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Orgelpredigt

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a Schneider, Theodor: Die andere Predigt (Coburg 1676)

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b Personen (80)

y Bibelstellen (42)

  • 1 Chronik 16,16
  • 1 Chronik 23
  • 1 Chronik 24,5
  • 1 Chronik 29,13–14.17–18
  • 1 Korinther 4,7
  • 1 Samuel 16,23
  • 2 Samuel 6,12
  • 2 Samuel 6,5
  • Amos 6,5
  • Daniel 3,5.7
  • Epheser 5,19
  • Exodus 15,20
  • Exodus 15,20–21
  • Exodus 31,3–4.6
  • Exodus 32
  • Genesis 3,5
  • Jeremia 31,4
  • Jesaja 14,13
  • Jesaja 5,12
  • Jesaja 57,1
  • Jesus Sirach 40,20
  • Jesus Sirach 50,18.20
  • Kohelet 2,8
  • Kohelet 2,9.11
  • Lukas 4,4
  • Matthäus 22,15–22
  • Matthäus 22,21
  • Matthäus 27,29
  • Nehemia 12,27
  • Offenbarung 13,18
  • Psalmen 148,11–13
  • Psalmen 150,6
  • Psalmen 19,2
  • Psalmen 47,9
  • Psalmen 5,2
  • Psalmen 50,23
  • Psalmen 57,8–10
  • Psalmen 87,7
  • Psalmen 89,2
  • Psalmen 98,1
  • Psalmen 98,5–7
  • Römer 12,1

[[A1r]]

Titel

Das Lieblich=klingende
Orgeln
und
Saiten=Spiel/
Bey der
Einweyhung Zweyer Neuen schönen
Orgel-Werck/
Des Ld OrgelMupperg, N.N.-Orgel 1676 Einen zwar zu Le Geographicumf Ort: Mupperg Mupperg/ den 19. Sonntag
nach Trinitatis,
Des Ld OrgelFechheim, St. Michael, Tobias Dressel-Orgel 1676 Andern aber zu Le Geographicumf Ort: Fechheim Fechheim/ den 23. Sonntag
nach Trinitatis,
Jn zweyen unterschiedlichen Predigten/ nach Anleitung der
ordentlichen Sonntags=Evangelien/
Aus Gottes Wort einfältig fürgestellet/
und auf Begehren in Druck verfertiget
von
Magistro Lc PredigtautorSchneider, Theodor (1646–1686) Theodoro Schneidern/ Pfarrern und
Superintendenten zu Le Geographicumf Ort: Neustadt bei Coburg Neustadt an der Heiden/ und des
Geistlichen Unter=Gerichts daselbst Assessore etc.
Jm Jahr Christi 1676.
Gedruckt zu Le Geographicumf Ort: Coburg Coburg durch Lb PersonMönch, Johann Konrad (–1690) Johann-Conrad
Mönchen
.

[[A1v]–C3r]

Widmung und erste Predigt, in separater Edition

[[C3v]]

Die andere Predigt/
Gehalten zu Le Geographicumf Ort: Fechheim Fechheim Dominica XXIII. post Trinitatis Anno 1676.

Introitus.
Ps. 98. v. 5. ad 7.
Ly BibelstellePsalmen 98,5–7 Jauchzet dem Herrn alle Welt/ singet/ rühmet und lobet. Lobet den Herrn mit Harffen/ mit Harffen und Psalmen/ mit Drommeten und Posaunen. Jauchzet für dem Herrn dem Könige/ Ly BibelstellePsalmen 98,1 dann Er thut Wunder/ Er sieget mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Also/ ihr meine Geliebten/ munterte der König und Prophet Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David nicht nur seine wohlbestellte und in 288. Personen bestehende Cantorey/ sondern zugleich alle und iedwede Menschen auf/ mit der Instrumental-Music Gott zu loben und zu preisen/ weil Er Wunder thue/ und mit seinem rechten Arm siege. Eben diese Worte nehme ich nun billig an dem heutigen Tage diesem Manne/ versichert von dem Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Messia dem Gotte Lb PersonJakob Jacob/ lieblich mit Psalmen in Le Geographicumh Territorium: Israel Jsrael/ aus seinem Munde/ und rede darmit die Christliche Versammlung hiesiger Kirchen an/ sagend: Jauchzet dem Herrn etc. Nicht allein wegen des heutigen Ly BibelstelleMatthäus 22,15–22 Sontags Evangelii/ da unser Herr Jesus abermahl einen herrlichen Sieg von den Pharisaeischen Jüngern und Lb PersonHerodes I. von Judäa (73 – 4 v. Chr.) Herodis Dienern erhalten/ daß sie haben davon gehen und ihr Maul halten müssen; Sondern auch zuförderst deßwegen/ weil wir an diesem heutigen Tage des Herrn ein neues aufgeführtes Ld OrgelFechheim, St. Michael, Tobias Dressel-Orgel 1676 Orgelwerck/ zum Lobe und Dancke unserm Gott/ in die Le Geographicumg Gebäude: Fechheim, St. Michael hiesige Kirche einzuweihen/ auch den Allerhöchsten zugleich umb die gnädige Erhaltung des wohlbestellten Kirchenwesens hiesiges Ortes anzustehen/ uns im Hause unsers Gottes versammlet derowegen so jauchzet dem Herrn/ singet etc.

[[C4r]]

Textus
aus dem gewöhnlichen Sontags=Evangelio Ly BibelstelleMatthäus 22,21 Matth. 22, v. 21.
Gebet Gotte/ was Gottes ist.

Exordium. Eine recht wunderbare Wirckung der Instrumental-Music, Geliebte Zuhörer/ wird uns beschrieben 1. Sam. 16. 1. Sam. 16, 23. da gedacht wird/ daß wann der böse Geist den Lb PersonSaul (fl. 1000 v. Chr.) Saul sehr unruhig gemacht/ ihme durch nichts anders habe können geholffen werden/ als wann Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David seine Harffen genommen/ und mit seiner Hand gespielet/ da Ly Bibelstelle1 Samuel 16,23 erquicket sich Saul/ und ward besser mit ihm/ und der böse Geist weich von ihm/ wie die SchlußWort gedachten Capitels ausdrücklich lauten. Etzliche stehen in denen Gedancken/ es werde durch den bösen Geist verstanden ein schwartzes dickes Melancholisches Geblüte/ welches ihm das Hertz stets schwer gemacht/ und habe der Satan darinnen allerhand böse Gedancken/ Argwohn/ Neid/ Angst/ Bekümmernis und Verzweifflung erweckt/ weil er sich von Gott verlassen gesehen/ und ihm Lb PersonSamuel Samuel das Reich wieder abgesprochen hatte.[1] Wäre dem also/ Dilecti, so wäre die Art und Weise leicht zu erörtern/ wie David durch seinen Harffen=Schlag den bösen Geist vertrieben/ nemlich/ daß David/ als ein künstlicher und von Jugend auf geübter Harffenist/ dem Saul die vom Satan eingegebene Melancholey durch einen süßen Klang gebrochen und verjaget habe. Dann es heist: Ly BibelstelleJesus Sirach 40,20 Wein und Saitenspiel erfreuen das Hertz/ Sir. 40, 20. Sir. 40. Andere aber verstehen dadurch den leidigen Teufel selbst/ der den Saul nicht nur äusserlich an dem Leibe mit unsäglichem Schmertzen/ wie den Lb PersonHiob Hiob/ geplaget/ sondern innerlich gar besessen/ ihn wie Lb PersonPaulus von Tarsus (10 v. Chr. – 60 n.Chr.) Paulum mit [[C4v]] Fäusten geschlagen/ und mit grausamer Einbildung ängstlicher Traurigkeit und Schmertzen gepeiniget und unzehlig verunruhiget. Da fraget sich es nun: Wie doch solches habe geschehen können/ und ob die Instrumental Music wider den Teufel etwas könne ausrichten? Etzliche halten es mit denen Platonicis, und meynen/ Aug. lib. 8. Ln LiteraturAugustinus, De civitate Dei I-XIII (1899) M de Civ. D. c. 14. die Teufel haben subtile Leiber/ weßwegen sie die Music hören/ und dadurch beweget werden könten.[2] Aber daß die Teufel keine Leiber/ sondern lauter geistliche Wesen haben/ ist mit Verwerffung solches Platonischen Jrrthumbs längst angenommen worden. Andere halten dafür/ Gott könne und pflege auch offt in der That die Teufel etzlichen Cörperlichen Sachen zu unterwerffen/ unter andern auch einer wohlklingenden Melodey/ sey also kein Wunder/ daß durch das Davidische Harffenspiel der Teufel habe weichen müssen: Aber es ist bekand/ daß man von dem Können Gottes nicht auch alsobald zu dem Wollen und Vollbringen schliessen könne. Lb PersonAbraham ben Meir ibn Esra (1092–1167) Abenezra macht einen Rabbinischen Traum daher/ fürgebend/ der Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David habe/ wann Lb PersonSaul (fl. 1000 v. Chr.) Saul gewütet/ eine besondere zehensaitige Cither geschlagen/ welche mit der Krafft der zehen Göttlichen Tugenden begabet gewest/ über das auch das Gestirn gewust/ mit welchem er den Musicalischen Klang vereiniget/ ümb/ dadurch die Unsinnigkeit zu vertreiben. Am sichersten gehen diejenigen/ welche dafür halten/ es sey diß geschehen theils aus natürlichen/ theils aus übernatürlichen Ursachen. Aus natürlichen Ursachen also und dergestalt/ daß/ weil David aus langer Erfahrenheit und Aufwartung bey Saul/ umb den er fast täglich war/ mit der Zeit erlernet die Beschaffenheit und Zufall seiner Kranckheit/ und was für Melodeyen darwider dienlich/ deßwegen stim= [D1r] mete er seine Saiten (derer/ nach Lb PersonHieronymus, Sophronius Eusebius (347–420) Hieronymi meynung 10. nach Lb PersonHilarius von Poitiers (ca. 315 – 367) Hilarii 22. gewesen/ und wie Lb PersonJosephus, Flavius (37/38 – nach 100) Josephus schreibet/ 12. unterschiedliche Thöne gehabt[3]) dergestalt/ daß die scharffen dicken Dünste/ welche dem Lb PersonSaul (fl. 1000 v. Chr.) Saul das Gehirn verderbeten/ sein Hertz mit Traurigkeit erfülleten/ und eine Wüterey verursachten/ davon beweget/ erwärmet/ und zerstreuet worden. Nach verjagter Melancholey fühlete das Königliche Hertz Erleichterung/ und ward das Gemüth durch den süßen Klang erquicket/ und aus Traurigkeit in Freude versetzet. Und weil der Satan der Melancholey/ als Werckzeugs/ sich dazu gebrauchet/ den König zu reitzen und zu plagen/ muste er nachlassen/ wann dieselbe Schwermüthigkeit aufhörete/ und durch den Harffen=Schlag verstöret wurde/ biß er endlich den Platz gar reumen muste. Was aber die übernatürlichen Ursachen anlanget/ so zielen etzliche auf Gott den werthen Heiligen Geist/ deßen Tempel Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David gewesen/ der habe den unsaubern Geist verjaget/ und den Saul Ruhe geschaffet. Andere schreiben alles der Frömmigkeit und Andacht des Harffenisten zu/ welcher unter dem Harffen=Schlage seinen lieben Gott gebeten habe/ und sehnlich geseufftzet/ daß er sich des armen Sauls erbarmen/ und seiner Seele Ruhe schaffen wolle/ da habe nun Gott gethan/ was der gottsfürchtige David begehret/ sein Schreyen gehöret/ und dem Saul geholffen/ Basil. Lr QuellenBasilius, Opera omnia (1566) M Enarr. Ps. 1.
Theod. argumento libri Psalmor.
auf welche Meynung sonderlich Lb PersonBasilius (ca. 330 – 379) Basilius und Lb PersonTheodoret (393–466) Theodoretus zielen.[4] Noch andere/ es sey diese Davidische Harffe ein Fürbild gewesen des Reichs Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christi und seines Ampts/ als welcher kommen solte die Wercke des Teufels zu zerstören/ und durch den Schall des süßklingenden Evangelii die müden und matten Seelen zu erqvicken. Wir erinnern uns hierbey zweyerley: Erstlich/ daß der Teufel gleichwie allen geistlichen lieblichen Liedern; also auch [[D1v]] der Instrumental-Music spinne=feind und gram sey/ und Ly BibelstelleJeremia 31,4 Jer. 31, 4. sich da nicht lange säume/ wo man frölich paucket/ wo man voll wird des Geistes/ und redet von Psalmen/ Lobgesängen und geistlichen Liedern. Wir sehen auch/ für das andere/ daß die Instrumental-Music eine sonderbahre Wohlthat unsers Gottes sey/ welche großen Nutzen bey den Menschen schaffet/ und deßwegen einen iedweden antreiben soll/ Gott dafür Lob und Danck zu sagen. Weil wir dann nun von dieser Materiâ mit mehren zu reden an diesem heutigen Tage Gelegenheit haben/ als wollen wir aus den wenig Worten des Herrn Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christi in dem Evangelio: Ly BibelstelleMatthäus 22,21 Gebet Gotte/ was Gottes ist/ diese zwey Stück nach dem Vermögen/ das Gott darreichen wird/ miteinander betrachten

