhl Jesu Christi werden entdecket und offenbahr werden/ 2. Cor. 5. v. 10. nach Pauli Worten: Und darauf von den Gottlosen das erschreckliche Heulen und Wehgeschrey/ das rechte Grobgedackte/ wird angestimmet werden aus der Offenbahrung Johannis Apoc. 6. v. 16. Ly BibelstelleOffenbarung 6,16–17 O ihr Berge fallet über uns/ und ihr Hügel bedecket uns vor dem Angesicht des/ der auf dem Stuhl sitzt/ und für dem Zorn des Lambs/ denn es ist kommen der grosse Tag seines Zorns/ und wer kan bestehen?

VI. Quinta. Diesem zu entfliehen/ kan und soll uns dienen die schöne Quinta, das sechste Register in unserer Orgel/ so von der fünfften Zahl den Nahmen hat/ und bedeuten mag die 5. Bücher Mosis/ darinnen Gott vornehmlich sein Gesetz uns geben und aufzeichnen lassen/ daraus wir unsere Sünde erkennen und lernen müssen/ was Gott von uns will gethan und gelassen haben/ wie aus unserm Catechismo wir hören/ das treibet uns denn zur Busse.

[S. 34]

VII. Quinta dena. Dazu dienet mit mehrerm auch die Quinta dena, das siebende Register in unserer Orgel/ so von der fünfften und zehenden Zahl den Namen und zweystimmig ist/ oder zweyerley Thon hat: Denn solche errinnert uns derer aus den 5. Büchern Mosis gezogenen heiligen zehen Geboten/ und beyder Taffeln/ die Liebe Gottes/ und die Liebe des Nächsten betreffend/ welche dergestalt zusammen stimmen soll/ Ly Bibelstelle1 Johannes 4,20–21 1. Joh. 4, 20. 21. daß wer Gott liebet/ daß er auch seinen Bruder liebe/ wenn er nicht will für einen Lügner oder falschen Maul=Christen angesehen und gehalten seyn. Und wir demnach daher unser Leben bessern/ oder bey diesem zweystimmigen Register der Besserung unsers Lebens und Einrichtung desselben beydes nach der Liebe Gottes und des Nächsten errinnern sollen und können.

VIII. Sub=Bass. Das achte Register ist der Sub-Bass/ der gehet sehr tieff/ und den müssen wir freylich je zu weilen auch brauchen/ und geistlicher Weise anstimmen/ wenn nemlich Ly BibelstellePsalmen 42,8 hier eine Tieffe und da eine Tieffe brauset/ alle Wasserwogen und Wellen der Trübsal über uns gehen und zusammen schlagen wollen/ Psal. 42, 8. wie David klaget im 42. Psalm/ da müssen wir öffters auch mit dem guten David ex profundis, aus der Tieffe zu Gott ruffen und sagen: Psal. 130, 1. Ly BibelstellePsalmen 130,1 Aus der Tieffe ruff ich Herr zu dir/ etc. Und mit der Kirche singen: Lw MusikwerkLuther, Martin: Aus tiefer Not schrei ich zu dir Aus tieffer Noth schrey ich zu dir/ Herr Gott/ erhör mein Ruffen/ etc. soll es anders nicht endlich gar auf ein ängstliches flebitis, Heulen und Weinen hinaus lauffen/ welches uns die IX. Flöte. Flöt/ als das neunde W W KorrekturOriginal: RegistererRegister/ rinnert[34] oder anzeiget/ wovon auch Christus selber sagt bey dem Joh. 16. Joh. 16. 20. Ly BibelstelleJohannes 16,20 Flebitis, ihr werdet weinen und heulen.

X. Regal. Letzlichen ist noch übrig vornen auf der Brust das zehende Register/ das Regal genannt/ so vom Königlichen Stamme den Namen hat/ und so viel heisst als das Königliche Register oder Stimm=Werck/ bedeutet unser Christen= [S. 35] thum/ als welches von dem Apostel Lb PersonPetrus Petro ein Königliches Priesterthum genennet wird/ wenn er sagt: 1. Pet. 2. v. 9. Ly Bibelstelle1 Petrus 2,9 Jhr seyd das auserwehlte Geschlecht/ das Königliche Priesterthum/ das heilige Volck/ das Volck des Eigenthums. Das Regal/ wie alle verständige Musici wissen/ wäre nicht mit Geld zu bezahlen/ behielte billich vor allen andern Registern den Preiß/ wo es sich nicht so leicht verstimmete/ und immer daran müste gebessert und gestimmet werden: Eben diesen Mangel hat unser Christenthum auch/ da ist auch das Verstimmen das ärgste/ daß wir immer in die Jrre und den Holtzweg gehen/ und der Stimme des >Herrn nicht gehorchen wollen/ sondern verstocken unsere Hertzen/ zuwider der Warnung Davids Psalm 95. Ps. 95. v. W W KorrekturOriginal: 7.8. Ly BibelstellePsalmen 95,8 Heute/ so ihr seine Stimme höret/ so verstocket euer Hertz nicht: Drum durch Lehrer und Prediger immer an dem Christenthum muß gebessert/ gestimmet und gebauet werden/ mit lehren/ straffen/ vermahnen/ trösten/ etc. sonsten wären wir Engel/ oder doch denselben gleich/ wie es einmal dort gehen wird/ davon der Herr Christus meldet/ Matth. 27. 20.[35] da wir werden seyn wie die Engel Gottes im Himmel/ ja wie lauter Könige und Priester vor Gott ewiglich/ nach der Ly Bibelstelle 5,10 Offenbahrung Johannis am 5/ 10.