(1.) Daß die Orgeln Gottes seyen.
(2.) Daß sie Gotte zu geben seyen.

Abhandlung.

Es ist nicht vonnöthen/ Andächtige Hertzen/ daß wir weitläuffig diesen Text erklären/ und fragen wollen/ was dann eigentlich Gottes sey/ und was wir Gott wieder geben sollen. Dann Ly Bibelstelle1 Korinther 4,7 was hast du/ 1. Cor. 4, 7. O du armer Mensch/ das du nicht empfangen hast. Gehe nur in den ersten Artickel/ so wirst du sehen/ daß alles Gottes sey/ dann Er ist es ja/ der dir Leib und Seele/ Augen und Ohren/ und alle Glieder/ Vernunfft und alle Sinne gegeben hat/ und noch erhält: Billich dannenhero/ daß du ihm alles wiedergebest/ und sagest: Es ist ja/ Herr/ dein Geschenck und Gab mein Leib/ Seel und alles was ich hab/ in diesem armen Leben/ hilff/ daß ichs brauch zum Lobe dein/ zu Nutz und Dienst des Nechsten mein/ wollst mir deine Gnade geben. Dir/ du großer Gott/ gebühret die Majestät und Gewalt/ [D2r] 1. Chron. 30, 11. Herrligkeit/ Sieg und Danck. Dann alles/ was im Himmel und auf Erden ist/ das ist dein. Dein ist das Reich/ dein ist Reichthumb und Ehre für dir. Unter solchen Sachen/ die Gottes seyn/ nehmen wir nun auch die lieblichklingende Orgeln und Instrumental-Music, die ist wohl auch eine sonderbare herrliche Gabe und Gnaden=Geschenck Gottes. Wer wolle zwar auch nicht denen Pythagoricis Lb PersonChasseneuz, Barthélemy de (1480–1541) Chassan. Lr QuellenChasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi (1612) M de glor. M. p. 670. beypflichten/ welche dafür gehalten haben/ daß die Himmels-Sphaeren auch ihre besondere Concertus Musicos halten/ und eine liebliche resonanz von sich geben/[5] doch wissen wir diß aus Gottes Wort/ daß Ps. 19, W W KorrekturOriginal: 1.2. Ly BibelstellePsalmen 19,2 die Himmel erzehlen die Ehre Gottes/ und die Feste verkündiget seiner Hände Werck. Wir wollen auch nicht reden von der Musica oder Harmonia morali, da Gott allen Creaturen/ bey Erschaffung der Welt/ ihre gewissen Lb PersonHeumen, Ioannes van (–1673) Heumen. Lr QuellenHeumen, Joseph Accrescens (1663) M Jos. Accr. p. 312. Partes, als den Engeln den Altum, den Menschen den Tenor, den unvernüfftigen Thieren den Bass zugeeignet/ sich aber den Superiorem und Generalem fürbehalten hat.[6] Die Claves waren die Göttlichen Gebote/ die Linien das natürliche Gesetz/ die weißen und schwarzen Noten zeigeten an Tage und Nächte/ welche im menschlichen Leben aufeinander folgen/ da solte nun eine liebliche Harmonie nach dem Tact des großen Gottes angehen: Aber da hieß es wohl recht: Lr QuellenMoscherosch, Visiones de Don Quevedo (1642) M Omnis at in lami Clausula nostra cadit.[7] Der Lucifer selbst machte eine Verwirrung/ verändert den Thon/ und sang: Es. 14, 13. Ly BibelstelleJesaja 14,13 Jch will über den Himmel steigen/ und meinen Stuel über die Sterne Gottes erhöhen/ überredt auch den Menschen/ daß er seinen Thon ändern muste/ sagend: Gen. 3, 5. Ly BibelstelleGenesis 3,5 Gott weiß/ welches Tages ihr essen werdet von den Baum des Erkäntniß gutes und Böses/ so werden eure Augen aufgethan werden/ und werdet seyn wie Gott/ und wissen was Gut oder Böse ist. Dannenhero es kommen/ daß der gantze Chor ver= [[D2v]] derbet und in die unordentliche Dissonans gerathen/ daß wir nicht wieder im Thon hätten kommen können/ sondern ewig heulen müssen/ wo uns nicht Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christus durch den Clavem und Schlüßel der Tauffe wieder zum ewigen Leben erneuret hätte. Auch hiervon/ sage ich/ wollen wir anietzo nichts reden/ sondern vielmehr von der rechten Orgel= und Instrumental-Music wollen wir sagen/ daß sie Gottes sey/ daß sie von Gott herkommen/ und denen Menschen gegeben sey.[8] Die Poëten zwar haben den Lb PersonOrpheus Orpheum gehalten für den Erfinder der Music Lr QuellenTixier, Officina (1567) M Text: Officin. C. Cith. Tibicines etc.[9] und etzlicher Musicalischen Instrumenten/ gestalt sie dann auch von ihm gedichtet/ daß er die wilden Thiere/ ja die Steine und Bäume nach sich/ wann er auf der Cither gespielet/ gezogen habe.[10] Die Thracier haben ihren Lb PersonDorcaeus Dorcaeum Lb PersonPatricius, Franciscus (1413–1494) Fr. Patric. l. 2. LVD17 1:001681D de Inst. Reip. tit 2.
Lr QuellenPlinius, Naturalis Historia (1559) M Plin. l. 7. c. 37.
deßwegen hochgehalten.[11] Lb PersonCapella, Martianus (ca. 5. Jh.) Marcianus Capella setzet ihrer drey zusammen/ Orpheum, Lb PersonAmphion Amphionem und Lb PersonArion Arionem.[12] Lb PersonPlinius Secundus (ca. 62 – ca. 115) Plinius gedencket eines Künstlers/ Namens Lb PersonKtesibios (3. Jh. v. Chr.) Ctesibii, welcher sowol die Wind= als Wasser=Orgeln (oder die durch den Wind und Wasser getrieben werden) soll erfunden haben.[13] Aber in Gottes Wort werden wir noch viel weiter zurück gewiesen/ als darinnen gedacht wird/ daß Lb PersonGerhard, Johann (1582–1637) Gerh. Annot. ad. h. l.[14] Lb PersonOsiander, Lucas (1534–1604) Osiandr. LVD16 ZV 20829 Comment. in Pent. Tom. I. p. 155. der von der Ada erzeugte andere Sohn Lb PersonLamech Lamechs Lb PersonJubal Jubal derjenige sey/ von welchen herkommen sind die Geiger und Pfeiffer. Worbey dann die Theologi anmercken/ daß synecdochicè durch diese zwey Arten der Instrumenten angezeiget würden alle Instrumenta Musica, sowol pulsatilia als pnevmatica, sie mögen mit Saiten überzogen oder durch den Wind getrieben werden. Dieser Jubal hat nun die Instrumental-Ursachen seyn müssen/ durch welchen Gott der Heilige Geist diese edlen Instrumenta Gott zu Lobe und den Menschen zur Freude erfunden hat/ Ly BibelstelleExodus 31,3–4.6 2. Mos. 31. v. 3. 4. 6. daß/ gleichwie derselbe dorten dem Lb PersonBezaleel Bezaleel und Lb PersonAhaliab Ahaliab Weisheit ins Hertze gegeben/ und Verstand und Erkänt= [D3r] nis künstlich zu arbeiten an Gold/ Silber und Ertz/ und wie hernach stehet/ allerley Weisen/ daß sie haben machen können/ alles/ was Gott geboten hatte; Also hat auch Gott/ als der Causa principalis, uns solche herrliche Instrumenta zu verfertigen/ durch den Heiligen Geist den Ly BibelstelleExodus 15,20 Ex. 15. 20. Lb PersonJubal Jubal angetrieben. Durch dieses Geistes Trieb nahm Lb PersonMirjam Mirjam die Prophetin/ Lb PersonAaron Aaronis Schwester/ Ly BibelstelleExodus 15,20–21 eine Paucken in ihre Hand/ und alle Weiber folgeten ihr nach hinaus mit Paucken am Reigen; und Mirjam sang ihnen vor: Lasset uns dem Herrn singen/ dann Er hat eine herrliche That gethan/ Mann und Roß hat Er ins Meer gestürtzt. Durch dieses Geistes Trieb 2. Sam. 6, 5. Ly Bibelstelle2 Samuel 6,5 spielet Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David und das gantze Hauß Jsrael für dem Herrn her mit allerley SaitenSpiel von Tennenholtz/ mit Harffen und Psaltern/ und Paucken/ und Schellen/ und Cymbeln/ als sie die Lade des Bundes aus dem Hause Ly Bibelstelle2 Samuel 6,12 v. W W KorrekturOriginal: 21.12. Lb PersonAbinadab Adinadab holeten/ und ob er gleich deßwegen von seinem Lb PersonMichal Weibe verlachet ward/ so sprach er doch: Jch will vor dem Herrn spielen/ der mich vor deinem Vater erwehlet hat/ und will noch geringer werden denn also. 2. Chron. W W KorrekturOriginal: 14, 8.1, 4. Item, Lm Ereignislegendär: Einholung der Bundeslade Bundes=Lade von Kiriathjearim gen Jersualem bracht wurde/ so spielete David und das gantze Le Geographicumh Territorium: Israel Jsrael vor Gott her aus gantzer Macht mit Liedern/ mit Harffen und Psaltern/ mit Paucken/ mit Cymbalen/ und mit Posaunen. Durch dieses GeistesTrieb hat David angeordnet/ weil er selbst auch ein guter Harffenist gewesen/ daß bey Verrichtung des Gottesdiensts eine Ly Bibelstelle1 Chronik 16,16 1. Chron. 16, 16. herrliche Music möchte gehalten werden von Saiten=Spielen/ mit Psalter/ Harffen und hellen Cymbeln/ daß sie laut süngen und mit Freuden. Dieser Lobsänger Ly Bibelstelle1 Chronik 24,5 1. Chron. 24. 5. bestellte er 4000. mit Saitenspielen/ die er gemacht hatte/ Ly Bibelstelle1 Chronik 23 1. Paral. 23. Lob zu singen. Lb PersonSalomo Salomon/ Lb PersonJoas ( – ca. 798 v. Chr.) Joas und Lb PersonHiskija (ca. 750 – 696 v. Chr.) Hiskia sind hierinnen dem David auch gefolget/ wie aus den Bü= [[D3v]] chern der Chronicken bekand ist. Als da Mauren zu Le Geographicumf Ort: Jerusalem Jerusalem Neh. XII, 27. eingeweihet wurden/ wurden alle Leviten zusammen bracht/ Ly BibelstelleNehemia 12,27 zu halten die Einweihung in Freuden/ mit Dancken/ mit Singen/ Cymbeln/ Psaltern und Harffen. Wie Ly BibelstelleJesus Sirach 50,18.20 die Söhne Lb PersonAaron Aarons laut geruffen/ mit Drommeten geblasen/ und hoch gedöhnet/ daß ihrer gedacht würde vor dem Höhesten/ und wie die Sänger Gott gelobet mit Psalmen/ und das gantze Hauß vom süßen Gethöne erschallet sey/ das kan man lesen im Sir. 50. v. 18, 20. Sirach cap. 50. Ob aber nun wohl eine zimliche Zeit nach Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christi Himmelfahrt die Orgeln und Instrumental-Music nicht in der Kirchen üblich gewesen/ so ist doch solches den trübseligen Zeiten zu zuschreiben/ welche unter denen zehen General-Verfolgungen gewesen sind/ doch ist diß gewiß/ daß/ so bald die Kirchen wieder Friede und Ruhe bekommen/ solche wieder eingeführet worden.

Dieses aber/ daß die Orgeln und Instrumental-Music Gottes sey/ das wollen ihrer viele nicht gelten lassen/ sondern bringen vor/ daß es Gotte gar nicht gefallen habe/ Ly BibelstelleDaniel 3,5.7 Dan. 3, 5, 7. daß Lb PersonNebukadnezar II ( – 562 v. Chr.) Nebucadnezar seinem güldenen Bilde einen Cultum instrumentalem mit dem Schall der Posaunen/ Drommeten/ Harffen/ Geigen/ Psalter/ Lauten und allerley Saitenspiel habe bestellen lassen. Es schreye Gott Ly BibelstelleJesaja 5,12 Es. 5, 12. wehe über diejenigen/ die des Morgens aufweren/ des Sauffens sich zu befleißigen/ und säßen biß in die Nacht/ daß sie der Wein erhitze/ und hätten Harffen/ Psalter/ Paucken/ Pfeiffen und Wein in ihrem Wolleben. Es habe Salomon zuletzt seine Thorheit erkannt/ die er damit Ly BibelstelleKohelet 2,8 Pred. 2, 8. begangen/ daß er sich Sänger und Sängerinnen geschaffet/ Lb PersonVoetius, Gisbert (1589–1676) Gisb. Voet. Lr QuellenPoliticae ecclesiasticae 1 (1663) M W W KorrekturOriginal: Col.Pol. Eccl. part. 1. l. 2. tr. 2. c. 3. p. 548. ad 598. und Wollust der Menschen allerley Saitenspiel. Lb PersonVoetius, Gisbert (1589–1676) Gisbertus Voëtius Professor weiland zu Le Geographicumf Ort: Utrecht Utrecht schreibt in seiner Lr QuellenPoliticae ecclesiasticae 1 (1663) M Politica Ecclesiastica weitläufftig hiervon/ und will durchaus nicht zugeben/ daß man die Orgeln oder andere [[D4r]] Instrumenta Musica leiden soll/ dicens: Lr QuellenPoliticae ecclesiasticae 1 (1663) M nec adminiculum esse, nec partem, nec appendicem Cultus divini.[15] Die Herren Theologi zu Anhalt rechnen die Orgeln sonderlich unter die FeldZeichen des Antichrists/ sprechen/ Lr QuellenErinnerungs Schrifft Anhalt (1596) M das alte Jüdische Saitenspiel sey nur ein Fürbild gewesen der frölichen Predigt des Evangelii/ so im Neuen Testament durch die gantze Welt überlaut klingen solte/[16] ziehen auch Doctor Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Luthern in seinem Lr QuellenLuther, Altenburger Ausgabe 8 (1662) M Commentario über den 47. und 150. Psalm an; aber wie vortheilischer ungetreuer Weise solches geschehen/ das haben die Herren Theologi Cons. Theol. Witt. p. 1. p. 419.[17] zu Le Geographicumf Ort: Wittenberg Wittenberg weitläufftig ausgeführet.[18] Lb PersonZwingli, Huldrych (1484–1531) Zwinglius hat von dem Rath zu Le Geographicumf Ort: Basel Basel begehret/ sie solten alle Gesänge abschaffen/ und hat seine Supplication für dem sitzenden Rath hergesungen/ damit anzeigend/ wie seltzam es sey/ für den Menschen sein Anliegen zu singen.[19] Wie viel seltzamer sey es/ wann man für Gott mit Liedern erscheine. Zu Le Geographicumf Ort: Zürich Zürch in Le Geographicumh Territorium: Schweiz Schweitzerland hat er solche auch abgeschaffet. Lb PersonAdam, Melchior (1575–1622) Melch. Ad. in Lr QuellenAdam, Vitae Theologorum (1653) M vitâ Zvvinglii. Aber hier wolte dieser Schwarmgeist nur Neuerung suchen/ und den Namen eines Reformatoris Ecclesiae erhalten/ da er sonsten ein guter Instrumental-Musicus gewesen.[20] Etzliche geben für/ der Pabst Lb PersonVitalianus (vor 657 – 672) Vitalianus habe die Orgeln erfunden/ dieser/ weil er Anno 666. auf dem Römischen Stuel gesessen/ und aber/ wie aus der geheimen Ly BibelstelleOffenbarung 13,18 Apoc. 13. 18. Offenbarung Johannis zu ersehen/ dieses die Zahl des Thiers ist/ so schliessen sie daraus/ daß es des Antichrists Sackpfeiffe seyen. Lb PersonAtheas (ca. 429 – 339 v. Chr.) Antheus der Scythen König pflegte zu sagen: Er höre lieber das Bellen der Hunde/ als die Melodeyen der Musicanten.