Tremulant. Endlich findet sich auch bey unserer Orgel der Tremulant/ so von Zittern und Beben den Namen hat/ weil er mit seinen Thon zittert/ titubiret oder bebet/ dienet allen frommen Christen zur Erinnerung des Spruchs Davids: Psal. 2. 11. Ly BibelstellePsalmen 2,11 Dienet dem Herrn mit Furcht/ und freuet euch mit Zittern/ und was Paulus seinen Philippern einbindet: Phil. 2. 12. Ly BibelstellePhilipper 2,12 Schaffet/ daß ihr mit Furcht und Zittern seelig werdet: Damit sie nicht dermahleins/ gleich den Unbußfertigen und Gottlosen vorm Tode und Hölle erzittern müssen/ wie davon auch die Kirche singet: Lw MusikwerkAnonym: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn Die Welt erzittert ob dem Tod/[36] etc.

[S. 36]

Werden wir bey Anschauung oder Anhörung unsers Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 Orgelwercks/ solche und dergleichen schöne Errinnerungen uns zu Gemüth ziehen/ und zu Hertzen gehen lassen/ so wird denn ein anmuthiger und Vogelgesang. Gott wohlgefälliger Vogelgesang/ welcher sich auch noch bey unserer Orgel findet/ und je zuweilen hören lässet/ herauskommen/ daß wir nicht allein hier/ so viel in dieser Schwachheit müglich/ unsere Zung und Stimm zu Gottes Lob und Preiß werden erheben/ wie solches auch thun die Vögelein unter dem Himmel/ die frühe gegen dem Tag mit ihren Zünglein und Stimmlein auf lieblichste Gott/ als ihren Herrn/ und Schöpffer rühmen/ sondern wir werden dermaleins auch mit Englischer und vollkommener Stimme/ ein Heilig/ Heilig/ Heilig zu Gottes ewigem Ruhm und Preiß in der himmlischen ewigen Freud und Herrligkeit absingen können: Wollen wir aber gewiß und warhafftig zu solcher himmlischen Music dermahleins gelangen/ und soll unsere geistliche Harffe/ so wir hier Gott zu Ehren anstimmen/ Gott dem Herrn gefallen/ kommt uns noch in acht zunehmen vor diese ernste

Vermahnung/

Daß auch wir absonderlich unsers Orts/ die edle/ nicht nur Vocal sondern auch Instrumental-Music uns sollen lassen befohlen seyn/ daß Ly BibelstelleKolosser 3,16 wir uns selbst untereinander lehren und vermahnen mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern/ Col. 3,16. und dem Herrn singen in unsern Hertzen. Denn das gefällt Gott über die massen wol/ wenn man ihn lobet mit Psalmen und Lobgesängen/ mit Paucken und Reihen/ mit Säiten und Pfeiffen/ wie aus dem Ly BibelstellePsalmen 150 150. Psalm schon bekannt; Daher auch lesen: Als Salomo die Lade Gottes in seinem Lm Ereignislegendär: Bau des ersten Salomonischen Tempels neuerbauten Tempel bringen ließ/ und die Musicanten mit Harffen und Psalmen [S. 37] dem Herrn spieleten/ da begab sichs/ daß das gantze Hauß in Gestalt eines Nebels mit der Herrlichkeit des Herrn Ly Bibelstelle2 Chronik 5,13 2. Chron. 5, 13. erfüllet war/ damit wolte Gott zu verstehen geben/ daß er an solcher Music ein hertzliches Belieben und Wohlgefallen hätte.