In gratiam Eruditorum lubet acres quorundam addere censuras.[21]

Lb PersonVermigli, Pietro Martire (1499–1562) Petr. Mart. Lr QuellenPetrus Martyr, Loci communes (1622) M L. C. Class. 3. c. 15.
Lb PersonBèze, Théodore de (1519–1605) Bez. Lr QuellenActa Colloquij Montis Belligartensis (1587) M Coll. Momp.
Lb PersonErasmus von Rotterdam, Desiderius (ca. 1469 – 1536) Erasm. Lr QuellenErasmus, Glossographia (1623) M Tr. de lingvâ p. 79
Lb PersonVermigli, Pietro Martire (1499–1562) Petrus Martyr vocat Lr QuellenPetrus Martyr, Loci communes (1622) M Instrumentalem Musicam fractam & confragosam, quae strepitu suo verborum intellectum, etsi attendas, impediat.[22] Lb PersonBèze, Théodore de (1519–1605) Beza: Sonum, qui inani strepitu aures mulcendo à verbo nos abducat.[23] Dei Lb PersonErasmus von Rotterdam, Desiderius (ca. 1469 – 1536) Erasmus: Lr QuellenErasmus, Glossographia (1623) M Disciplinae liberales unà cum moribus hominum à simplicitate priscâ degenerarunt facta loquacio- [[D4v]] res, sed minus syncerae. Quòd hodiè operosius, quam nostra musica tot vicibus multarum avium garritum imitans? Quid diceret Emerepes ille Laconum Ephorus, qui Phrynidis Musici duas e novem W W KorrekturOriginal: chordaxchordas incedit bipennes[24] dicens: Ne corrumpas Musicam; si nunc in templis audiret eadem Organa referre tubas, cornua, lituos, tibias apertas, tibias obscuriores, tibias raucas, tonitrua, voces hominum et volucrum? Qualis est Musica nostra, talis est cultus, talis victus, talis aedificatio; Prisca simplicitas nusquam est in die[25] augescunt operosae deliciae.[26] Lr QuellenBona, Divina Psalmodia (1663) M Damnat eadem instrumenta elegantissimâ Oratione S. Aelredus Abbas Rievallis Bernhardi σύγχρονος JÜbers.: Gleichzeitig & discipulus. Unde, inquit, cessantibus jam typis & figuris, Unde in Ecclesia tot Organa, tot Cymbala? Ad quid ergò terribilis ille follium flatus tonitrui potius fragorem, quam vocis exprimens svavitatem? Pergit S. Pater, & cantum quoque figuratum sugillans ait: Ad quid illa vocis contractio & infractio? Hic succinit, ille discinit, alter supercinit, alter medias quasdam Notas dividit & incidit. Nunc vox stringitur, nunc frangitur, nunc impingitur, nunc diffusiore sonitu dilatatur, etc.[27]

Jns gemein reden die Calvinisten gar nicht gütlich von den Orgeln und Instrumental-Music. Aber wir nennen sie billig Mücken=Säuger und Cameel=Verschlucker; den Greuel/ daß Gott ein Ursach der Sünden sey/ daß Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christi Leib nicht im Heiligen Abendmahl gegenwärtig sey/ daß Gott aus bloßem Rathschluß den meisten Theil der Menschen verdamme/ diese und dergleichen Greuel leiden sie/ aber die arme Orgeln müssen heraus aus ihren Kirchen. Wir aber erkennen sie für Gottes große Gaben/ welche/ da gleich nur das genus bekand ist/ sonderliche Anmuthung geben/ entweder zu Christlicher Andacht in der Kirchen/ oder zur Freude/ oder die schwermüthigen Gedancken zu vertreiben/ oder andere gute Gedancken im Menschen zu erregen; bitten auch den grundgütigen Gott/ daß Er dieses alhier aufgeführte Neue Orgelwerck für aller Gefahr und Unglück lange Zeit in Gnaden bewahren/ und benebenst dem [E1r] Wort Gottes und Heiligen Sacramenten bey dieser lieben Gemeine Väterlich erhalten wolle.

II. Daß die Orgeln Gotte zu geben seyen. Denn so lautet ja unser Text: Ly BibelstelleMatthäus 22,21 Gebet Gott/ was Gottes ist. Solches geschicht nun I. Wann man die Orgeln gebraucht zur Aufmunterung und Andacht/ dann das Hertz und nicht der bloße Klang ist vor Gott ein lieblicher Gesang. Daher/ wann Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David seinen Gott mit SaitenSpiel rühmen will/ so spricht er im 57. Psalm: Ly BibelstellePsalmen 57,8–10 Gott/ mein Hertz ist bereit/ mein Hertz ist bereit/ daß ich singe und lobe. Wache auf/ meine Ehre/ wache auf/ Psalter und Harffen/ früh will ich aufwachen. Jch will dir dancken/ Herr/ unter den Völckern/ ich will dir lobsingen unter den Leuten. So offt ihr demnach die Sonn= und FeyerTage (Es soll aber allzeit geschehen) in die Kirchen kommet/ und die Orgeln höret/ so sollet ihr euch aller Weltlichen Gedancken entschlagen/ euer Hertz zur Ruhe bringen/ eure Lust haben an dem Herrn/ auf daß Er euch gebe/ was euer Hertz wünschet. Jhr sollet seuffzen mit David: (Ps. 5. v. W W KorrekturOriginal: 1.2.) Ly BibelstellePsalmen 5,2 Herr/ höre mein Wort/ mercke auf meine Rede/ vernimm mein Schreyen/ mein König und mein Gott/ dann ich will vor dir beten. Auf! auf! mein Geist/ mein Sinnen=Liecht! Mein Hertz sey ietzt zu Gott gericht/ Jhr meine Lippen singet; Und ihr Begierden meiner Seel/ Auf! auf! und aus des Leibes Höhl euch in den Himmel schwinget.[28] Sehet/ so müsset ihr das Orgeln und Instrumental-Music eurem Gotte wieder geben. Welches dann zu mercken haben alle diejenigen/ welche die Orgeln ansehen/ wie die Kuh das Scheun=Thor/ welche/ wie Lb PersonEutychus Eutychus unter der Predigt Lb PersonPaulus von Tarsus (10 v. Chr. – 60 n.Chr.) Pauli/ also unter dem süßen Orgelklang schnarchen und schlaffen/ welche mit ihrem Nachbar schwatzen und plaudern/ welche mit dem Leibe zwar zugegen/ mit dem Gemüth und Gedancken aber in der Gerichtsstube/ in der Werckstatt/ auf dem Kornboden/ auf dem Felde/ in den Viehställen und andern Orten herumb fliegen/ und also [[E1v]] auf die Sorgen der Nahrung mehr als auf die Seelen=Sorge erpicht sind; welche die Augen von der Bohrkirche auf die Mägde werffen/ und mehr auf ihren Schmuck dencken/ als wie sie ihre Seele in Gott recht schmücken mögen; solche und dergleichen Leute geben zu verstehen mit ihrem Thun/ daß sie wenig intention und Fürsatz haben Gott zu dienen/ wenig Andacht und Aufmercken im Gottesdienst spühren lassen/ da sie doch billig bey dem Orgelklang in ihren Hertzen seuffzen solten: Thue auf meinen Mund zum Lobe dein/ bereit das Hertz zur Andacht fein/ den Glauben mehr/ stärck den Verstand/ daß uns dein Nam werd wohl bekand.