Man findet derjenigen Kirchgänger heutiges Tages sehr viel/ wann die schöne Oster= oder andere freudenreiche Choral=Lieder in der Kirchen gesungen oder georgelt werden/ so sitzen sie unterdessen fragen nach neuen Zeitungen/ oder haben sonst ihre Kurtzweil und Muthwill mit dringen[37] auf der Boorkirchen/[38] werffen unter die Mägde/ und was des Muthwillens mehr ist. Manche schämen sich gar ein Gesangbuch mit in die Kirche zunehmen und daraus zu singen/ meynen das Singen wäre den Schülern auf dem Chor allein anbefohlen/ und gehe sie gar nicht an; aber höret/ wem solche vergliechen werden/ der Herr Lb PersonMathesius, Johannes (1504–1565) Matthesius, Prediger im Le Geographicumf Ort: Sankt Joachimsthal Jochimsthal/ vergleichet solche dem Esel in der Archen Lb PersonNoach Noah/ von welchem die Alten gedichtet haben/ wenn Noah und die Vögelein/ die bey ihm in den Kasten waren/ schön und lieblich gesungen/ so habe der Esel darunter geschryen/ oder mit den Füssen gestalpet/ und seye ihnen also in der Andacht hinderlich gewesen/ darum hab ihn auch Gott verworffen/ und zum Opfer untüchtig erkannt/[39] Ly BibelstelleLevitikus 11,3 Lev. 11, 3. Lev. 11. Also möge man von denen wol auch sagen/ daß es rechte grobe Esel seyn/ die nicht mitsingen/ wenn die Kirche ihre Lobgesänge Gott zu Ehren anstimmet/ sondern plaudern unterdeß/ und treiben ander unnütz Wesen/ und seyn damit andern frommen Hertzen ärgerlich.

Carolus Magnus der erste teutsche Käiser hat solche Lust und Freude an geistlichen Liedern gehabt/ daß er selbst zum Chor getretten und dieselbige hat mit singen helffen/ ja unter seiner Hof=Bursch hat er keinen gelitten/ wie Lb PersonWagner, Marcus (ca. 1527 – 1597) Marcus [S. 38] Wagnerus von ihm schreibet/ der nicht zum wenigsten die Responsoria und Choral=Gesäng gekont hat/ und wo er hinkommen/ da hat er den Schulmeister des Orts zu sich kommen lassen/ der hat ihm müssen anzeigen/ was er auf den künfftigen Sonntag für einen Gesang singen werde/ darauf haben sich seine Hof=Bursch unterdessen praepariren müssen.[40] Ein solcher Liebhaber der Music ist auch gewesen Lb PersonTheodosius II. (401–450) Theodosius junior, daß er Abends und Morgens mit seiner Lb PersonAelia Eudocia (ca. 400 – 460) Gemahlin/ Schwestern und Töchtern/ einen geistlichen Psalmen und Lobgesang Gott zu Ehren gesungen/ Anderer Exempel auf diß mal zu geschweigen. Damit aber unsere Music Gott dem Herrn desto angenehmer und wohlgefälliger seyn möge/ muß sie geschehen

I. Mit aller Gottesfurcht und Ehrerbietigkeit. Denn Ly BibelstelleJesus Sirach 1,26–27 die Furcht des Herrn wehret der Sünde/ und wer ohne Furcht fähret/ der gefällt Gott nicht/ Sir. 1. v. 26. und seine Frechheit wird ihn stürtzen Sir. 1. 26. Soll es eine geistliche Gott=wohlgefällige Harffe seyn/ so müssen wir nicht singen garstige Huren= und Buben=Lieder/ womit sich nasse Bursch und liederliche Gesellen pflegen zu belustigen/ auch nicht Schand= und Schmach=Lieder/ wie die Jüden den Propheten gesungen/ Ly BibelstelleEzechiel 31 Ezech. 31. Ly BibelstelleEzechiel 32 32. daß sie haben ihr Liedlein seyn müssen; Sondern Ly BibelstelleEpheser 5,19 geistliche Lieder müssen wir singen/ Psalmen und Lobgesänge müssen wir anstimmen/ und damit nach dem Exempel Davids und anderer Heiligen/ die grosse Thaten Gottes loben/ rühmen und preisen: Denn gleich wie die geistliche Lieder/ Psalmen und Lobgesänge das Hertz zur Andacht und Gottesfurcht aufmundern/ so wird hingegen durch solche garstige Schand=Lieder das Hertz verunreiniget/ der Nächste geärgert/ und dem Teuffel Thor und Thür aufgemacht/ daß er in ein solch Hertz einkehret/ weil er es geschmückt/ Luc. 11. 25. und Ly BibelstelleLukas 11,25 mit Besemen[41] gekehret findet.

[S. 39]

II. Mit aller Andacht/ Ly Bibelstelle1 Samuel 16,7 denn Gott sihet das Hertz an/ sagt Samuel/ cap. 16. W W KorrekturOriginal: 8.7. Lb PersonHieronymus, Sophronius Eusebius (347–420) Hieronymus schreibet hiervon in Ln LiteraturHieronymus, In Ephesios (1845) M Annot. super cap. 5. ad Ephesios: Ln LiteraturHieronymus, In Ephesios (1845) M Audiant haec adolescentuli, audiant hi, quibus in Ecclesia est psallendi officium commissum. Deo non voce sed chorde cantandum: nec in tragaedorum modum guttur & fauces modicamine liniendae sunt, ut in Ecclesia Theatrales moduli & cantica, sed in timore, in opere, in scientia scripturarum. Man soll sich befleissigen/ daß man Gott den Herrn lobe/ mehr mit dem Hertzen/ als mit der Stimme: Man soll nicht nur mit süssem Holtz gleichsam die Kehle schmieren/ und mit schönen Klang die Ohren füllen/ daß man aus Kirchen=Gesängen spilerische Couranten mache; Sondern in der Furcht Gottes/ und mit wolbedachtem Gemüth soll man singen und spielen.[42] Wie sagt Ps. 57, 8. David: Ly BibelstellePsalmen 57,8 Mein Hertz ist bereit/ Gott mein Hertz ist bereit/ daß ich singe und lobe. Und Lb PersonMaria Maria fängt ihr Magnificat also an: Luc. I. 47. Ly BibelstelleLukas 1,46–47 Meine Seele erhebt den Herrn/ und mein Geist freuet sich Gottes meines Heilandes/ Luc. I. 47. Denn mit dem blossen Mundwerck will sich Gott nicht bezahlen lassen/ sondern das Hertz muß dabey seyn/ und wenn das Hertz nicht dabey ist/ so ist alles singen und klingen vergeblich und umsonst/ und heist wie der liebe Gott sagt: Amos. 5. 23. Lb PersonAmos Amos am 5. Ly BibelstelleAmos 5,23 Thue weg das Geplärr deiner Lieder/ denn ich mag deines Psalter=Spiels nicht hören.

III. Zu rechter Zeit. Eccles. 3. 1.[43] Ly BibelstelleKohelet 3,1 Denn es hat alle Ding seine Zeit. Mancher sitzt in der Kirchen/ wie ein Stock/ und mag ihm nicht so weh thun/ daß er Gott zu Ehren einen schönen Lobgesang mit andern frommen Christen wolte singen helffen: Aber im Wirtshauß/ da will er seine Andacht auf einmal herausserschütten/ das taug nicht. Es. W W KorrekturOriginal: 51.5. Ly BibelstelleJesaja 5,23 Wehe denen/ die da Helden sind/ Wein zu sauffen/ und Krieger in [S. 40] Füllerey. Ly BibelstelleJesaja 5,12–13 Wehe denen/ die des Morgens früh auf seynd/ des Sauffens sich zu befleissigen/ und sitzen bis in die Nacht/ daß sie der Wein (oder ander starck Getränck) erhitze/ und haben Psalter/ Harffen/ Paucken in ihrem Wolleben/ und sehen nicht auf die Wercke des Herrn.

Welches denn nicht dahin zuverstehen/ als wenn man zu Hauße und ausser der Kirche gantz und gar keinen Lobgesang thun/ oder geistliche Harffe aufziehen könnte/ nein gantz und gar nicht/ sondern der Mißbrauch wird allhier taxiret; Denn da kan man seine geistliche Harffe Gott zu Ehren aufziehen/ nicht nur über Tisch/ vor/ über und nach dem Essen/ nit nur morgens und abends/ wenn man neben einem schönen Morgen= oder Abend=Gesang/ oder sonst schönem Danck=Lied/ auch das Geistreiche Lw MusikwerkLuther, Martin: Vater unser im Himmelreich M Vater unser im Himmelreich/ das fröliche Lw MusikwerkLuther, Martin: Nun freut euch, lieben Christen gmein M Nun freut euch lieben Christen gemein/ das hertzhaffte Lw MusikwerkLuther, Martin: Ein feste Burg ist unser Gott M Eine feste Burg ist unser Gott/ das trostreiche Lw Musikwerkanonym: Wir glauben all an einen Gott M Wir glauben all an einen Gott/ in seiner Hauß=Kirchen anstimmet/ sondern es kan solches ein jedweder auch thun vor und über der Arbeit/ davon ein geistreicher Lehrer Lb PersonBehm, Martin (1557–1622) Bohem. in LVD17 547:641292X Spectacul. pasi. p. m. 193. schreibet: O wie fein und herrlich wäre es/ wenn die Ackerleute lerneten Psalmen und Lobgesänge hinterm Pfluge singen. Das wäre besser als Flüche ausschütten.[44] Lb PersonPlinius Secundus (ca. 62 – ca. 115) Plinius saget/ daß die Erde nicht mehr so fruchtbar sey als vorweilen/ sey diese Ursach/ daß nicht Könige/ Fürsten und grosse Herren das Erdreich baueten/ sondern lose Schelmen/ die nicht werth sind/ daß sie Gottes Boden träget. Wäre Plinius ein Christ gewesen/ so hätte er gesagt: Die Schuld wäre dessen/ daß die Ackerleute solten beten/ öfters aber flucheten/ Gott lästerten und sonst mit Sünden ihn erzörneten/ da hätte ers getroffen. Darum Ackerleute über ihrer Arbeit sich keines Lobgesangs oder geistlichen Liedes schämen sollen.