II. So gibt man die Orgeln Gotte/ wann man sie gebraucht zur Dancksagung/ oder Gott damit zuloben und zu preisen/ daß Er dadurch bewogen werde/ uns mehr Wohlthaten an Leib Lb PersonWeigel, Valentin (1533–1588) Weig. Lr QuellenWeigel, Astrologia Theologizata (1618) M Nosc. teips. l. Theol. Astrologizat. c. 22 p. 77.
Lr QuellenWeigel, Astrologia Theologizata (1618) M Daß kein Instrumentist noch W W KorrekturOriginal: MususMusicus in Himmel komme.[29]
und Seel zu erzeigen. Zwar Lb PersonWeigel, Valentin (1533–1588) Valentinus Weigelius hat in seiner so genannten Lr QuellenWeigel, Astrologia Theologizata (1618) M Theologiâ Astrologizatâ ausdrücklich gesetzt/ daß Lr QuellenWeigel, Astrologia Theologizata (1618) M die Orgeln/ Jnstrumenten/ Lauten/ Geigen/ Harffen/ Pfeiffen den ewigen Gott gar nicht loben mögen/ weil es ein inventum humanum sey/ es sey sinnlich/ viehisch/ menschlich Ding/ diene nur zur Lust und fleischlichen Ergetzung dem alten Menschen/ möge aber zum ewigen wahren Gott nicht reichen. Es gehöre auch solch menschlich Gepränge/ solch Pfeiffen/ Orgeln und figuriren in die Kirche nicht: Es sey bey den Propheten und Aposteln gar nicht im Gebrauch gewesen/ daß sie hetten zuvor lassen herfpeiffen/ singen und quintiren/ ehe sie geprediget/ mach also solch Pfeiffen/ Singen/ Orgeln und Quintiren dem alten Menschen nur eine fröliche Stunde/ auf daß des Evangelii/ das ist/ des Leydens/ Sterbens/ der Tauffe und Heiligen Nachtmahls vergessen werde.[30] Aber gleichwie wir das Gegenspiel allbereit oben erwiesen haben; Also antworten wir billig nicht diesem berühmten heyllosen Manne/ Lb PersonHunnius, Nicolaus (1585–1643) Nicol. Hunn. LVD17 39:151194Z Betrachtung der neuen Paracelsischen und Weig. Theol. p. 50.[31] wie ihn Lb PersonHunnius, Nicolaus (1585–1643) Hunnius nennet/ nach seiner Narrheit/ auf daß er sich nicht weise düncken lasse. Wir sagen vielmehr: Wo [E2r] Gesang und Klang recht geht im schwang/ da wohnet Gott/ und hilfft aus Noth. Qvi canit, bis orat, hat Herr Doctor Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Lutherus pflegen zu sagen.[32] Vaganten/ die cantiren/ gibt man eher einen Heller mehr/ als den andern starcken Bettlern und Landstreichern. Doch haben Musicanten/ Organisten/ Cantores und KunstPfeiffer sich in acht zu nehmen/ daß sie nicht spielen/ singen/ streichen und klingen nach ihrem Wohlgefallen/ daß sie nicht umb weltliche Ehre concertiren/ welcher es am allerkünstlichsten machen und der Nachtigal am allersubtilsten nachschlagen können/ nicht darauf trachten/ wie sie durch allerhand krause und bunte Lieder oder fremde Weltmanier die Ohren kützeln und füllen/ und also mehr aus Ehrgeitz als Andacht sich hören lassen. Dann die auf solche Art auf dem Ly BibelstelleAmos 6,5 Amos 6, 5. Psalter spielen und Lieder dichten/ über solche [hebr.] JÜbers.: welche wie die Singvögel die Stimm ziehen und brechen/ schreyet Gott weh/ Amos 6. Die Zuhörer aber müssen nicht sowol auf den eusserlichen Thon der Orgelpfeiffen und Instrumenten sehen/ als auf Gott/ der dardurch gepriesen wird. Werden nun die Praeambula gemacht/ so müsset ihr fein in euren Gesangbüchern nachschlagen das Lied/ welches soll abgesungen werden/ und indeß zu Gott Ps. 89, W W KorrekturOriginal: 1.2. seuffzen aus dem 89. Psalm: Ly BibelstellePsalmen 89,2 Jch wil singen von der Gnade des Herrn ewiglich/ und seine Wahrheit verkündigen mit meinem Mund für und für. Wird hernach das DanckLied gesungen und die Orgel drein geschlagen/ Ly BibelstelleEpheser 5,19 Eph. 5, 19. so müsset ihr nicht sitzen wie die κωφὰ πρόσωπαJÜbers.: Stumpfe Gesichter sondern fein mit singen/ nicht nur mit dem Munde/ sondern im Hertzen/ Ly BibelstellePsalmen 47,9 Ps. 47, 9. ihr müsset dem Herrn klüglich lobsingen/ damit euer Ly BibelstelleRömer 12,1 Rom. 12, 1. Gottesdienst vernünfftig sey. Die Seele muß erheben den Herrn/ und euer Geist sich freuen Gottes eures Heylandes. Dann Ly BibelstellePsalmen 50,23 wer Danck opffert/ der preiset mich/ und das ist der Ps. 50. vs. ult. Weg/ daß ich ihm zeige das Heyl Gottes, Ps. 50. Daran [[E2v]] wollen nun viel nicht/ daß sie sollen mitsingen/ beruffen Can. 15. Conc. Laod. sich wohl gar auf das Concilium Laodicense, da beschlossen worden/ es soll niemand singen in der Gemeinde/ als die Canonici. Aber Lb PersonPaulus von Tarsus (10 v. Chr. – 60 n.Chr.) Paulus gilt uns mehr als diß Concilium, der vermahnet iedermann voll zu werden des Geistes/ und zu reden von Psalmen/ Lobgesängen und geistlichen Liedern. Ps. 148, v. 11. Lb PersonDavid (fl. 1000 v. Chr.) David gilt uns mehr/ welcher spricht: Ly BibelstellePsalmen 148,11–13 Jhr Könige auf Erden/ und alle Leute/ Fürsten und alle Richter auf Erden/ Jünglinge und Jungfrauen/ die Alten mit den Jungen sollen loben den Namen des Herrn. Und im 150. Psalm: Ly BibelstellePsalmen 150,6 Alles/ was Othem hat/ lobe den Herrn. Hallelujah. Und was wollt ihr euch doch scheuen/ mit Gesängen Gott zu loben und zu preisen. Hat doch der Käyser Lb PersonFlavius Valerius Constantinus (ca. 280 – 337) Constantinus Magnus in der Kirchen meistentheils zu singen angefangen/ wie Lb PersonEusebius von Caesarea (260–340) Eusebius bezeuget. Lb PersonKarl der Große (747–814) Carolus Magnus der erste Teutsche Käyser trat mit in das Schüler=Chor/ und halff Lieder singen. Zu Le Geographicumf Ort: Merseburg Merseburg weiset man noch die Käyserlichen Chor=Röcke/ so Käyser Lb PersonHeinrich II. (HRR) (973–1024) Heinrich II. und sein Weib Lb PersonKunigunde (ca. 975 – 1033) Cunigunda getragen/ wann sie mit zu Chor gangen und gesungen haben. Der Käyser Socr. l. 7. c. 22. Lb PersonTheodosius I. (347–395) Theodosius pflegte mit seiner Schwester/ so bald der Morgen anbrach/ seinem Gott ein schönes Danck= und Morgen=Lied zu singen.[33] Uber diß/ so hast du ja sonsten nichts/ das du deinem Gott für seine Gnade/ die Er alle Morgen lässet über dich neu aufgehen/ geben kanst/ als ein danckbares Hertz. Drümb hat auch jener Heydnische Lb PersonEpiktet (ca. 50 – ca. 138) Epictetus. Lb PersonEpiktet (ca. 50 – ca. 138) Weltweise gesaget: Ln LiteraturRitter, Alte Kirche (1994) M Wann ich eine Nachtigal wäre/ so wolte ich das Ampt einer Nachtigal freudig verrichten; Oder/ so mich Gott zu einem Schwane gemacht/ möchte deßen Beginnen meine Verrichtung seyn. Weil mich aber Gott mit Verstande und Vernunfft begabet; so will ich diß für meine Schuldigkeit halten/ daß ich Gott lobe und preise: diß ist mein Ampt/ dem will ich [E3r] gerne nach kommen/ diesen meinen Beruff nicht verlassen/ so lang es Gott und meine Lebens=Kräffte vergönnen/ darneben auch euch zu solchem Gesang anmahnen.[34] Wollt ihr aber Gott mit euren Liedern recht loben und preisen/ so müst ihr wohl bedencken/ was ihr singet/ dann nichts gemeiners ist bey den Einfältigen/ als daß sie gantz falsch und unrecht singen. Zeilerus meldet von den Schwäbischen Bauren/ daß sie gesungen haben: So fern der Rost vom Ofen ist unser Sünd dahin; da es doch heissen solt: Lw MusikwerkKugelmann, Hans: Nun lob, mein Seel, den Herren M So fern der Ost vom Abend:[35] Also singen viel: Du bleibst gerecht/ ob man urtheilt dich: Item, Durch Mosen sind die Diener reich/ hoch auf dem Berge seh ich euch. Da es doch heissen solt: Lw MusikwerkWalter, Johann: Erbarm dich mein O Herre Gott Du bleibst gerecht/ ob du urtheilst mich.[36] Lw Musikwerkanonym: Dies sind die heiligen zehn Gebot Durch Mosen seinen Diener treu/ hoch auf dem Berg Sinai.[37] Herr Doctor Lb PersonMengering, Arnold (1596–1647) Mengering Lr QuellenMengering, Scrutinium Conscientiae (1642) M Scrutin. Consc. p. 634.[38]) hat sonderlich in acht genommen den gemeinen Fehler des 6. Verses in dem bekanden Passions=Liede: Lw Musikwerkanonym: Da Jesus an dem Kreuze stund M Da Jesus an dem Creutze stund/ da man ins gemein singet: Zum Fünfften gedenck seiner Barmhertzigkeit/ die Gott etc. welches doch gantz ungereimbt und keinen Verstand noch Andacht gebe/ sondern heissen müsse: Lw Musikwerkanonym: Da Jesus an dem Kreuze stund Zum Fünfften gedenck seiner Bitterkeit[39]/ und also habe es auch seinen Tischgängern der alte Gottselige Theologus Herr Doctor Lb PersonMaior, Johann (1533–1600) Major in einem alten Gesangbuch gezeiget/ und eine feine Erinnerung dabey gethan/ es solte ein ieder an seinem Ort diesen groben Schnitzer helffen abthun/ und den rechten Verstand durchs Wörtlein Bitterkeit wieder einführen. Wer mehr dergleichen Exempel zu wissen verlangt/ der schlage auf die schöne Vorrede/ welche Herr Doctor Casparus Finckius über das Coburgische Gesangbuch[40] gemacht hat. Gleichwie demnach unrecht beten straffbar ist/ und im Gewissen unverantwortlich: Also auch singen/ weil ein Gesang anderst nicht ist als ein Gebet/ Lob und Dancksagung.

III. Gibt man Gott die Orgeln wieder/ wann man sie gebraucht zur Erinnerung der zukünfftigen süßen EngelMusic, welche wir nicht allein nach dieser Zeitligkeit hören/ sondern [[E3v]] auch selbsten anstellen werden. Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Augustinus schreibet hiervon also: Ln LiteraturAugustinus, Opera omnia 6 (1837) M Si tanta facis nobis in carcere, quid ages in palatio; si tanta solatia in hoc die lacrimarum, quanta conferes in die Nuptiarum; si tanta delectabilia continet carcer, quanta quaeso patria?[41] Lr QuellenLuther / Aurifaber, Colloquia (1591) M Als der Herr Lutherus einsten Anno 1538. die Stadt=Musicanten zu Le Geographicumf Ort: Wittenberg Wittenberg bey sich hatte/ und schöne Stücklein gesungen und musiciret wurden/ afficiret es ihn dermaßen/ daß er sagte: Weil unser Herr Gott in diß Leben/ das doch ein lauter Schmeißhauß ist/ solche edle Gabe geschüttet/ und uns gegeben hat so schön zu singen/ was wird denn in jenem ewigen Leben geschehen/ da alles wird aufs vollkommenste und lustigste werden. Hier ist nur materia prima, der bloße Anfang.[42] Ach ja wohl ist allhier der bloße Anfang mit unser Music, und gleichsam ein lallendes stammlendes Wesen/ und dringet doch so durch im menschlichen Hertzen/ daß sie große Freud und Lust in demselben erwecken kan. Was solt dann dort nicht geschehen/ wann die Cherubim und Seraphim die holdselige Harmony aus der Tieffe in die Höhe zwingen/ aus der Höhe in die Tieffe bringen/ in der mitten ümbfahen/ gegeneinander singen/ durcheinander fugiren/ miteinander intoniren/ und auf 1000.ley Art die Gesänge variiren/ mit den Flügeln tactiren/ das große Heilig repetiren/ mit Verwunderung gegen die Göttliche Majestät pausiren/ doch alsobald mit Ehrerbietung triumphiren/ und die schönsten Psalmen auf viel 100. Chören musiciren werden/ da wird es recht beßer/ wie man Anno 1649. nach dem geschlossenen Lm Ereignis1649–1650: Nürnberger Exekutionstag Friede im Le Geographicumh Territorium: Deutschland Teutschland in dem neuen Lw Musikwerkanonym: Nun singet dem Herren ein neues vom Liede (Friedenslied) M Friedens=Lied zum Lobe Gottes sang:

Lw Musikwerkanonym: Nun singet dem Herren ein neues vom Liede (Friedenslied) Nun singet und klinget/ nun jauchzet und springet/
Und springet vor unserm Erlöser empor;
Nun lobet und preiset/ nun rühmet und singet
auf abgewechselte Chor.
Nun kommet mit Palmen/ nun kommet mit Psalmen/
mit Palmen in Händen/ im Munde mit Psalmen/
die Palmen der Ehren gehören dem Herren! Allelujah.
[43]

[[E4r]]

Da werden die Engel und Ertz=Engel/ menschlicher Weise darvon mit Herrn Doctor Lb PersonMeyfart, Johann Matthäus (1590–1642) Meyfarto zu reden/[44] in dem himmlischen Freuden=Saal unter die Auserwehlten sich austheilen/ den seligen Kindern/ Knaben und Jungfrauen den holdseligen Discant, den Jünglingen und Jungfrauen den reinen Alt, den Männern und Weibern den freudigen Tenor, und den Alten den tapfern Bass austheilen/ und ieden seinen gewißen Chor anweisen/ darauf wird die allerzierlichste Symphonia und Melodia angehen/ mit welcher nicht allein Gott wird gelobet/ sondern auch den Auserwehlten lauter Lust und Ergötzlichkeit gemacht werden. So offt ihr demnach/ ihr Lieben/ künfftig dieses schöne Orgelwerck werdet klingen hören/ so erinnert euch dieses darbey/ und dencket/ wie auf einer Orgel zu Le Geographicumf Ort: Basel Basel[45] geschrieben stehet: Lr QuellenPraetorius, Syntagma musicum 2 (1619) M Haec si contingunt terris, qvae gaudia coelo! Kan einen das lieblichklingende Saitenspiel in dieser Welt so frölich machen/ dessen man doch/ nach dem Exempel Salomonis, (Ly BibelstelleKohelet 2,9.11 Pred. 2, 9. 11.) bald überdrüßig wird/ wie wirds doch einmal so lieblich und lustig zugehen im ewigen Leben.[46] Ey derowegen so will ich mich befleißigen/ daß ich auch möge dahin kommen/ Lw Musikwerkanonym: In dulci jubilo M da die Engel singen Nova cantica, und die Schellen klingen in Regis Curiâ, Eja weren wir da![47] Lb PersonMeelführer, Johann Christoph (1644–1708) Joh. Mehlführer im Lr QuellenMeelführer, Historisches Spruch-Buch (1682) M Hist. Spruchbüchlein. p. 252. Alphonsus[48] der König in Le Geographicumh Territorium: Spanien Hispanien Lr QuellenMeelführer, Historisches Spruch-Buch (1682) M hat Anno Christi 793. kurtz vor seinem Ende einen Vorschmack hiervon gehabt/ indem sich eine Englische Musica ümb sein Todenbette hören lassen/ welche überaus lieblich den schönen Spruch aus dem Es. W W KorrekturOriginal: 56.57. figuriret und gesungen. Ly BibelstelleJesaja 57,1 Der Gerechte kommt ümb/ und niemand ist/ der es zu Hertzen nehme etc.[49] Lb PersonNicolai, Philipp (1556–1608) D. Phil. Nic. LVD16 N 1489 Tr. de Omnipraes. Christi p. 278.[50] Von dem Gottselig- und eiferigen Fürsten Lb PersonJohann Wilhelm von Sachsen-Weimar (1530–1573) Hertzog Johann Wilhelm wird erzehlet/ daß er auch Zeit seiner währenden tödlichen Kranckheit eine liebliche Offenbahrung gehabt. Es daucht ihm im Schlaff/ als were er in einem schönen Pallast/ da alle Zimmer und Gemach mit den allerstattlichsten Tapezereyen aufs prächtigst geschmücket weren/ allda habe sich eine treffliche Music hören und sehen lassen/ die vor ihm vorüber gezogen/ und überaus anmuthig gesungen. Lw Musikwerkanonym: Warum betrübst du dich, mein Herz M Warumb betrübst du [[E4v]] dich mein Hertz/ bekümmerst dich und trägest Schmertz/ nur um das zeitlich Gut/ vertrau du deinem Herren Gott/ der alle Ding erschaffen hat.[51] Dieser Vocal-Music wäre gefolget eine andere auch gar liebliche Instrumental-Music, von allerley wohlklingenden Instrumenten/ wie die zu gedencken/ welcher nachgefolget/ ein gar großer schöner und herrlicher Engel/ der in seiner Hand ein Schwerd geführet/ und einen Zettul auf seinen Rücken/ darauf geschrieben: Vertrau du nur Gott/ der wird dir helffen und dich zur Ruhe bringen. Dieser Traum hat den lieben Fürsten dermaßen afficiret/ daß er ihn alsobald früh Morgens mit allen Umbständen lassen aufzeichnen/ und ist nicht lange darauf durch einen sanfften und seligen Tod zur Ruhe gangen. Das waren nur kurtze Modellen der Englischen Music, so gleichwol diese hohe Leute mit so heisser Begierd entzündet/ daß sie flugs wolten aufgelöset werden und bey Lb PersonJesus Christus (ca. 0 – ca. 30) Christo seyn/ da diese Freuden=Music stetiglich getrieben wird. Ach/ was wird doch geschehen/ wann wir erwachen werden nach Gottes Bilde/ selber mit zu Chor treten und singen. Heyl/ Preiß/ Ehre/ Macht und Gewalt sey unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ey so fanget doch an fromm und Christlich zu leben! Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Augustinus saget: benè psallere & malè vivere, Deo est abominabile.[52] So wenig Gott gefiel das Bekäntnis des Teufels/ da er sagte/ du bist Christus/ (Ly BibelstelleLukas 4,4 Luc. 4, 4.) Jch weiß wer du bist/ nemlich/ der Heilige Gottes; so wenig als Gott gefiel/ daß die Kriegsknechte sagten: Ly BibelstelleMatthäus 27,29 Gegrüsset seyst du/ der Jüden König; (Matth. 27.) So wenig als Gott gefiel/ der Jsraeliten Singetantz; (Ly BibelstelleExodus 32 Ex. 32.) Eben so wenig gefällt Gott die Orgeln und Instrumental-Music, wann es ohne solch Aufmuntern/ ohne hertzliche Dancksagungen und Erinnerung geschicht. Derowegen/ so gebet Gott/ was Gottes ist/ Eur Hertz/ Seel und Gliedmaßen/ alle Leibes= und Gemüths=Kräffte/ alle Adern und Bluts=Tropffen. Gebet ihm auch dieses schöne Orgelwerck/ und last die Sänger/ wie am Reihen alle in dasselbige singen/ eins umbs andere. Ly BibelstellePsalmen 87,7 Ps. 87.

Du aber/ Herr Jesu Christe/ accipe hoc charum donum à chara manu. Wir sehen an deine Güte/ daß du noch an uns denckest/ und uns segnest. Nun/ so segne ferner das Hauß Lb PersonAaron Aaron/ segne das Hauß Jsrael/ segne die den Herrn fürchten beyde Klein und Groß. Der Herr segen euch ie mehr und mehr/ euch und eure Kinder. Jhr seyd die Gesegneten des Herrn/ der Himmel und Erden gemacht hat. Ly Bibelstelle1 Chronik 29,13–14.17–18 Nun/ unser Gott/ wir dancken dir/ und rühmen den Namen deiner Herrligkeit. (1. Chron. 30, 13. 14. 17. 18.)[53] Dann von dir ist alles kommen/ und von deiner Hand haben wir dirs gegeben. Jch sehe mit Freuden dein Volck/ das hier vorhanden ist/ daß es dir freywillig gegeben hat. Herr Gott unser Väter Lb PersonAbraham Abraham/ Lb PersonIsaak Jsaac und Jsrael/ bewahre ewiglich solchen Sinn und Gedancken im Hertzen deines Volcks/ und schicke ihre Hertzen zu dir.