[S. 41]

Wie herrlich ists/ wenn eine Magd im Stall bey Wartung ihres Viehes; Wenn ein Handwercksmann in seiner Werckstatt über der Arbeit/ Gott zu Ehren erklingen lässet:

Lw MusikwerkAnonym: Aus meines Herzens Grunde Gott will ich lassen rathen/
denn er all Ding vermag;
Er segne meine Thaten/
mein Fürnehmen und Sach/
denn ich ihm heimgestellt/
mein Leib/ mein Seel/ mein Leben/
und was er mir sonst geben/
er machs wies ihm gefällt.
[45]

Wie Lb PersonChrysostomos, Johannes (ca. 344 – 407) Chrysostomus auch sagt: Ln LiteraturHieronymus, Opera omnia 2,1 (1862) M Artifex mannalis es, sedens psalle:[46] Bist du ein Handwercksmann/ so sing sitzend schöne Lieder/ damit machst du deinen Acker/ deinen Stall/ deine Werckstatt und Hauß/ zu einem Gotteshausse/ und wird die Arbeit auch fein lieblich und leichte gemacht; liegt da auch nicht dran/ ob man singe Choral oder Figural/ mit einer oder mit etlichen Stimmen. Der Choral=Gesang/ da man schlecht hinweg singet/ ist in der ersten Kirchen am gebräuchlichsten gewesen: Wie Justinus Martyr anzeiget. Der Figural=Gesang/ da man mit vielen Stimmen lieblich durcheinander singet/ ist im Neuen Testament anfänglich nicht sonderlich im Brauch gewesen/ bis mans hernach/ wie oben gehört/ aufbracht hat. S. Augustinus hats zwar auch gerne gehört/ aber er nimmt ihm Gewissen drüber/ wenn er mehr Lust am Klange und der Lieblichkeit der Stimme/ als am Text gehabt:[47] Kürtzlich/ wenn Liebligkeit ohne Andacht ist/ das ist Sünde. Wenn Andacht ist/ ohne eusserliche Liebligkeit/ ist sie gleichwol Gott lieb. Wenn aber beydes Andacht und Liebligkeit beysammen ist: Das passiret und ist zu loben/ und macht unsere Harffe vor Gott so viel desto angenehmer; Aber gnug anjetzo.

[S. 42]

Was noch übrig/ so wenden wir uns zu dir/ O allergütigster/ getreuester Gott und Vater/ von welchem alle gute und vollkommene Gaben von oben herabkommen/ von dessen Hand auch wir dis Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 edle Kleinod unsers Le Geographicumg Gebäude: Veilsdorf, St. Trinitatis Gottes Hauses empfangen/ dir sey es wiederum zu Ehren/ und deinem einigen wahrem Dienst übergeben/ gewidmet und consecriret. Wir sagen dir auch von Grund unsers Hertzens/ Lob und Danck/ daß du bis anhero auf diese Kirch und Gemeinden acht gehabt/ und dieselbe für falscher Lehr und eitelem Gottesdienst bewahret hast/ deinem Namen sey deswegen ewig Ehr und Lob/ du Gott Jsrael. Laß du/ lieber frommer Gott/ deine Augen ferner offen seyn auf das Flehen deines Knechts und deines Volcks Jsrael/ daß du sie hörest in allem darum sie dich anruffen. Laß dir auch/ du grosser Gott/ absonderlich gefallen/ das einig und allein/ dir zu Ehren aufgeführte neue Orgelwerck/ vergilt auch mit reichem Seegen allen die solchen Bau befördert/ auch freywillig dazu von den ihrigem gegeben haben/ behüte denselben für Feuersnoth/ für verderblichem Einfall und Plünderung/ für Toben und Wüten der Schwärmgeister. Summa für alle dem wodurch es kan entheiliget und verderbet werden/ und laß dir den Dienst/ so wir dir/ mit dieser Orgel und anderer Jnstrumental=Music thun/ gefallen/ bis wir das rechte vollkommene Ly BibelstelleJesaja 6,3 Heilig/ Heilig/ Heilig ist der Herr Zebaoth/ alle Lande sind seiner Ehren voll/ mit allen Auserwehlten singen werden/ Amen.
Demnach

[S. [43]]

Lw MusikwerkNicolai, Philipp: Wie schön leuchtet der Morgenstern So zwingt die Säiten in Cithara,
und lasst die süsse Musica
gantz Freudenreich erschallen;
Singet/ klinget/ jubiliret/ triumphiret/
danckt dem Herren/
groß ist der König der Ehren.
[48]

Post-Missum.

Si vox Praeconis clara undique personat alto
In Templo, mirâ dexteritate movens.
Si quoque Cantoris grato modulamine loetù
Vox animat cantum, dulcisonumque melos,
Clangor & harmonicus contingit ad aethera coeli,
Organa quemve solent reddere dulcisona.
Haec tria si pariter Templo, vel in aede sacratâ
Repperiuntur ibi, Numen adesse puta.
His donis, Veilsdorff/ prae multis Tu, quia gaudes,
Quis Te non faustam terque quaterque vocet?
Da Deus ut posthâc semper Temploque Choroque,
Gloria, Laus, & Honor constet ubique Tuus.

[S. [44]]

Jst in der Kirchen hell und klar/
Des Pred’gers Stimm/ beweglich gar/
Jst auch darneben gut der G'sang/
Und wohlgestimmt der Orgel=Klang/
So sag ich ein solch Gottes=Hauß
Glückseelig ist von inn= und aus/
Und wohnt darinn gewiß allzeit/
Die Heilige Dreyfaltigkeit/
Weil denn zu Veilsdorff/ Pred’ger und G’sang
Gut/ samt der Ld OrgelVeilsdorf, St. Trinitatis, N.N.-Orgel 1683 neuen Orgel Klang.
Jst freylich wohl selbg Gottes=Hauß
Vor vielen herrlich inn= und aus/
Und gebe Gott/ daß da allzeit
Sein Lob erschall mit B’ständigkeit.

Haec apposuit
Lb PersonMöhring, Georg (–1729) Georg Moering/ ConRector Le Geographicumf Ort: Hildburghausen Hilperhusanus