Lw MusikwerkCrüger, Johann (Rinckart, Martin): Nun danket alle Gott, 1636 Nun dancket alle Gott/ etc.

Einzelanmerkungen

  1. Schneider befasst sich ausführlich mit der Frage, in welcher physiologischen wie auch theologischen Weise sich erklären lässt, dass Musik den bösen Geist und damit die Melancholie vertreiben kann. Das Thema wird auch in anderne Orgelpredigten behandelt, vgl. etwa Musica Christiana (Leipzig 1615), S. 67f., sowie Irwin, Neither voice nor heart alone (1993), S. 30–33.
  2. Schneiders Interpretation dürfte nicht ganz korrekt in ihrem Bezug auf Lb PersonAugustinus, Aurelius (354–430) Augustinus sein. Dieser spricht den Dämonen eigentlich gerade keine Körper zu, sondern sieht in ihrem von Affekten beherrschbaren Geist die Ähnlichkeit zum Menschen: Daemones igitur medii, quem ad modum dis, quibus inferius habitant, postponendi, ita hominibus, quibus superius, praeferendi sunt. Habent enim cum dis communem inmortalitatem corporum, animorum autem cum hominibus passiones. Quapropter non est mirum, inquiunt, si etiam ludorum obscenitatibus et poetarum figmentis delectantur, quando quidem humanis capiuntur adfectibus, a quibus di longe absunt et modis omnibus alieni sunt. Ex quo colligitur, Lb PersonPlato (428/427 – 348/347 v. Chr.) Platonem poetica detestando et prohibendo figmenta non deos, qui omnes boni et excelsi sunt, priuasse ludorum scaenicorum uoluptate, sed daemones. (Augustinus, De civitate Dei I-XIII (1899), S. 377)
  3. Siehe die Quelle mit der Beschreibung der alttestamentarischen Musikinstrumente im Personenartikel Lb PersonJosephus, Flavius (37/38 – nach 100) Flavius Josephus.
  4. In der hier überprüften Ausgabe geht der Kirchenvater zwar ausführlich auf die wohltuende Wirkung von Psalmen ein, erwähnt jedoch nicht das Beispiel Sauls, vgl. Basilius, Opera omnia (1566), S. 63–67. Dem wenig konkreten Hinweis auf Theodorets Psalmenkommentar ist hier nicht weiter nachgegangen worden.
  5. Schneider bezieht sich auf folgende Erläuterung: Musica adeo delectabilis est: vt eius dulcedine cuncta viuentia capiantur, cujus origo coelestis memoratur, ipsiusque ratione mundum esse compositum Pythagorici scripserunt. (Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi (1612), S. 670)
  6. In dem angeführten Werk findet sich auf S. 312 keinerlei Hinweis auf die Harmonie der Schöpfung, vgl. Heumen, Joseph Accrescens (1663), S. 312.
  7. Dieser Spruch, der auf die Solmisationssilben la und mi anspielt, findet sich in Verbindung mit zwei Notenbeispielen, die die fehlerhafte Klauselbildung erläutern, in einigen Ausgaben des von Lb PersonMoscherosch, Johann Michael (1601–1669) Johann Michael Moscherosch übersetzten spanischen Romans Visiones de Don Quevedo, vgl. die digitalisierte Fassung (die leider die Erscheinungsdaten ihrer Vorlage nicht kenntlich macht): TextGrid Repository (2012). Moscherosch, Johann Michael. Gesichte Philanders von Sittewald. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-4375-B , S. 56. Es handelt sich dabei allerdings um einen späteren editorischen Zusatz, denn in der zweiten Auflage des Werks geht es nur sinngemäß um eine herrliche Musica, die anfangs lieblich klinget in den Ohren deren die es hören/ aber zu letzt auff ein la mi endet, vgl. Moscherosch, Visiones de Don Quevedo (1642), S. 72. Der Hinweis auf diese Quelle verdankt sich Katelijne Schiltz.
  8. Schneider erörtert im folgenden eine für die lutherische Musikanschauung zentrale Aussage, die so bereits von Lc PredigtautorTheodoricus, Hieronymus (1562–1634) Hieronymus Theodoricus verwendet wurde, vgl. Corona Templi (Nürnberg 1621), K2v; siehe auch Irwin, Neither voice nor heart alone (1993), S. 28f.
  9. Wie einige der folgenden Informationen übernimmt Schneider diesen weiterführenden Literaturhinweis aus Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi (1612), S. 673.
  10. Den Sänger Orpheus und seinen bewegenden Gesang bedichtete beispielsweise Lb PersonOvid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.) Ovid, vgl. Ovid, Metamorphosen (1974), S. 358–363.
  11. Dieser thrakische Sänger ist sonst in der griechischen Mythologie nicht bekannt. Er wird aber von Chasseneuz als solcher erwähnt, von wo auch der weiterführende Literaturhinweis übernommen wurde. Folgendermaßen lautet die erste Quelle: Qui autem inuentores fuerunt huius scientiae & multorum instrumentorum musicorum, & quomodo, scribit Textor in sua officina, c. citharoedi, tibicines, cantores, & musici, & F. Patrit in d. lib. 2. de instit. Reipn. tit. 2. Et ibi Textor dicit, quod Poetae faciunt Orpheum principem musicae lyrae; Dorcaeus vero cantu citharae apud Thraces, secundam post Orpheum meruit palmam. Marcianus tamen Capella ait: Nam Orpheus, Amphion, Arionque doctissimi, aurata omnes testudine consonantes flexanimum pariter reddidere concentum., vgl. Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi (1612), S. 673. Der zitierte Textor belegt auch seine primäre antike Quelle, die hier nicht weiter überprüft werden kann: Dorcaeus cantu citharae apud Thraces secundam post Orpheum meruit palmam. Val. Flac. lib. 3. Argon. Protinus insignem cithara, cantuque fluenti Dorcea, qui dulci festis aßistere mensis etc. (Tixier, Officina (1567), Sp. 854)
  12. Auch dies ist eine Paraphrase aus Chasseneuz, Catalogus Gloriae Mundi (1612), S. 673. Siehe den Wortlaut im Zusammenhang in der vorherigen Anmerkung.
  13. Plinius schreibt in seiner Liste von Erfindern nur kurz über Ctesibus, pneumatica rone & hydraulicis organis repertis. (Plinius, Naturalis Historia (1559), Sp. 169)
  14. Welcher Kommentar hier genau gemeint ist, konnte im Rahmen dieser Edition nicht ermittelt werden.
  15. Vgl. Politicae ecclesiasticae 1 (1663), S. 553. Die Stelle zitiert als Quintessenz der reformierten Position gegenüber instrumentaler Musik auch Lc PredigtautorSagittarius, Paulus Martinus (1645–1694) Paulus Martinus Sagittarius, vgl. Das dem Allmächtigen abzustattende Lob (Altenburg s.a.), S. 35.
  16. Schneider wandelt in seinem Zitat die folgende Aussage leicht ab: Das alte Jüdische Seitenspiel/ darein sie haben gesungen/ also daß man gleichwol alle wort hat verstehen können/ ist in warheit nur ein typus oder vorbilde gewesen/ der frölichen Prdigt deß Evangelii/ so im Newen Testament/ durch die gantze Welt überlaut klingen solt. (Erinnerungs Schrifft Anhalt (1596), S. 74)
  17. Leider ließ sich diese Abkürzung bislang nicht auflösen.
  18. Die Auseinandersetzung mit den reformierten Theologen in Anhalt ist aus musikwissenschaftlicher Perspektive bislang nicht im Detail aufgearbeitet worden. Einen kurzen Überblick über die Debatte liefert Joseph Herl, vgl. Herl, Worship Wars (2004), S. 110f., sowie S. 269, Fußnote 19. In der frühesten verfügbaren Verteidigungsschrift der Anhaltischen Theologen wird die Frage der Orgelverwendung nur flüchtig behandelt, vgl. Erinnerungs Schrifft Anhalt (1596), D3r–D4v. Der Hinweis auf die bei Martin Luther vorkommende Bezeichnung verschiedener Adiaphora, darunter auch der Orgel, als deß Römischen Abgott Baals feldzeichen findet sich abschließend auf Folio D4v. Er wird nur hier einmalig eingesetzt und zwar als fremder Begriff, der nicht für die eigene (schmal ausgeführte) Kritik an der Orgel Verwendung findet. Von den Wittenberger Theologen ist dieser Terminus hingegen mitsamt seiner Legitimierung durch Luther heftig zurückgewiesen worden, vgl. Notwendige Antwort (1597), S. 201ff. Erst hier scheint die griffige Formulierung in den Vordergrund zu rücken, wobei den Anhalter Theologen vorgeworfen wird, sie hätten ihre Orgelkritik mit D. Luthers Namen geschücket/ damit einfeltige Leut hierdurch betrogen würden. (Notwendige Antwort (1597), S. 205) Auch Conrad Dieterich hält sich an dem diffamierenden Begriff fest und bezeichnet ihn als Calvinisch Feldgeschrey (Vlmische Orgel Predigt (Ulm 1624), S. 30) Erst eine genaue Quellenanalyse könnte zeigen, in welchem Maße hier möglicherweise von lutherischen Geistlichen ein einprägsamer Begriff zum Angriffsobjekt ihrer anticalvinistischen Attacken aufgebaut wurde. Inhaltlich bewerteten die reformierten Theologen die Orgel freilich in der Tat als äußerliches Attribut, das im Gottesdienst nichts zu suchen hatte.