Einzelanmerkungen

  1. Auf Basis der Bibelausgabe Luthers (letzte Hand) von 1545 handelt es sich um hier um Kapitel 25 aus dem 1. Buch der Chronik, in anderen Bibelausgaben weicht die Zählung allerdings ab.
  2. Thiele zitiert den Beginn der achten Strophe aus Lb PersonSperatus, Paul (1484–1551) Paul Speratus’ Lied Lw MusikwerkSperatus, Paulus: Es ist das Heil uns kommen her M Es ist das Heil uns kommen her.
  3. Thiele zitiert wörtlich mit Zitaten und Bibelstellen Vlmische Orgel Predigt (Ulm 1624), S. 12f. Zur besseren Vergleichbarkeit mit der Edition auf diesem Portal geben wir die Seitenangaben des Zitats nach der ersten Edition von Lc PredigtautorDieterich, Conrad (1575–1639) Conrad Dieterichs Orgelpredigt an, obwohl Thiele selbst mit dem späteren La OrgelpredigtKirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632) M Druck gearbeitet hat.
  4. Vgl. Kontext und vollen Wortlaut der zitierten Quelle im Personenartikel Lb PersonJosephus, Flavius (37/38 – nach 100) Flavius Josephus.
  5. Auch diese Stelle stammt mit sämtlichen Zitaten und sprachlich nahezu unverändert aus Vlmische Orgel Predigt (Ulm 1624), S. 13-15.
  6. Thiele bietet eine etwas verkürzte und veränderte Version dieser häufiger zitierten Stelle, die im Original folgendermaßen lautet: Est enim uerbum dei quod dum cogitatur & canitur & pulsatur, fugat daemones perficientia animam in uirtutibus pietatis. Die Herkunft seiner Fassung konnte bislang nicht ermittelt werden. Sie scheint aber ebenfalls verbreitet gewesen zu sein, vgl. Horstmann, Katalog der Musikdrucke (2005), S. 378. Siehe ausführlicher zu dieser Quelle den Personenartikel Lb PersonJustin der Märtyrer (ca. 100 – 165) Justinus Martyr.
  7. Erneut übernimmt Thiele einen kompletten Passus samt Zitaten aus Vlmische Orgel Predigt (Ulm 1624), S. 19.
  8. Siehe ausführlich zur Überlieferung dieser Sachverhalte den Personenartikel Lb PersonVitalianus (vor 657 – 672) Vitalianus.
  9. Nur für die als Zitat markierte Kurzform dieses Sprichworts ließ sich ein Beleg finden, vgl. Kirchhof, Wend-Unmuth (1680), S. 369. Ob Thiele den Satz selbst sinngemäß erweiterte oder ob er auf eine bestehende Variante zurückgriff, lässt sich bislang nicht entscheiden.
  10. Dieses Exemplum überlieferte bereits Lb PersonZwinger, Theodor (1533–1588) Theodor Zwingers mit dem kompletten Abdruck des entsprechenden griechischen Primärtextes, vgl. Zwinger, Theatrvm Hvmanae Vitae 5 [1586], S. 1285. Folgendermaßen lautet die Aussage der Amme aus Euripides’ Tragödie in deutscher Übersetzung: Wohl irrest du nicht, willst du die Vorwelt | Für sehr unweis und verkehrt ansehn, | Die Lieder erfand für fröhliche Zeit,/ Tischfreuden und Schmaus und Hochzeitfest, | Und das Leben gewürzt mit Klängen der Lust! | Doch erfand niemand für den höllischen Zorn | Heilmittel im vielstimmigen Tonspiel | Und Gesange, woraus Mordtat entspringt | Und schwer Unheil zu der Häuser Verderb. | Gleichwohl wär’s großer Gewinn, solch Leid | Heilen im Tonspiel. (Zitiert nach: http://www.zeno.org/nid/20004748433 )
  11. Gelack ist eine Nebenform zu Gelag im Sinne von Schmaus, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=gelag
  12. Worauf sich dieser Verweis bezieht, bleibt unklar.
  13. Als lateinisches Äquivalent für die Grundbedeutung nennt Grimm pupula (Pupille), übertragen auch das schöne Mädchen oder kleiner, zopfartig geflochtener büschel feines flachses, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=doeckelein
  14. Thiele paraphrasiert hier Luthers Aussagen zur Musik, vgl. Luther / Aurifaber, Colloquia (1591), fol. 475r-476r.
  15. Die Stelle aus dem Kommentar zu Psalm 36 lautet eigentlich: Omnis morbus animi habet in scripturis medicamentum suum. (Augustinus, Opera omnia 4,1 (1841), Sp. 357)
  16. Vgl. Augustinus, Bekenntnisse (2004), S. 386, 388; siehe den Wortlaut dieser Stelle auch im Personenartikel Lb PersonHadrian (Römischer Kaiser) (76–138) Augustinus.
  17. Die Herkunft dieses Zitats konnte nicht ermittelt werden.
  18. Ob diese sinngemäße Übersetzung des Seneca zugeschriebenen Spruchs von Thiele stammt oder aus einer anderen Quelle übernommen wurde, konnte nicht festgestellt werden.
  19. Den Ausspruch hatte Lb PersonMathesius, Johannes (1504–1565) Mathesius in seinen Luther-Predigten überliefert. Möglicherweise stützte sich Thiele auf folgende spätere Darstellung, Nuber, Lutherus redivivus (1658), S.&220.
  20. Thiele zitiert Luthers Brief vom 7. Oktober 1534 an den Freiberger Organisten Lb PersonWeller, Matthias (1507–1563) Matthias Weller nach Luther / Gruber, Lutherus redivivus 6 (1665), S. 490f. Siehe den Wortlaut der Quelle im Personenartikel Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Martin Luther.
  21. Grimm erfasst diese Nebenform zum Adjektiv dick nicht (vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=dick). Sie lässt sich aber in Drucken des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts vielfach belegen. Die Bedeutung ist nach Grimm bildlich etwa im Sinne von drückend, lästig, verhärtet zu verstehen.
  22. Auch an dieser Stelle gibt Thiele Luthers Gedanken nur sinngemäß wieder, vgl. Luther / Aurifaber, Colloquia (1591), fol. 105r.
  23. Das Zitat umfasst einen Teil der fünften Strophe aus Lb PersonSperatus, Paul (1484–1551) Paul Speratus’ Lied Lw MusikwerkSperatus, Paulus: Es ist das Heil uns kommen her M Es ist das Heil uns kommen her.