  19. Diese Episode aus Zwinglis Leben wird häufiger in musiktheologischen Publikationen erwähnt. Als Quelle wird in anderen Texten einvernehmlich ein Werk des Lb PersonHellbach, Albrecht von (vor 1584 – 1614) Albrecht von Hellbach angeführt, das in modernen Bibliothekskatalogen leider bislang nicht zu identifizieren war. Lc PredigtautorFrick, Christoph (1577–1640) Christopher Frick bezeichnet es als Filo Aegidis, vgl. Musica Christiana (Leipzig 1615), S. 39, während Lb PersonMithob, Hector (vor 1643 – nach 1680) Hector Mithobius von Filio Aegidis spricht, vgl. Mithob, Psalmodia Christiana (1665), S. 243. Beide stimmen in der Seitenangabe (Teil 1, S. 85) überein. In der moderneren Zwingli-Biographik, die die hier genannten Überlieferungswege nicht berücksichtigt, gilt diese Episode als Legende, für die es keine belastbaren Quellenbelege gibt, vgl. Jenny, Zwinglis Stellung zur Musik im Gottesdienst (1966), S. 13–15. Die Genese der Legende und ihre argumentative Funktion scheint aber bislang nicht wirklich aufgearbeitet worden zu sein.
  20. Zwinglis musikalische Begabung erwähnt Melchior Adam zu Beginn seiner Biographie: In Musicis equidem supra aetatem excellebat; ut solent, qui natura sunt ada aliquam artem promtiores. (Adam, Vitae Theologorum (1653), S. 25)
  21. Die Herkunft dieses Zitats ließ sich bislang nicht feststellen.
  22. Schneider scheint dieses Zitat nicht aus der primären Quelle entnommen haben, denn hier heißt es: Nec iure potest retineri fracta illa & confragosa Musica quanta detinentur astantes, vt verba, etiamsi velint, percipere minime queant. (Petrus Martyr, Loci communes (1622), S. 534)
  23. In den Lr QuellenActa Colloquij Montis Belligartensis (1587) M Akten des Kolloquiums zu Montbéliard ist dieses Zitat nicht auffindbar. Eine andere Quelle lässt sich bisher ebenfalls nicht benennen.
  24. In der Vorlage steht hier bipenni.
  25. In der Vorlage steht hier dies.
  26. Das Augustinus-Zitat reicht nur bis zu dieser Stelle, vgl. Erasmus, Glossographia (1623), S. 79f.
  27. Die Fortsetzung des Zitats stammt aus: Bona, Divina Psalmodia (1663), S. 420.
  28. Dieser gereimte Abschnitt konnte bisher keinem Liedtext zugeordnet werden.
  29. Schneider zitiert hier wörtlich den Titel des 22. Kapitels, das auf der angegebenen Seite beginnt.
  30. Zitat aus Weigel, Astrologia Theologizata (1618), S. 78.
  31. Von diesem Werk steht leider noch kein Digitalisat zur Verfügung, daher konnte die genannte Stelle nicht überprüft werden.
  32. Dieser Spruch wird sonst in der Regel Augustinus zugeschrieben; in dieser Form kommt er in dessen Schriften jedoch nicht vor.
  33. Die Liste der frommen Herrscher von Karl dem Großen über Heinrich II. bis zu Theodosius samt dem dazugehörigen, hier nicht aufgeschlüsselten, Quellenhinweis findet sich etwas ausführlicher in Musica Christiana (Leipzig 1615), S. 63f. Vermutlich stützt Schneider sich auf diese Orgelpredigt. Bei Frick ist allerdings von Gattin, Schwestern und Verwandten des byzantinischen Kaisers die Rede, aus denen hier eine einzige Schwester geworden ist.
  34. Schneider zitiert eine in der christlichen Theologie stark rezipierte Aussage Epiktets, die in der posthum herausgegebenen Sammlung seiner Sprüche enthalten ist (Gespräche 1,16, 20–21). Vgl. den griechischen Wortlaut der Stelle im Personenartikel Lb PersonEpiktet (ca. 50 – ca. 138) Epiktet.
  35. Das Zitat stammt aus der zweiten Strophe des Lieds Lw MusikwerkKugelmann, Hans: Nun lob, mein Seel, den Herren M Nun lob, mein Seel, den Herren. Aus welcher Ausgabe von Martin Zeilers Predigtsammlung das angegebene Zitat stammt, konnte nicht genauer erschlossen werden, als Belegstelle findet sich jedoch u. a. die Angabe Cent. VI. Epist. 70. p. 560.
  36. Letzte Zeile der ersten Strophe des Liedes Lw MusikwerkWalter, Johann: Erbarm dich mein O Herre Gott M Erbarm dich mein, o Herre Gott.
  37. Schluss der ersten Strophe des Liedes Lw Musikwerkanonym: Dies sind die heiligen zehn Gebot M Dies sind die heilgen zehn Gebot.
  38. In der digital zugänglichen frühen Ausgabe des Werks enthält die angegebene Seite keine passenden Inhalte, vgl. Mengering, Scrutinium Conscientiae (1642), S. 634. Auch bei Auflagen, die nach Schneiders Predigt erschienen sind, trifft die Seitenzahl nicht zu.
  39. 6. Strophe des Liedes Lw Musikwerkanonym: Da Jesus an dem Kreuze stund M Da Jesus an dem Creutze stund. Auch die von Schneider als nicht authentisch klassifizierte Textzeile mit dem Begriff der Barmherzigkeit begegnet vor allem in älteren Fassungen des Liedes. Die genaue Überlieferungssituation kann hier nicht weiter verfolgt werden.
  40. Die 1622 erschienene Ausgabe dieses Gesangbuchs mit einer Vorrede von Lb PersonFinck, Caspar (1578–1631) Caspar Finck galt bereits nach dem 30-jährigen Krieg als vergriffen, wie 1655 in der Vorrede zur LVD17 7:684319 Siebten Auflage erklärt wurde; Exemplare der Finckschen Zweiten Auflage scheinen heute nicht mehr vorhanden zu sein, vgl. den Kommentar in der Gesangbuchbibliographie der Forschungsstelle Kirchenlied und Gesangbuch (Universität Mainz): https://scripts.zdv.uni-mainz.de/gesangbuch/details.php?id=942972829
  41. Wörtliches Zitat, vgl. die moderne Edition: Augustinus, Opera omnia 6 (1837), Sp. 1286.
  42. Vgl. den Wortlaut dieser Quelle im Personenartikel Lb PersonLuther, Martin (1483–1546) Martin Luther.
  43. Schneider zitiert die dritte Strophe dieses Lw Musikwerkanonym: Nun singet dem Herren ein neues vom Liede (Friedenslied) M Friedensliedes.
  44. Auf welchen Text Meyfarts sich Schneider bezieht, bleibt unklar.
  45. Schneider gibt eine falsche Angabe. Es handelt sich um eine Ld OrgelPerugia, San Pietro, N.N.-Orgel Orgel aus Le Geographicumf Ort: Perugia Perugia.
  46. Die Orgelinschrift aus Le Geographicumf Ort: Perugia Perugia geht eigentlich auf Lb PersonDiruta, Girolamo (1554/1564 – nach 1610) Girolamo Dirutas Traktat Ln LiteraturDiruta, Transilvano (1969) M Il Transilvano zurück. Vermittelt wurde sie in Deutschland jedoch primär durch die Schrift Praetorius, Syntagma musicum 2 (1619), S. 88. Die paraphrasierende deutsche Übertragung des lateinischen Spruchs dürfte von Schneider stammen.
  47. Letzte Strophe des Liedes Lw Musikwerkanonym: In dulci jubilo M In dulci jubilo.
  48. Das angegebene Todesjahr passt weder zu Lb PersonAlfons I. von Asturien (693–757) Alfons I. noch zu Lb PersonAlfons II. von Asturien (ca. 761 – 842) Alfons II. von Asturien.
  49. Von diesem Werk ist bibliographisch heute nur noch die nachgewiesene spätere, vermehrte Auflage bekannt. Schneider zitiert den Passus mit etlichen Kürzungen und Abwandlungen: Doch als König Alfonsus zur Regierung kommen/ Anno 772. habe er solche Feinde/ nach und nach aus vielen Orten wiederum ausgejaget/ Kirchen und Klöster darinnen gebauet/ und sich ins gemein sehr löblich gehalten. Darum/ da es zu seinem Abschied/ aus diesem Leben kommen/ im Jahr Christi 793. habe eine Englische Musica/ um sein Bette/ und zu seinem Haupt/ sich hören lassen/ welche aus dem Propheten Esaia gesungen: Der Gerechte kömmet um/ und niemand ist der es zu Hertzen nehme/ und heilige Leute werden aufgeraffet/ und niemand achtet darauf/ daher denn fortan das Lob und Gedächtnüß dieses Alfonsi, bey iederman gar hoch/ in Würden und Ehren gehalten worden. (Meelführer, Historisches Spruch-Buch (1682), S. 106).
  50. Die nachgewiesenen Ausgaben dieses Werks reichen in ihrem Umfang nicht bis zu der angegebenen Seitenzahl. Die Herkunft des angeführten Exemplums konnte daher bislang nicht genauer ergründet werden.
  51. Schneider zitiert die erste Strophe des Liedes.
  52. Die Herkunft dieses Zitats lässt sich bislang nicht nachweisen.
  53. Die Kapitelzählung im 1. Buch der Chronik ist in den Bibelausgaben unterschiedlich.

Letzte Änderung dieses Dokuments am 1. Februar 2022.

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