  24. Das Zitat umfasst die zweite Strophe aus Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Martin Luthers Lied Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand M Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand.
  25. Das Zitat umfasst die dritte Strophe aus Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Martin Luthers Lied Lw MusikwerkLuther, Martin: Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand M Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand.
  26. Thiele zitiert die vierte Strophe von Lb PersonHerman, Nikolaus (ca. 1480 – 1561) Nikolaus Hermans Lied Lw MusikwerkHerman, Nikolaus: Wenn mein Stündlein vorhanden ist (1562) M Wenn mein Stündlein vorhanden ist.
  27. Thiele kombiniert hier drei Liedvorlagen: Den zweiten Teil der dritten Strophe des Liedes Lw MusikwerkHerman, Nikolaus: Wenn mein Stündlein vorhanden ist (1562) M Wenn mein Stündlein vorhanden ist verknüpft er mit dem Beginn der neunten Strophe des Liedes Lw MusikwerkAnonym: Auf ihr Christen lasst uns singen M Auf, ihr Christen, lasst uns singen und der kompletten dritten Strophe des Liedes Lw MusikwerkRegnart, Jakob: Auf meinen lieben Gott M Auf meinen lieben Gott.
  28. Das Zitat umfasst die elfte Strophe von Lb PersonLeon, Johann (ca. 1531 – 1597) Johann Leons Lied Lw Musikwerkanonym: Ich hab mein Sach Gott heimgestellt M Ich hab mein Sach Gott heimgestellt.
  29. Das Wort wird in der ersten von Grimm erfassten Bedeutung eingesetzt, die heute nicht mehr gültig ist, nämlich als angstvoll, bekümmert, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=sorgfaeltig
  30. Vgl. Luther / Aurifaber, Colloquia (1591), f. 475r.
  31. In den verfügbaren Ausgaben dieser Schrift findet sich die angesprochene Stelle nicht auf S. 904. Das Thema wird auch nicht in den Kapiteln über die Musik oder die Melancholie abgehandelt, vgl. Dunte, Decisiones Mille et sex (1648), S. 1046-1050, 1055. Thiele spielt hier auf das bekannte Exemplum des musikfeindlichen Skythenkönigs Lb PersonAtheas (ca. 429 – 339 v. Chr.) Atheas an. Siehe die einschlägigen Quellen dazu im Personenartikel Lb PersonIsmenias Ismenias.
  32. Thiele verweist auf die weniger ausgeschmückte Darstellung, die auf der genannten Seite über den Orgelsturm zu Ulm berichtet, und lässt die sonst meist zitierte andere Stelle (vgl. Kirchweih= oder Orgel=Predigt (Leipzig 1632), S. 253) unberücksichtigt.
  33. Das Klagelied der protestantischen Exulanten konnte bisher nicht identifiziert werden. Dieselbe Strophe zitiert unter demselben Titel auch Lc PredigtautorSchneider, Theodor (1646–1686) Theodor Schneider, vgl. Das Lieblich=klingende Orgeln und Saiten=Spiel (Coburg 1676), B2r.
  34. Vermutlich Druckfehler, gemeint ist erinnert. Die Verbform rinnern ist sonst nicht belegt, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=erinnern
  35. Die hier genannte Bibelstelle stammt aus der Passionserzählung (vgl. Ly BibelstelleMatthäus 27,20 Mt 27,20) und konnte bisher keiner passenden, evtl. fehlerhaft zitierten Stelle zugeordnet werden.
  36. Thiele zitiert aus einer Strophe des Liedes Lw MusikwerkAnonym: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn M Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn von Lb PersonGrünwald, Georg (ca. 1490 – 1530) Georg Grünwald.
  37. In der Bedeutung sich heftig, gewaltsam wohin bewegen, drängen, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=dringen
  38. Die Borkirche definiert Grimm als suggestus, ambo ecclesiae, der empor ragende stul der prediger oder zuhörer in der kirche oder auch der chor, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=borkirche – Allgemeiner: die Empore.
  39. Vgl. den Wortlaut der hier paraphrasierten Quelle im Personenartikel Lb PersonMathesius, Johannes (1504–1565) Johannes Mathesius.
  40. Vgl. den Bericht, auf den Thiele sich bezieht, im Personenartikel Lb PersonWagner, Marcus (ca. 1527 – 1597) Marcus Wagnerus.
  41. Besem und Besemen lauten ältere Form von Besen, vgl. http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=besem
  42. Vgl. den originalen Wortlaut von Hieronymus’ Auslegung der Stelle Ly BibelstelleEpheser 5,19 Eph 5,19 im Lb PersonHieronymus, Sophronius Eusebius (347–420) Personenartikel des Kirchenvaters.
  43. An dieser Stelle wird fälschlicherweise das Buch Jesus Sirach (Ecclesiasticus) angegeben, es handelt sich jedoch um Vers 1 aus Kapitel 3 des Buches Kohelet (Prediger).
  44. In den digital verfügbaren Ausgaben dieses mehrfach aufgelegten Werks ließ sich das Zitat auf der angegebenen Seite bisher nicht auffinden.
  45. Das Zitat ist die sechste Strophe des Liedes Lw MusikwerkAnonym: Aus meines Herzens Grunde M Aus meines Herzens Grunde von Lb PersonMathesius, Johannes (1504–1565) Johannes Mathesius.
  46. Hieronymus, Opera omnia 2,1 (1862), Sp. 237.
  47. Siehe zur Musikauffassung des Augustinus zentrale Stellen in seinem Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Personenartikel.
  48. Das Zitat ist die sechste Strophe des Liedes Lw MusikwerkNicolai, Philipp: Wie schön leuchtet der Morgenstern M Wie schön leuchtet der Morgenstern von Lb PersonNicolai, Philipp (1556–1608) Philipp Nicolai.

Letzte Änderung dieses Dokuments am 25. Januar 2022.

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